Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Locat. sing. Griech., Latein. §. 254.i, auch ao = altind. au findet sich bei u-stämmen neben denälteren formen mit erhaltenem i; manche formen felen. Nach Westergaard, welchem Spiegel folgt (Beitr. II, 28 f.), komt bei i- und u-stämmen auch die endung o vor, die man wol nicht anders erklären kann, als mit Spiegel auß -a-v-i, -aj-i, so, daß vi und ji verflüchtigt, das nun auß lautende a aber zu o (§. 27, 5) getrübt sei. 1. vak-i; 2. manah-i (h vor i = s, s. §. 136, 2); 3. Griech. Der locativ fungiert als dativ, welcher da felt, Italisch. Lateinisch. Als locative gelten nur die for- Locat. sing. Griech., Latein. §. 254.i, auch ao = altind. au findet sich bei u-stämmen neben denälteren formen mit erhaltenem i; manche formen felen. Nach Westergaard, welchem Spiegel folgt (Beitr. II, 28 f.), komt bei i- und u-stämmen auch die endung ô vor, die man wol nicht anders erklären kann, als mit Spiegel auß -a-v-i, -aj-i, so, daß vi und ji verflüchtigt, das nun auß lautende a aber zu ô (§. 27, 5) getrübt sei. 1. vâḱ-i; 2. mánah-i (h vor i = s, s. §. 136, 2); 3. Griech. Der locativ fungiert als dativ, welcher da felt, Italisch. Lateinisch. Als locative gelten nur die for- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0186" n="460"/><fw place="top" type="header">Locat. sing. Griech., Latein.</fw><lb/><note place="left">§. 254.</note><hi rendition="#i">i,</hi> auch <hi rendition="#i">ao</hi> = altind. <hi rendition="#i">au</hi> findet sich bei <hi rendition="#i">u</hi>-stämmen neben den<lb/> älteren formen mit erhaltenem <hi rendition="#i">i;</hi> manche formen felen. Nach<lb/><hi rendition="#g">Westergaard</hi>, welchem Spiegel folgt (Beitr. 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Locat. sing. Griech., Latein.
i, auch ao = altind. au findet sich bei u-stämmen neben den
älteren formen mit erhaltenem i; manche formen felen. Nach
Westergaard, welchem Spiegel folgt (Beitr. II, 28 f.), komt
bei i- und u-stämmen auch die endung ô vor, die man wol
nicht anders erklären kann, als mit Spiegel auß -a-v-i, -aj-i,
so, daß vi und ji verflüchtigt, das nun auß lautende a aber
zu ô (§. 27, 5) getrübt sei.
§. 254.
1. vâḱ-i; 2. mánah-i (h vor i = s, s. §. 136, 2); 3.
açmain-i (§. 26), d. i. akman-i; 4. barent-i, *vîduś-i; 5. ?
brâthr-i; 6. ? gav-i; 8. tanv-i, daiṅhv-i (zu stamm daiṅhu, d. i.
dasju, femin. provincia), auch peretâo (Brockhaus, glossar,
zu stamm peretu femin. pons); gewönlich wird der genitiv an-
statt des locativs gebraucht, wie stäts bei 9; 10. açpê (? açpôi,
vgl. §. 22), d. i. akva-i; neutr. dâtê, fem. (nach Bopp vergl.
gr.) *dâta-j-a (= altind. -â-j-âm).
Griech. Der locativ fungiert als dativ, welcher da felt,
wo der loc. gebildet wird; nur bei den mänl. neutralen stäm-
men auf urspr. a (10) kommen beide casus, locativ und dativ,
neben einander vor; ersterer aber nicht als regelmäßig gebrauch-
ter casus, sondern nur als adverbium. 1. ὀπ-ί; 2. *μένεσ-ι,
darauß μένεί; 3. τέϰτον-ί, 4. φέροντ-ι, εἰδτ-ι; 5. δοτῆρ-ι,
μητρ-ί; 6. νηϝ-ί; 7. συ-ί; 8. *γλυϰεϝ-ι, darauß γλυϰεῖ; 9.
*πολεϳ-ι, darauß πόλει, mit denung des εϳ *ποληϳ-ι, πόληϊ
(Hom.); 10. οἴϰο-ι, femin. χαμα-ί (τιμῃ könte dativ und loca-
tiv sein, da loc. η + ι und dat. η + ai zu ῃ werden muß,
aber die echten locative auf αι beweisen, daß ῃ dem dativ
zu komt).
Italisch. Lateinisch. Als locative gelten nur die for-
men der a stämme, wie humi, domi, belli, Corinthi etc., î =
ei = oi, vgl. οἴϰοι; femin. Romae = *Romai, vgl. χαμαί.
Dadurch, daß der eigentümlich gebildete genitiv diser stämme
sein s verlor, mischten sich die formen beider casus (nicht
hierher gehörig ist ruri, selten rure, ein gewönlicher abla-
tivus localis, vgl. terra marique, hoc loco etc.; durch abfall
des d mischt sich also in den consonantischen und i-stämmen
auch der ablativ mit dem locativ).
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