Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Dat. ablat. plur. Osk., Umbr., Altir. 205, s. Corsscn I, pag. 198) und dann das gewönliche -eis (selten§. 261.-es), -eis. Bei den a-stämmen haben sich bekantlich formen wie equabus, deabus, filiabus (vergl. rebus, diebus) häufiger erhal- ten. Hier ist die ältere form des gewönlichen -eis nicht -ois sondern ais (erhalten im oskischen), also z. b. menseis auß *mensa-bios, *mensais, menseis. Im oskischen scheinen consonantische und i-stämme die Im umbrischen haben die consonantischen stämme -us Altirisch. Suffix altgall. bo (matrebo inschr.), auß *bos; Schleicher, vergl. gramm. d. indog. spr. 31
Dat. ablat. plur. Osk., Umbr., Altir. 205, s. Corsscn I, pag. 198) und dann das gewönliche -eis (selten§. 261.-ês), -îs. Bei den â-stämmen haben sich bekantlich formen wie equâbus, deâbus, filiâbus (vergl. rêbus, diêbus) häufiger erhal- ten. Hier ist die ältere form des gewönlichen -îs nicht -ois sondern ais (erhalten im oskischen), also z. b. mensîs auß *mensa-bios, *mensais, menseis. Im oskischen scheinen consonantische und i-stämme die Im umbrischen haben die consonantischen stämme -us Altirisch. Suffix altgall. bo (ματρεβο inschr.), auß *bos; Schleicher, vergl. gramm. d. indog. spr. 31
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Dat. ablat. plur. Osk., Umbr., Altir.
205, s. Corsscn I, pag. 198) und dann das gewönliche -eis (selten
-ês), -îs. Bei den â-stämmen haben sich bekantlich formen wie
equâbus, deâbus, filiâbus (vergl. rêbus, diêbus) häufiger erhal-
ten. Hier ist die ältere form des gewönlichen -îs nicht -ois
sondern ais (erhalten im oskischen), also z. b. mensîs auß
*mensa-bios, *mensais, menseis.
§. 261.
Im oskischen scheinen consonantische und i-stämme die
endung -iss zu haben, die dann etwa auß -if(o)s hervor gegan-
gen wäre; die a-stämme haben die schon erklärten altertüm-
lichen formen auf -u̇iͤs und -aiͤs, z. b. liͤgatu̇iͤs, abellanu̇iͤs,
novlanu̇iͤs (neuosk. -ois); femin. diumpaiͤs.
Im umbrischen haben die consonantischen stämme -us
(alt- und neuumbrisch), z. b. fratr-us, dupurs-us (purs = griech.
ποδ pes), da s nicht ab zu fallen scheint, so ist auch hier wol
assimilation, also *-uss auß -u-f(o)s an zu nemen, so daß etwa
ein *fratr-o-fos mit hilfsvocal o die älteste form wäre. Die
i-stämme haben -ês, eis, z. b. avês, aveis (s bleibt), wol auß
*avi-f(o)s; die a-stämme m. n. f. -ês und -êr, bei o-stämmen
auch -eis, -îs, neuumbr. -eir u. s. f.; diß sind die regelmäßigen
aequivalente des lateinischen -eis, -îs und wie dises zu erklä-
ren, z. b. termnês, Treblanêr, femin. *tûtês, tôtêr.
Altirisch. Suffix altgall. bo (ματρεβο inschr.), auß *bos;
altirisch b, also volkommen zum italischen stimmend und vom
nordischen (*mos) und griechischen, das ja dise form gar nicht
besizt, ab weichend. 1. ríg-aib; 3. menman-aib, talman-aib,
anman-ib, anmann-aib, 4. cairt-ib, mit außstoßung des voca-
les der stammendung ursprünglich ant; 5. athr-aib, athr-ib (8.
betha-ib, nach der analogie von 10); 9. dúli-b, fáithi-b, echte i-for-
men, fáithib = vâti-bios, vergl. latein. vâti-bus; 10. fera-ib,
for-citlib, fem. ranna-ib; ja-st. masc. rannairi-b, fem. caili-b
u. s. f. Die erklärung der vor dem b auf tretenden vocale ist
schwirig. Warscheinlich hat überall wo aib = *abi(s) er-
scheint, die analogie der a-stämme durchgreifend gewirkt und
es ward auß *bios = bhjas altgallisch *bos, irisch aber *-bîs,
-bis und weiterhin *-bi, *-ib. Dann stünde z. b. rígaib für
*rígabi, auß *ríga-bios, mit a als hilfsvocal oder nach ana-
Schleicher, vergl. gramm. d. indog. spr. 31
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