Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.nicht bey dir seyn kann! Ich begin- Heute habe ich unter andern auch nicht bey dir ſeyn kann! Ich begin- Heute habe ich unter andern auch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0242" n="237"/> nicht bey dir ſeyn kann! Ich begin-<lb/> ne aus Ungeduld viel Närriſches.<lb/> Ich ſtreife faſt von Morgen bis<lb/> Abend umher in der herrlichen Ge-<lb/> gend; ich eile als ob es Wunder<lb/> wie nothwendig wäre, und gerathe<lb/> endlich an einen Ort, wohin ich am<lb/> wenigſten wollte. Ich gebehrde mich<lb/> als ob ich heftige Reden hielte; ich<lb/> glaube allein zu ſeyn und bin plötz-<lb/> lich unter Menſchen; und muß dann<lb/> lächeln, wenn ich bemerke, wie ab-<lb/> weſend ich war. Auch ſchreiben<lb/> kann ich nicht lange und will nur<lb/> bald wieder hinaus, den ſchönen<lb/> Abend an den Ufern des ruhigen<lb/> Stroms zu verträumen.</p><lb/> <p>Heute habe ich unter andern auch<lb/> vergeſſen, daß es Zeit war, den<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0242]
nicht bey dir ſeyn kann! Ich begin-
ne aus Ungeduld viel Närriſches.
Ich ſtreife faſt von Morgen bis
Abend umher in der herrlichen Ge-
gend; ich eile als ob es Wunder
wie nothwendig wäre, und gerathe
endlich an einen Ort, wohin ich am
wenigſten wollte. Ich gebehrde mich
als ob ich heftige Reden hielte; ich
glaube allein zu ſeyn und bin plötz-
lich unter Menſchen; und muß dann
lächeln, wenn ich bemerke, wie ab-
weſend ich war. Auch ſchreiben
kann ich nicht lange und will nur
bald wieder hinaus, den ſchönen
Abend an den Ufern des ruhigen
Stroms zu verträumen.
Heute habe ich unter andern auch
vergeſſen, daß es Zeit war, den
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