Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799."recht: denn welcher Gott kann dem »recht: denn welcher Gott kann dem <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0096" n="91"/> »recht: denn welcher Gott kann dem<lb/> »Menſchen ehrwürdig ſeyn, der<lb/> »nicht ſein eigner Gott iſt? Ihr irrt<lb/> »freylich darin, daß Ihr ein Ich zu<lb/> »haben glaubt; aber wenn ihr in-<lb/> »deſſen euren Leib und Namen oder<lb/> »eure Sachen dafür haltet, ſo wird<lb/> »doch wenigſtens ein Logis bereitet,<lb/> »wenn etwa ja noch ein Ich kom-<lb/> »men ſollte.« — »Und dieſen Pro-<lb/> »metheus könnt ihr nur recht in Eh-<lb/> »ren halten, ſagte einer der größten;<lb/> »er hat euch alle gemacht, und macht<lb/> »immer mehrere eures gleichen.« —<lb/> In der That warfen auch die Ge-<lb/> ſellen jeden neuen Menſchen, ſo wie<lb/> er fertig war, unter die Zuſchauer<lb/> herab, wo man ihn ſogleich gar<lb/> nicht mehr unterſcheiden konnte, ſo<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0096]
»recht: denn welcher Gott kann dem
»Menſchen ehrwürdig ſeyn, der
»nicht ſein eigner Gott iſt? Ihr irrt
»freylich darin, daß Ihr ein Ich zu
»haben glaubt; aber wenn ihr in-
»deſſen euren Leib und Namen oder
»eure Sachen dafür haltet, ſo wird
»doch wenigſtens ein Logis bereitet,
»wenn etwa ja noch ein Ich kom-
»men ſollte.« — »Und dieſen Pro-
»metheus könnt ihr nur recht in Eh-
»ren halten, ſagte einer der größten;
»er hat euch alle gemacht, und macht
»immer mehrere eures gleichen.« —
In der That warfen auch die Ge-
ſellen jeden neuen Menſchen, ſo wie
er fertig war, unter die Zuſchauer
herab, wo man ihn ſogleich gar
nicht mehr unterſcheiden konnte, ſo
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