Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Dat. abl. plur. Lit., Altbulg., Got.; Dat. abl. instr. dual. §. 261.logie der a-stämme. Das s der casusendung muß ser frühegeschwunden sein, da der anlaut des auf solche dative folgen- den wortes aspiriert wird, was nur nach einst vorhandenen vo- calen geschiht (Stokes in Beitr. II, pag. 104). Litauisch. In der älteren sprache ist die endung dises Alle consonant. stämme haben die i-form (3. akmeni-ms, Altbulgarisch. Auß einem älteren *-mas oder *-mos, Gotisch. Nur -m ist gebliben. An die n-stämme tritt es 3. hana-m, neutr. hairta-m, fem. tuggo-m auß *hanan-m Dat. ablat. instr. dualis. Die grundf. des suffixes ist Dat. abl. plur. Lit., Altbulg., Got.; Dat. abl. instr. dual. §. 261.logie der a-stämme. Das s der casusendung muß ser frühegeschwunden sein, da der anlaut des auf solche dative folgen- den wortes aspiriert wird, was nur nach einst vorhandenen vo- calen geschiht (Stokes in Beitr. II, pag. 104). Litauisch. In der älteren sprache ist die endung dises Alle consonant. stämme haben die i-form (3. akmenì-ms, Altbulgarisch. Auß einem älteren *-mas oder *-mos, Gotisch. Nur -m ist gebliben. An die n-stämme tritt es 3. hana-m, neutr. haírta-m, fem. tuggô-m auß *hanan-m Dat. ablat. instr. dualis. Die grundf. des suffixes ist <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0204" n="478"/><fw place="top" type="header">Dat. abl. plur. Lit., Altbulg., Got.; Dat. abl. instr. dual.</fw><lb/><note place="left">§. 261.</note>logie der <hi rendition="#i">a</hi>-stämme. 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Dat. abl. plur. Lit., Altbulg., Got.; Dat. abl. instr. dual.
logie der a-stämme. Das s der casusendung muß ser frühe
geschwunden sein, da der anlaut des auf solche dative folgen-
den wortes aspiriert wird, was nur nach einst vorhandenen vo-
calen geschiht (Stokes in Beitr. II, pag. 104).
§. 261.
Litauisch. In der älteren sprache ist die endung dises
casus -mus auß *-mos, *-mios = bhjas, vgl. das latein. -bos; u
ist lezter rest des a und die im litauischen nicht häufige wand-
lung in u ist wol bedingt durch das vorher gehende m (vergl.
§. 100, B); in der jetzigen sprache lautet das suffix -ms (§.
101, 5).
Alle consonant. stämme haben die i-form (3. akmenì-ms,
5. môterì-ms); 8. sunù-ms; 9. akì-ms; 10. vilká-ms (dàlgia-ms),
femin. rànkô-ms (*żôlė́-ms).
Altbulgarisch. Auß einem älteren *-mas oder *-mos,
für welches das litauische zeugt, ist nach den außlautsgesetzen
regelrecht -mŭ geworden. Consonantische haben die i-form (mit
e für ĭ, 3. kamene-mŭ, 2. slovese-mŭ, nur 7. svekrŭva-mŭ mit
a); die u-stämme 8. fallen mit der a-form zusammen (vgl. oben
den instrum. sg. II, §. 259), syno-mŭ auß *synŭ-mŭ (synovomŭ
ist jung); 9. pątĭ-mŭ, in der regel pąte-mŭ, mit e für älteres ĭ,
koste-mŭ; 10. vlŭko-mŭ für vlŭkŭ-mŭ, eben so neutr. dělo-mŭ;
femin. rąka-mŭ.
Gotisch. Nur -m ist gebliben. An die n-stämme tritt es
teils außnamsweise mit hilfsvocal a (oder nach analogie der
a-stämme) an (vgl. ϰοτυληδον-ό-φιν), teils, und diß ist die re-
gel, one solchen; in letzterem falle fält n hinweg (vgl. altind.
nấma-bhjas, altbaktr. açma-bjô).
3. hana-m, neutr. haírta-m, fem. tuggô-m auß *hanan-m
etc., nur vereinzelt abn-a-m, stamm aban (vir; 4. fijandam
ist nach 10 gebildet, wie ja auch andere casus diser stämme;
5. brôthru-m u. s. f. nach 8); 8. sunu-m; 9. mahti-m, gasti-m;
10. masc. vulfa-m, neutr. juka-m, femin. gibô-m.
Dat. ablat. instr. dualis. Die grundf. des suffixes ist
wol sicher als *bhjâm-s an zu setzen, eine denung des *bhjam-s
des pluralis. Der casus findet sich im altindischen, altbaktr.,
altgriechischen (hier gilt er als dat. und genitiv, da instru-
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