Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.danken und Bilder des Selbstmordes Auch diese Krankheit wie alle vo- danken und Bilder des Selbſtmordes Auch dieſe Krankheit wie alle vo- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0173" n="168"/> danken und Bilder des Selbſtmordes<lb/> waren ihm ſchon in ſeiner frühſten<lb/> jugendlichen Schwermuth ſo geläufig<lb/> geweſen, daß ſie den Reiz der Neu-<lb/> heit für ihn verloren hatten. Einen<lb/> ſolchen Entſchluß auszuführen, wäre<lb/> er ſehr fähig geweſen, wenn er nur<lb/> überhaupt zu einem Entſchluß hätte<lb/> kommen können. Es ſchien ihm<lb/> kaum der Mühe werth, weil er doch<lb/> nicht hoffen wollte, der Langeweile<lb/> des Daſeyns und dem Eckel über<lb/> das Schickſal auf dieſem Wege zu<lb/> entfliehn Er verachtete die Welt<lb/> und alles, und war ſtolz darauf.</p><lb/> <p>Auch dieſe Krankheit wie alle vo-<lb/> rigen heilte und vernichtete der erſte<lb/> Anblick einer Frau die einzig war,<lb/> und die ſeinen Geiſt zum erſtenmal<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [168/0173]
danken und Bilder des Selbſtmordes
waren ihm ſchon in ſeiner frühſten
jugendlichen Schwermuth ſo geläufig
geweſen, daß ſie den Reiz der Neu-
heit für ihn verloren hatten. Einen
ſolchen Entſchluß auszuführen, wäre
er ſehr fähig geweſen, wenn er nur
überhaupt zu einem Entſchluß hätte
kommen können. Es ſchien ihm
kaum der Mühe werth, weil er doch
nicht hoffen wollte, der Langeweile
des Daſeyns und dem Eckel über
das Schickſal auf dieſem Wege zu
entfliehn Er verachtete die Welt
und alles, und war ſtolz darauf.
Auch dieſe Krankheit wie alle vo-
rigen heilte und vernichtete der erſte
Anblick einer Frau die einzig war,
und die ſeinen Geiſt zum erſtenmal
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