Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.Mährchen, bald unterrichte ich ihn Und dann kehrt mein Geist wie- Wenn wir nur erst wieder bey- Es ist hart, daß ich eben jetzt Mährchen, bald unterrichte ich ihn Und dann kehrt mein Geiſt wie- Wenn wir nur erſt wieder bey- Es iſt hart, daß ich eben jetzt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0241" n="236"/> Mährchen, bald unterrichte ich ihn<lb/> ſehr ernſthaft, bald gebe ich ihm<lb/> gute Lehren, wie der junge Menſch<lb/> ſich in der Welt zu betragen hat.</p><lb/> <p>Und dann kehrt mein Geiſt wie-<lb/> der zurück zur Mutter, ich gebe dir<lb/> einen unendlichen Kuß, ich ſehe wie<lb/> ſich dein Buſen ſehnend hebt, und<lb/> fühle wie ſich's unter deinem Herzen<lb/> geheimnißvoll regt.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Wenn wir nur erſt wieder bey-<lb/> ſammen ſind, wollen wir unſrer Ju-<lb/> gend ganz eingedenk ſeyn, und ich<lb/> will die Gegenwart heilig halten.<lb/> Wohl haſt du Recht: Eine Stunde<lb/> ſpäter iſt unendlich viel ſpäter.</p><lb/> <p>Es iſt hart, daß ich eben jetzt<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [236/0241]
Mährchen, bald unterrichte ich ihn
ſehr ernſthaft, bald gebe ich ihm
gute Lehren, wie der junge Menſch
ſich in der Welt zu betragen hat.
Und dann kehrt mein Geiſt wie-
der zurück zur Mutter, ich gebe dir
einen unendlichen Kuß, ich ſehe wie
ſich dein Buſen ſehnend hebt, und
fühle wie ſich's unter deinem Herzen
geheimnißvoll regt.
Wenn wir nur erſt wieder bey-
ſammen ſind, wollen wir unſrer Ju-
gend ganz eingedenk ſeyn, und ich
will die Gegenwart heilig halten.
Wohl haſt du Recht: Eine Stunde
ſpäter iſt unendlich viel ſpäter.
Es iſt hart, daß ich eben jetzt
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