Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799."sterien dürfen sich enthüllen und die »ſterien dürfen ſich enthüllen und die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0062" n="57"/> »ſterien dürfen ſich enthüllen und die<lb/> »Furcht ſoll aufhören. Weihe dich<lb/> »ſelbſt ein und verkündige es, daß<lb/> »die Natur allein ehrwürdig und<lb/> »die Geſundheit allein liebenswürdig<lb/> »iſt.« — Bey den geheimnißvollen<lb/> Worten, <hi rendition="#g">die Zeit iſt da</hi>, fiel wie<lb/> eine Flocke von himmliſchem Feuer<lb/> in meine Seele. Es brannte und<lb/> zehrte in meinem Mark; es drängte<lb/> und ſtürmte ſich zu äußern. Ich<lb/> griff nach Waffen, um mich in das<lb/> Kriegsgetümmel der Leidenſchaften,<lb/> die mit Vorurtheilen wie mit Waf-<lb/> fen wüthen, zu ſtürzen und für die<lb/> Liebe und die Wahrheit zu kämpfen:<lb/> aber es waren keine Waffen da.<lb/> Ich öffnete den Mund, um ſie in<lb/> Geſang zu verkündigen, und ich<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [57/0062]
»ſterien dürfen ſich enthüllen und die
»Furcht ſoll aufhören. Weihe dich
»ſelbſt ein und verkündige es, daß
»die Natur allein ehrwürdig und
»die Geſundheit allein liebenswürdig
»iſt.« — Bey den geheimnißvollen
Worten, die Zeit iſt da, fiel wie
eine Flocke von himmliſchem Feuer
in meine Seele. Es brannte und
zehrte in meinem Mark; es drängte
und ſtürmte ſich zu äußern. Ich
griff nach Waffen, um mich in das
Kriegsgetümmel der Leidenſchaften,
die mit Vorurtheilen wie mit Waf-
fen wüthen, zu ſtürzen und für die
Liebe und die Wahrheit zu kämpfen:
aber es waren keine Waffen da.
Ich öffnete den Mund, um ſie in
Geſang zu verkündigen, und ich
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