Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.Weise, das Auge zu trocknen, wel- "Der junge Schwärmer da, sagte Lucinde I. D
Weiſe, das Auge zu trocknen, wel- »Der junge Schwärmer da, ſagte Lucinde I. D
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0054" n="49"/> Weiſe, das Auge zu trocknen, wel-<lb/> ches aber gar nicht mehr naß war. —<lb/> »Wundre dich nicht über dieſe Of-<lb/> »fenheit, ſagte der Witz; ſie iſt we-<lb/> »der gewöhnlich noch willkührlich.<lb/> »Die allmächtige Fantaſie hat dieſe<lb/> »weſenloſen Schatten mit ihrem Zau-<lb/> »berſtabe berührt, damit ſie ihr In-<lb/> »neres offenbaren. Du wirſt gleich<lb/> »noch mehr hören. Aber die Frech-<lb/> »heit redet von freyen Stücken ſo.«</p><lb/> <p>»Der junge Schwärmer da, ſagte<lb/> »die Delikateſſe, ſoll mich recht amü-<lb/> »ſiren; der wird immer ſchöne Verſe<lb/> »auf mich machen. Ich werde ihn<lb/> »in der Ferne halten wie den Ritter.<lb/> »Der Ritter iſt freylich ſchön, wenn<lb/> »er nur nicht ſo ernſthaft und feyer-<lb/> »lich ausſähe. Der klügſte von<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Lucinde I. D</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0054]
Weiſe, das Auge zu trocknen, wel-
ches aber gar nicht mehr naß war. —
»Wundre dich nicht über dieſe Of-
»fenheit, ſagte der Witz; ſie iſt we-
»der gewöhnlich noch willkührlich.
»Die allmächtige Fantaſie hat dieſe
»weſenloſen Schatten mit ihrem Zau-
»berſtabe berührt, damit ſie ihr In-
»neres offenbaren. Du wirſt gleich
»noch mehr hören. Aber die Frech-
»heit redet von freyen Stücken ſo.«
»Der junge Schwärmer da, ſagte
»die Delikateſſe, ſoll mich recht amü-
»ſiren; der wird immer ſchöne Verſe
»auf mich machen. Ich werde ihn
»in der Ferne halten wie den Ritter.
»Der Ritter iſt freylich ſchön, wenn
»er nur nicht ſo ernſthaft und feyer-
»lich ausſähe. Der klügſte von
Lucinde I. D
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDarüber hinaus sind keine weiteren Teile erschien… [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |