Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Altbaktrisch. Vocalische lautgesetze. praes. verbi causativi) für *crav-ajami (§. 27, 3) wurz. cru (au-dire); hav-anem (nom. acc. neutr., vas in quo est sucus somi) wurz. hu, altind. su (sucum exprimere). Vgl. auch gau-s (bos) altind. gau-s, griech. bou-s, woferne diß wort, wie höchst war- scheinlich an zu nemen ist, auf eine wurzel gu hin weist. Vocalische lautgesetze. Inlaut. §. 25.Hiatus wird vermiden 1. durch wandel von i, u zu j, v, 2. a vor andern vocalen geht mit disen zusammenzie- 3. Der durch außstoß von consonanten oder vocalisierung Altbaktrisch. Vocalische lautgesetze. praes. verbi causativi) für *çrâv-ajâmi (§. 27, 3) wurz. çru (au-dire); hâv-anem (nom. acc. neutr., vas in quo est sucus sômi) wurz. hu, altind. su (sucum exprimere). Vgl. auch gâu-s (bos) altind. gâu-s, griech. βοῦ-ς, woferne diß wort, wie höchst war- scheinlich an zu nemen ist, auf eine wurzel gu hin weist. Vocalische lautgesetze. Inlaut. §. 25.Hiatus wird vermiden 1. durch wandel von i, u zu j, v, 2. a vor andern vocalen geht mit disen zusammenzie- 3. Der durch außstoß von consonanten oder vocalisierung <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0052" n="38"/><fw place="top" type="header">Altbaktrisch. Vocalische lautgesetze.</fw><lb/> praes. verbi causativi) für *<hi rendition="#i">çrâv-ajâmi</hi> (§. 27, 3) wurz. <hi rendition="#i">çru</hi> (au-<lb/> dire); <hi rendition="#i">hâv-anem</hi> (nom. acc. neutr., vas in quo est sucus sômi)<lb/> wurz. <hi rendition="#i">hu,</hi> altind. <hi rendition="#i">su</hi> (sucum exprimere). 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Altbaktrisch. Vocalische lautgesetze.
praes. verbi causativi) für *çrâv-ajâmi (§. 27, 3) wurz. çru (au-
dire); hâv-anem (nom. acc. neutr., vas in quo est sucus sômi)
wurz. hu, altind. su (sucum exprimere). Vgl. auch gâu-s (bos)
altind. gâu-s, griech. βοῦ-ς, woferne diß wort, wie höchst war-
scheinlich an zu nemen ist, auf eine wurzel gu hin weist.
Vocalische lautgesetze.
Inlaut.
Hiatus wird vermiden 1. durch wandel von i, u zu j, v,
aê, ôi (d. i. ae, oi) zu aj, ôj, ao zu av, âu zu âv; z. b. thrj-aç-
(ḱa), thrj-a͂m (nom. gen. plur.) stamm tri (tres) z. b. in tri-
bjô (dat. pl.); bv-aṭ (3. sg. aor.) wurz. bu (esse); naj-êiti, vi-dôj-
ûm sind bereits oben (§. 22) besprochen; bav-aṭ (3. sg. imperf.)
wurz. bu; gav-a͂m (gen. plur.) zu gâu-s (bos), hier mit erster
steigerung; çrâv-ajêmi auß *crâu-ajâmi (1. sg. praes. causativi)
wurz. çru (audire) u. a.
2. a vor andern vocalen geht mit disen zusammenzie-
hung ein z. b. barôi-ṭ (3. sg. praes.) auß bara, praesensstamm
von wurz. bar (ferre), und dem i des optativs; aç-pê (möglicher-
weise auch aç-pôi, loc. sing.) auß stamm açpa und dem i des
locat. sing.; açpâi auß açpa (equus) und ai, zeichen des dat.
sing. (vgl. §. 14, a) u. s. f.
3. Der durch außstoß von consonanten oder vocalisierung
von j, v entstehende hiatus bleibt. Dise veränderungen tra-
ten erst in einer späteren lebensperiode der sprache ein, in
welcher andre gesetze sich geltend machten, als in einer frühe-
ren. So im dativ sing. der i-stämme, z. b. â-fri-tèê stamm â-
fri-ti (benedictio) auß -taê (das demnach in disem falle mit hia-
tus, zweisilbig gesprochen ward) und diß auß -tajaê grundf.
-taj-ai; zaredha-êm für *zaredhajêm = *zaredhajam = altind.
hrdajam (cor). In fällen wie daêum für *daevem *daivam stamm
daiva (deus, altbaktr. daemon) ist warscheinlich ebenfals ver-
teilung von ae und u auf zwei silben, also ein hiatus an zu
nemen; demnach hôim, haoim für *haojem, *havjam = savjam
(sinistrum) in entsprechender weise mit hiatus, obschon die
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