Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.züglich der deinigen und der meini- züglich der deinigen und der meini- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0087" n="82"/> züglich der deinigen und der meini-<lb/> gen. Größe in Ruhe, ſagen die<lb/> Meiſter, ſey der höchſte Gegenſtand<lb/> der bildenden Kunſt; und ohne es<lb/> deutlich zu wollen, oder mich un-<lb/> würdig zu bemühen, bildete und<lb/> dichtete ich auch unſre ewigen Sub-<lb/> ſtanzen in dieſem würdigen Styl.<lb/> Ich erinnerte mich, und ich ſah uns,<lb/> wie gelinder Schlaf die Umarmten<lb/> mitten in der Umarmung umfing.<lb/> Dann und wann öffnete einer die<lb/> Augen, lächelte über den ſüßen<lb/> Schlaf des andern und wurde wach<lb/> genug um ein ſcherzendes Wort,<lb/> eine Liebkoſung zu beginnen: aber<lb/> noch ehe der angefangene Muth-<lb/> wille geendigt war, ſanken wir beide<lb/> feſt verſchlungen in den ſeeligen<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0087]
züglich der deinigen und der meini-
gen. Größe in Ruhe, ſagen die
Meiſter, ſey der höchſte Gegenſtand
der bildenden Kunſt; und ohne es
deutlich zu wollen, oder mich un-
würdig zu bemühen, bildete und
dichtete ich auch unſre ewigen Sub-
ſtanzen in dieſem würdigen Styl.
Ich erinnerte mich, und ich ſah uns,
wie gelinder Schlaf die Umarmten
mitten in der Umarmung umfing.
Dann und wann öffnete einer die
Augen, lächelte über den ſüßen
Schlaf des andern und wurde wach
genug um ein ſcherzendes Wort,
eine Liebkoſung zu beginnen: aber
noch ehe der angefangene Muth-
wille geendigt war, ſanken wir beide
feſt verſchlungen in den ſeeligen
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