Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.loben, da ich, ohne es zu wollen, Es bedarf nun dieser Art von loben, da ich, ohne es zu wollen, Es bedarf nun dieſer Art von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0239" n="234"/> loben, da ich, ohne es zu wollen,<lb/> welche traf, die dich ſo verletzen<lb/> mußten? Ich möchte ſagen, ich<lb/> ſchreibe zu gut, um dir ſagen zu<lb/> können, wie mir im innerſten Ge-<lb/> müth iſt. Ach Liebe! glaube es nur,<lb/> daß keine Frage in dir ohne Ant-<lb/> wort in mir iſt. Deine Liebe kann<lb/> nicht ewiger ſeyn als die meinige.<lb/> — Köſtlich iſt aber deine ſchöne Ei-<lb/> ferſucht auf meine Fantaſie und ihre<lb/> Wuthbeſchreibungen. Das bezeichnet<lb/> recht die Gränzenloſigkeit deiner<lb/> Treue, läßt aber doch hoffen, daß<lb/> deine Eiferſucht nahe daran ſey, in<lb/> ihrem eignen Übermaaß ſich ſelbſt<lb/> zu vernichten.</p><lb/> <p>Es bedarf nun dieſer Art von<lb/> Fantaſie — der geſchriebenen — nicht<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [234/0239]
loben, da ich, ohne es zu wollen,
welche traf, die dich ſo verletzen
mußten? Ich möchte ſagen, ich
ſchreibe zu gut, um dir ſagen zu
können, wie mir im innerſten Ge-
müth iſt. Ach Liebe! glaube es nur,
daß keine Frage in dir ohne Ant-
wort in mir iſt. Deine Liebe kann
nicht ewiger ſeyn als die meinige.
— Köſtlich iſt aber deine ſchöne Ei-
ferſucht auf meine Fantaſie und ihre
Wuthbeſchreibungen. Das bezeichnet
recht die Gränzenloſigkeit deiner
Treue, läßt aber doch hoffen, daß
deine Eiferſucht nahe daran ſey, in
ihrem eignen Übermaaß ſich ſelbſt
zu vernichten.
Es bedarf nun dieſer Art von
Fantaſie — der geſchriebenen — nicht
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