Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Ablat. sing. Urspr. §. 250.Consonantische stämme haben -s, nach den lautgesetzen (§. 113,1) für -as; vocalische stämme zeigen aber noch -ns. Neutra haben auch hier a, d. i. urspr. a (§. 113, 2). 3. hanan-s für *hanan-as; neutr. namn-a, grundf. naman-a, Ablat. singul. Das element des abl. singul. ist at, t; Der ablativ ist volständig erhalten nur im altbaktrischen Indog. urspr. -at tritt einfach an consonantische stämme 1. vak-at; 2. manas-at; 3. taksan-at, naman-at; 4. bharant-at, Ablat. sing. Urspr. §. 250.Consonantische stämme haben -s, nach den lautgesetzen (§. 113,1) für -as; vocalische stämme zeigen aber noch -ns. Neutra haben auch hier a, d. i. urspr. â (§. 113, 2). 3. hanan-s für *hanan-as; neutr. namn-a, grundf. nâman-â, Ablat. singul. Das element des abl. singul. ist at, t; Der ablativ ist volständig erhalten nur im altbaktrischen Indog. urspr. -at tritt einfach an consonantische stämme 1. vâk-at; 2. manas-at; 3. taksan-at, nâman-at; 4. bharant-at, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0172" n="446"/><fw place="top" type="header">Ablat. sing. Urspr.</fw><lb/><note place="left">§. 250.</note>Consonantische stämme haben <hi rendition="#i">-s,</hi> nach den lautgesetzen (§. 113,<lb/> 1) für <hi rendition="#i">-as;</hi> vocalische stämme zeigen aber noch <hi rendition="#i">-ns</hi>. Neutra<lb/> haben auch hier <hi rendition="#i">a,</hi> d. i. urspr. <hi rendition="#i">â</hi> (§. 113, 2).</p><lb/> <p>3. <hi rendition="#i">hanan-s</hi> für *<hi rendition="#i">hanan-as;</hi> neutr. <hi rendition="#i">namn-a,</hi> grundf. <hi rendition="#i">nâman-â,</hi><lb/> in mersilbigen stämmen und nach zwei consonanten vor der<lb/> endung <hi rendition="#i">-an</hi> tritt denung des <hi rendition="#i">-a</hi> der auß lautenden stamsilbe <hi rendition="#i">an</hi><lb/> zu <hi rendition="#i">ôn</hi> ein, z. b. <hi rendition="#i">haírtôn-a,</hi> st. <hi rendition="#i">haírtan;</hi> 4. <hi rendition="#i">fijand-s</hi> für *<hi rendition="#i">fijand-as</hi><lb/> (5 folgt der analogie der <hi rendition="#i">u</hi>-stämme, <hi rendition="#i">brôthru-ns</hi> u. s. f.); 8.<lb/><hi rendition="#i">sunu-ns, handu-ns,</hi> neutr. komt im plur. nicht vor; 9. <hi rendition="#i">mahti-ns,<lb/> gasti-ns;</hi> 10. <hi rendition="#i">vulfa-ns,</hi> neutr. <hi rendition="#i">juka</hi> d. i. <hi rendition="#i">jukâ,</hi> femin. <hi rendition="#i">gibô-s</hi>.</p><lb/> <note place="left">§. 251.</note> <p><hi rendition="#g">Ablat. singul</hi>. Das element des abl. singul. ist <hi rendition="#i">at, t;<lb/> t</hi> ist ein ser vil und häufig gebrauchtes stambildungselement,<lb/> auch ist es hauptelement des demonstrativen pronominalstam-<lb/> mes <hi rendition="#i">ta;</hi> sein auftreten als casuselement steht also in volstän-<lb/> diger analogie mit der bildung anderer casus (ein pronominal-<lb/> stamm <hi rendition="#i">at</hi> oder <hi rendition="#i">ata</hi> ist jedoch nicht nachweisbar).</p><lb/> <p>Der ablativ ist volständig erhalten nur im altbaktrischen<lb/> und im italischen, wo er noch bei allen nominalstämmen im<lb/> gebrauche ist; im altindischen haben in nur die mänl. und neu-<lb/> tralen <hi rendition="#i">a</hi>-stämme neben dem genitiv, der in bei allen anderen<lb/> stämmen ersezt; im griechischen zeigen die adverbia auf <hi rendition="#i">-ως</hi><lb/> daß er einst vorhanden war; im altirischen u. im nördlich-euro-<lb/> päischen ist er verloren. Die ursache des häufigen verschwin-<lb/> dens dises casus ligt darin, daß der im ser nah verwante ge-<lb/> nitiv in leicht ersezt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Indog. urspr</hi>. <hi rendition="#i">-at</hi> tritt einfach an consonantische stämme<lb/> an; die stammaußlaute <hi rendition="#i">u, i, a</hi> werden vor <hi rendition="#i">t</hi> gesteigert (d. h.<lb/> das <hi rendition="#i">a</hi> von <hi rendition="#i">at</hi> verbindet sich mit dem stammaußlaute), nach <hi rendition="#i">u</hi><lb/> und <hi rendition="#i">i</hi> kann auch <hi rendition="#i">at</hi> an treten, mit und one steigerung des<lb/> stammaußlautes, wie an consonantische (die altbaktr. und alt-<lb/> indischen formen des ablativ und genitiv singul. weisen auf<lb/> solche doppelbildung hin, die bei disen stammaußlauten auch<lb/> sonst auf tritt).</p><lb/> <p>1. <hi rendition="#i">vâk-at;</hi> 2. <hi rendition="#i">manas-at;</hi> 3. <hi rendition="#i">taksan-at, nâman-at;</hi> 4. <hi rendition="#i">bharant-at,<lb/> vividvant-at;</hi> 5. <hi rendition="#i">bhrâtar-at, mâtar-at;</hi> 6. <hi rendition="#i">nâv-at;</hi> 7. <hi rendition="#i">bhruv-at;</hi> 8.<lb/><hi rendition="#i">sunau-t, sunv-at,</hi> beide wol auß <hi rendition="#i">sunav-at;</hi> 9. <hi rendition="#i">patai-t, patj-at,</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [446/0172]
Ablat. sing. Urspr.
Consonantische stämme haben -s, nach den lautgesetzen (§. 113,
1) für -as; vocalische stämme zeigen aber noch -ns. Neutra
haben auch hier a, d. i. urspr. â (§. 113, 2).
§. 250.
3. hanan-s für *hanan-as; neutr. namn-a, grundf. nâman-â,
in mersilbigen stämmen und nach zwei consonanten vor der
endung -an tritt denung des -a der auß lautenden stamsilbe an
zu ôn ein, z. b. haírtôn-a, st. haírtan; 4. fijand-s für *fijand-as
(5 folgt der analogie der u-stämme, brôthru-ns u. s. f.); 8.
sunu-ns, handu-ns, neutr. komt im plur. nicht vor; 9. mahti-ns,
gasti-ns; 10. vulfa-ns, neutr. juka d. i. jukâ, femin. gibô-s.
Ablat. singul. Das element des abl. singul. ist at, t;
t ist ein ser vil und häufig gebrauchtes stambildungselement,
auch ist es hauptelement des demonstrativen pronominalstam-
mes ta; sein auftreten als casuselement steht also in volstän-
diger analogie mit der bildung anderer casus (ein pronominal-
stamm at oder ata ist jedoch nicht nachweisbar).
Der ablativ ist volständig erhalten nur im altbaktrischen
und im italischen, wo er noch bei allen nominalstämmen im
gebrauche ist; im altindischen haben in nur die mänl. und neu-
tralen a-stämme neben dem genitiv, der in bei allen anderen
stämmen ersezt; im griechischen zeigen die adverbia auf -ως
daß er einst vorhanden war; im altirischen u. im nördlich-euro-
päischen ist er verloren. Die ursache des häufigen verschwin-
dens dises casus ligt darin, daß der im ser nah verwante ge-
nitiv in leicht ersezt.
Indog. urspr. -at tritt einfach an consonantische stämme
an; die stammaußlaute u, i, a werden vor t gesteigert (d. h.
das a von at verbindet sich mit dem stammaußlaute), nach u
und i kann auch at an treten, mit und one steigerung des
stammaußlautes, wie an consonantische (die altbaktr. und alt-
indischen formen des ablativ und genitiv singul. weisen auf
solche doppelbildung hin, die bei disen stammaußlauten auch
sonst auf tritt).
1. vâk-at; 2. manas-at; 3. taksan-at, nâman-at; 4. bharant-at,
vividvant-at; 5. bhrâtar-at, mâtar-at; 6. nâv-at; 7. bhruv-at; 8.
sunau-t, sunv-at, beide wol auß sunav-at; 9. patai-t, patj-at,
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