Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Locat. plur. Altbulg., Lit. Genit. locat. dual. Altind. i; die gewönlichen formen sind khorai-si, khorai-s (das episch-§. 256.ionische -esi, -es unterscheidet sich von -aisi, -ais nur durch die bewarte länge des a). Im Ital. und Altir. felt diser casus. Altbulg. Suffix chu = su, älter su; consonantische ha- Litauisch. Die ältere sprache hat das suffix -su, darauß 8. sunu-su, sunu-se, sunu-s, u kann auß au und auß an Gotisch felt. Genit. locat. dualis. Diser casus endigt im altind. auf§. 257. Altindisch. An die a-stämme tritt die endung mittels j, Locat. plur. Altbulg., Lit. Genit. locat. dual. Altind. ι; die gewönlichen formen sind χώραι-σι, χώραι-ς (das episch-§. 256.ionische -ῃσι, -ῃς unterscheidet sich von -αισι, -αις nur durch die bewarte länge des â). Im Ital. und Altir. felt diser casus. Altbulg. Suffix chŭ = sŭ, älter su; consonantische ha- Litauisch. Die ältere sprache hat das suffix -su, darauß 8. sunů-sù, sunů-sè, sunů́-s, ů kann auß au und auß an Gotisch felt. Genit. locat. dualis. Diser casus endigt im altind. auf§. 257. Altindisch. An die a-stämme tritt die endung mittels j, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0193" n="467"/><fw place="top" type="header">Locat. plur. Altbulg., Lit. Genit. locat. dual. Altind.</fw><lb/><hi rendition="#i">ι;</hi> die gewönlichen formen sind <hi rendition="#i">χώραι-σι</hi>, <hi rendition="#i">χώραι-ς</hi> (das episch-<note place="right">§. 256.</note><lb/> ionische <hi rendition="#i">-ῃσι</hi>, <hi rendition="#i">-ῃς</hi> unterscheidet sich von <hi rendition="#i">-αισι</hi>, <hi rendition="#i">-αις</hi> nur durch<lb/> die bewarte länge des <hi rendition="#i">â)</hi>.</p><lb/> <p>Im <hi rendition="#g">Ital</hi>. und <hi rendition="#g">Altir</hi>. felt diser casus.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altbulg</hi>. 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Locat. plur. Altbulg., Lit. Genit. locat. dual. Altind.
ι; die gewönlichen formen sind χώραι-σι, χώραι-ς (das episch-
ionische -ῃσι, -ῃς unterscheidet sich von -αισι, -αις nur durch
die bewarte länge des â).
§. 256.
Im Ital. und Altir. felt diser casus.
Altbulg. Suffix chŭ = sŭ, älter su; consonantische ha-
ben die i-form (z. b. 5. materĭ-chŭ, darauß mit ser häufigem
wechsel matere-chŭ); 7. tritt in die a-form über (svekrŭva-chŭ);
8. tritt ebenfals in die a-form über (syně-chŭ, d. i. sunai-su,
und mit der beliebten vermerung des stammes durch ov,
synověchŭ, d. i. sunavaisu); 9. koste-chŭ für *kostĭ-chŭ, d. i.
kosti-su; 10. vlŭcč-chŭ für *vlŭkěchŭ, d. i. varka-i-su; ja-st.
koni-chŭ, d. i. *konjě-chŭ, i = jě nach der regel (§. 87, 3);
neutra eben so; femin. rąka-chŭ, duša-chŭ.
Litauisch. Die ältere sprache hat das suffix -su, darauß
ward das jezt bräuchliche -se, -s; die mänl. a-stämme und die
u-stämme scheinen den stamm durch n zu erweitern. Die con-
sonantischen gehen nach der i-form (z. b. akmeni-sè u. s. f.).
8. sunů-sù, sunů-sè, sunů́-s, ů kann auß au und auß an
entstehen (s. 10); 9. aki-sù, aki-sè, akì-s; 10. vilků-sù, -sè,
vilků́-s ein żemait. vilku-n-se glaube ich gelesen zu haben, ver-
mag es aber nicht nach zu weisen, es gäbe die entscheidung
für ů = an; femin. rànko-su, rànko-se, rànko-s.
Gotisch felt.
Genit. locat. dualis. Diser casus endigt im altind. auf
-ôs, im altbaktrischen auf ô, im slawischen dem entsprechend
auf u, d. i. û, grundform wäre also -aus. Der ursprung dises
casussuffixes ist volkommen dunkel, weshalb wir auch für die
indogerm. ursprache keine vermutung wagen. In den übrigen
sprachen ist dises suffix nicht nachweisbar.
§. 257.
Altindisch. An die a-stämme tritt die endung mittels j,
consonantische haben die kurze form. 1. vâḱ-ốs; 2. mánas-ôs;
3. tákśan-ôs; nấmn-ôs; 4. bhárat-ôs, vidúś-ós, jávîjas-ôs; 5.
bhrấtr-ôs; 6. nâv-ốs; 7. bhruv-ốs; 8. sûnv-ốs, hánv-ôs; 9. pátj-ôs;
10. masc. áçva-j-ôs, neutr. jugá-j-ôs, femin. eben so, also vom
nicht gedenten stamme, áçva-j-ôs. In disem casus wird also
auch bei den a-stämmen das genus nicht geschiden.
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