Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.lehren. Aber wer selbst in seinem Zu dieser Freundschaft ist nur Haben die Götter einem Men- lehren. Aber wer ſelbſt in ſeinem Zu dieſer Freundſchaft iſt nur Haben die Götter einem Men- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0290" n="285"/> lehren. Aber wer ſelbſt in ſeinem<lb/> Innern die Menſchheit und die Welt<lb/> fühlt und ſieht, der wird nicht leicht<lb/> allgemeinen Sinn und allgemeinen<lb/> Geiſt da ſuchen können wo er nicht<lb/> iſt.</p><lb/> <p>Zu dieſer Freundſchaft iſt nur<lb/> fähig, wer in ſich ganz ruhig wur-<lb/> de und in Demuth die Göttlichkeit<lb/> des andern zu ehren weiß.</p><lb/> <p>Haben die Götter einem Men-<lb/> ſchen eine ſolche Freundſchaft ge-<lb/> ſchenkt, ſo kann er weiter nichts,<lb/> als ſie mit Sorge vor allem was<lb/> äußerlich iſt bewahren und das hei-<lb/> lige Weſen ſchonen. Denn vergäng-<lb/> lich iſt die zarte Blüthe.</p> </div> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [285/0290]
lehren. Aber wer ſelbſt in ſeinem
Innern die Menſchheit und die Welt
fühlt und ſieht, der wird nicht leicht
allgemeinen Sinn und allgemeinen
Geiſt da ſuchen können wo er nicht
iſt.
Zu dieſer Freundſchaft iſt nur
fähig, wer in ſich ganz ruhig wur-
de und in Demuth die Göttlichkeit
des andern zu ehren weiß.
Haben die Götter einem Men-
ſchen eine ſolche Freundſchaft ge-
ſchenkt, ſo kann er weiter nichts,
als ſie mit Sorge vor allem was
äußerlich iſt bewahren und das hei-
lige Weſen ſchonen. Denn vergäng-
lich iſt die zarte Blüthe.
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