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Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.

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"Wenn die, welche unvermögend am
"Geist sind, Kinder mit ihm zeugen
"wollen; wenn die, welche es gar
"nicht verstehn, zu leben wagen: das
"ist höchst unanständig, denn es ist
"höchst unnatürlich und höchst un-
"schicklich. Aber daß der Wein
"schäumt und der Blitz zündet, ist
"ganz richtig und ganz schicklich." --
Der leichtfertige Roman hatte nun
gewählt; er war bey diesen Worten
schon um die Frechheit und schien
ihr ganz ergeben. Sie eilte Arm
in Arm mit ihm davon und sagte
nur im Vorbeygehn zu dem Ritter:
"Wir sehn uns wieder." -- "Das
"waren nur äußerliche Erscheinungen,
"sprach mein Beschützer, und du wirst
"gleich das Innere in dir schauen.

»Wenn die, welche unvermögend am
»Geiſt ſind, Kinder mit ihm zeugen
»wollen; wenn die, welche es gar
»nicht verſtehn, zu leben wagen: das
»iſt höchſt unanſtändig, denn es iſt
»höchſt unnatürlich und höchſt un-
»ſchicklich. Aber daß der Wein
»ſchäumt und der Blitz zündet, iſt
»ganz richtig und ganz ſchicklich.« —
Der leichtfertige Roman hatte nun
gewählt; er war bey dieſen Worten
ſchon um die Frechheit und ſchien
ihr ganz ergeben. Sie eilte Arm
in Arm mit ihm davon und ſagte
nur im Vorbeygehn zu dem Ritter:
»Wir ſehn uns wieder.« — »Das
»waren nur äußerliche Erſcheinungen,
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[53/0058] »Wenn die, welche unvermögend am »Geiſt ſind, Kinder mit ihm zeugen »wollen; wenn die, welche es gar »nicht verſtehn, zu leben wagen: das »iſt höchſt unanſtändig, denn es iſt »höchſt unnatürlich und höchſt un- »ſchicklich. Aber daß der Wein »ſchäumt und der Blitz zündet, iſt »ganz richtig und ganz ſchicklich.« — Der leichtfertige Roman hatte nun gewählt; er war bey dieſen Worten ſchon um die Frechheit und ſchien ihr ganz ergeben. Sie eilte Arm in Arm mit ihm davon und ſagte nur im Vorbeygehn zu dem Ritter: »Wir ſehn uns wieder.« — »Das »waren nur äußerliche Erſcheinungen, »ſprach mein Beſchützer, und du wirſt »gleich das Innere in dir ſchauen.

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/58>, abgerufen am 22.11.2024.