Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Ordnungszalen, 1, 2. schen und slawischen form (lit. tukstanti neben slaw. *tusantja)§. 240.an die hand zu geben, und hierin finden wir eine berechtigung, in disem worte überhaupt ein unregelmäßig verändertes gebilde zu sehen, das sich den gewönlichen lautgesetzen entzogen hat. Stämme der ordnungszalen. Die ordnungszalen sind bis auf 2. superlative, teilweise je-§. 241. Die zalen von 1--10. 1. urspr. wol pra-ma, stamm pra (ante); altind. pra-thama, 2. indogerm. urspr. ? altind. dvi-teija, d. i. *dvi-tja Ordnungszalen, 1, 2. schen und slawischen form (lit. tukstanti neben slaw. *tusantja)§. 240.an die hand zu geben, und hierin finden wir eine berechtigung, in disem worte überhaupt ein unregelmäßig verändertes gebilde zu sehen, das sich den gewönlichen lautgesetzen entzogen hat. Stämme der ordnungszalen. Die ordnungszalen sind bis auf 2. superlative, teilweise je-§. 241. Die zalen von 1—10. 1. urspr. wol pra-ma, stamm pra (ante); altind. pra-thamá, 2. indogerm. urspr. ? altind. dvi-tî́ja, d. i. *dvi-tja <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0133" n="407"/><fw place="top" type="header">Ordnungszalen, 1, 2.</fw><lb/> schen und slawischen form (lit. <hi rendition="#i">tukstanti</hi> neben slaw. *<hi rendition="#i">tusantja)</hi><note place="right">§. 240.</note><lb/> an die hand zu geben, und hierin finden wir eine berechtigung,<lb/> in disem worte überhaupt ein unregelmäßig verändertes gebilde<lb/> zu sehen, das sich den gewönlichen lautgesetzen entzogen hat.</p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#g">Stämme der ordnungszalen</hi>.</head><lb/> <p>Die ordnungszalen sind bis auf 2. superlative, teilweise je-<note place="right">§. 241.</note><lb/> doch mit besonderheiten, die sie von andern superlativen unter-<lb/> scheiden. Die formen der indogermanischen ursprache sind<lb/> meist nicht erschließbar, da die verschidenen sprachen in der<lb/> wal des suffixes oft nicht zusammen stimmen.</p><lb/> <p>Die zalen von 1—10.</p><lb/> <p>1. <hi rendition="#g">urspr</hi>. wol <hi rendition="#i">pra-ma,</hi> stamm <hi rendition="#i">pra</hi> (ante); <hi rendition="#g">altind</hi>. <hi rendition="#i">pra-thamá,</hi><lb/> von <hi rendition="#i">pra</hi> (als praeposition ante) mit <hi rendition="#i">-thama,</hi> mit <hi rendition="#i">th</hi> für <hi rendition="#i">t</hi> (§. 123,<lb/> 2); <hi rendition="#g">altbaktr</hi>. <hi rendition="#i">fra-tema, fra-thema,</hi> wie altind., darneben auch<lb/><hi rendition="#i">paourva,</hi> grundf. <hi rendition="#i">par-va, paoirja,</hi> grundf. <hi rendition="#i">par-ja</hi> (§. 27, 5, anm.)<lb/> von der selben wurzel mit anderen suffixen, vgl. d. slawische;<lb/> griech. <hi rendition="#i">πρῶ-το</hi>, dor. <hi rendition="#i">πρᾶ-το</hi> von <hi rendition="#i">προ</hi> mit suffix <hi rendition="#i">-ta</hi> (§. 234,<lb/> pg. 392) und steigerung oder denung des stamvocals; <hi rendition="#g">lat</hi>. <hi rendition="#i">prî-mo,</hi><lb/> mit suffix <hi rendition="#i">-mo</hi> (§. 235), wol auß *<hi rendition="#i">pro-imo,</hi> so daß hier nach<lb/> analogie anderer formen auf *<hi rendition="#i">-timo</hi> nicht <hi rendition="#i">-mo,</hi> sondern <hi rendition="#i">-imo</hi><lb/> an getreten ist; <hi rendition="#g">altir</hi>. <hi rendition="#i">prím</hi> ist möglicher weise dem lateini-<lb/> schen entnommen; <hi rendition="#g">altbulgar</hi>. <hi rendition="#i">prŭvŭ-ĭ,</hi> mit dem zusatze <hi rendition="#i">ĭ</hi> =<lb/><hi rendition="#i">ja</hi> der bestimten adjectiva, scheint für *<hi rendition="#i">prŭ-mŭ</hi> zu stehen, wo-<lb/> für namentl. <hi rendition="#g">lit</hi>. <hi rendition="#i">pìr-ma</hi> für *<hi rendition="#i">par-ma</hi> zeugt, so wie <hi rendition="#g">got</hi>. <hi rendition="#i">fru-ma-n,</hi><lb/> d. i. <hi rendition="#i">pra-ma-n,</hi> mit dem bekanten zusatze <hi rendition="#i">n</hi> der bestimten form<lb/> der adjectiva.</p><lb/> <p>2. <hi rendition="#g">indogerm. urspr</hi>. ? <hi rendition="#g">altind</hi>. <hi rendition="#i">dvi-tî́ja,</hi> d. i. *<hi rendition="#i">dvi-tja</hi><lb/> (§. 15, 2, b), also wol eine weiterbildung durch <hi rendition="#i">-ja</hi> von einem<lb/> *<hi rendition="#i">dvi-ta;</hi> eben so <hi rendition="#g">altbaktr</hi>. <hi rendition="#i">bi-tja,</hi> mit <hi rendition="#i">bi</hi> = <hi rendition="#i">dvi</hi> (§. 136, 3);<lb/> griech. <hi rendition="#i">δεύ-τερο</hi>, ein comparativ (§. 233), <hi rendition="#i">δευ</hi> scheint steigerung<lb/> von *<hi rendition="#i">du</hi> auß <hi rendition="#i">dva</hi> zu sein; <hi rendition="#g">lat</hi>. <hi rendition="#i">secundo</hi> ist nicht von stamm<lb/><hi rendition="#i">dva</hi> gebildet, sondern von wurz. <hi rendition="#i">sec, seq</hi> (sequi), über das suff.<lb/> vgl. §. 223, pg. 351; <hi rendition="#g">altir</hi>. <hi rendition="#i">tánise,</hi> mir dunkel, wol, wie im<lb/> lateinischen, nicht vom stamm <hi rendition="#i">dva</hi>. 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Ordnungszalen, 1, 2.
schen und slawischen form (lit. tukstanti neben slaw. *tusantja)
an die hand zu geben, und hierin finden wir eine berechtigung,
in disem worte überhaupt ein unregelmäßig verändertes gebilde
zu sehen, das sich den gewönlichen lautgesetzen entzogen hat.
§. 240.
Stämme der ordnungszalen.
Die ordnungszalen sind bis auf 2. superlative, teilweise je-
doch mit besonderheiten, die sie von andern superlativen unter-
scheiden. Die formen der indogermanischen ursprache sind
meist nicht erschließbar, da die verschidenen sprachen in der
wal des suffixes oft nicht zusammen stimmen.
§. 241.
Die zalen von 1—10.
1. urspr. wol pra-ma, stamm pra (ante); altind. pra-thamá,
von pra (als praeposition ante) mit -thama, mit th für t (§. 123,
2); altbaktr. fra-tema, fra-thema, wie altind., darneben auch
paourva, grundf. par-va, paoirja, grundf. par-ja (§. 27, 5, anm.)
von der selben wurzel mit anderen suffixen, vgl. d. slawische;
griech. πρῶ-το, dor. πρᾶ-το von προ mit suffix -ta (§. 234,
pg. 392) und steigerung oder denung des stamvocals; lat. prî-mo,
mit suffix -mo (§. 235), wol auß *pro-imo, so daß hier nach
analogie anderer formen auf *-timo nicht -mo, sondern -imo
an getreten ist; altir. prím ist möglicher weise dem lateini-
schen entnommen; altbulgar. prŭvŭ-ĭ, mit dem zusatze ĭ =
ja der bestimten adjectiva, scheint für *prŭ-mŭ zu stehen, wo-
für namentl. lit. pìr-ma für *par-ma zeugt, so wie got. fru-ma-n,
d. i. pra-ma-n, mit dem bekanten zusatze n der bestimten form
der adjectiva.
2. indogerm. urspr. ? altind. dvi-tî́ja, d. i. *dvi-tja
(§. 15, 2, b), also wol eine weiterbildung durch -ja von einem
*dvi-ta; eben so altbaktr. bi-tja, mit bi = dvi (§. 136, 3);
griech. δεύ-τερο, ein comparativ (§. 233), δευ scheint steigerung
von *du auß dva zu sein; lat. secundo ist nicht von stamm
dva gebildet, sondern von wurz. sec, seq (sequi), über das suff.
vgl. §. 223, pg. 351; altir. tánise, mir dunkel, wol, wie im
lateinischen, nicht vom stamm dva. Die nordischen sprachen
haben sämtlich formen einer grundform an-tara, d. h. eines
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