Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.mehr. Ich werde bald bey dir seyn. Weißt du noch, wie ich dir Nun hast du es, nun ist es da mehr. Ich werde bald bey dir ſeyn. Weißt du noch, wie ich dir Nun haſt du es, nun iſt es da <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0240" n="235"/> mehr. Ich werde bald bey dir ſeyn.<lb/> Ich bin heiliger, ruhiger wie ſonſt.<lb/> Ich kann dich im Geiſte nur an-<lb/> blicken und ſtets vor dir ſtehn. Du<lb/> fühlſt alles ohne daß ichs ſage, und<lb/> glühſt freudig halb den geliebten<lb/> Mann halb das Kind im Herzen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Weißt du noch, wie ich dir<lb/> ſchrieb, keine Erinnerung könne dich<lb/> mir entweihen, du ſeyſt ewig rein<lb/> wie die heilige Jungfrau von un-<lb/> beflecktem Empfängniß, und nichts<lb/> fehle dir zur Madonna wie das<lb/> Kind?</p><lb/> <p>Nun haſt du es, nun iſt es da<lb/> und wirklich. Bald trage ich ihn auf<lb/> dem Arm, bald erzähle ich ihm<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [235/0240]
mehr. Ich werde bald bey dir ſeyn.
Ich bin heiliger, ruhiger wie ſonſt.
Ich kann dich im Geiſte nur an-
blicken und ſtets vor dir ſtehn. Du
fühlſt alles ohne daß ichs ſage, und
glühſt freudig halb den geliebten
Mann halb das Kind im Herzen.
Weißt du noch, wie ich dir
ſchrieb, keine Erinnerung könne dich
mir entweihen, du ſeyſt ewig rein
wie die heilige Jungfrau von un-
beflecktem Empfängniß, und nichts
fehle dir zur Madonna wie das
Kind?
Nun haſt du es, nun iſt es da
und wirklich. Bald trage ich ihn auf
dem Arm, bald erzähle ich ihm
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