Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja). Altindisch. §. 209.tivi zu wurz. bhar (ferre); sadaja-ti, das selbe zu wurz. sad(sedere); vedaja-ti (nuntiat), das selbe zu wurz. vid (videre, scire); bodhaja-ti (certiorem facit) zu wurz. budh (scire) u. s. f. Wur- zeln auf i und u haben zweite steigerung, z. b. naja-ja-ti zu wurz. ni (ducere); crava-ja-ti zu wurz. cru (audire); vedaji-sja- ti, 3. sg. futuri zu stamm vedaja mit schwächung von ja zu ji. Das perfectum diser verbalstämme wird umschriben mittels einer abstractform auf a und dem perfect eines hilfsverbum, z. b. vedajam-kakara, wörtlich notionem feci; der aorist wird gar nicht von disem stamme auf aja, sondern von der redupli- cierten wurzel gebildet, und es ligt hier in der reduplication die causale function, die man als eine steigerung der activen faßen kann, z. b. a-veivid-am zu praes. vedaja-mi; andere for- men dieser verba büßen ja ein, so das vom futurum gebildete praeteritum (der so genante conditionalis), z. b. a-ved-i-sjam zu stamm vedaja u. s. f. Diß gehört jedoch, als dem altindi- schen eigentümlich, mer in die indische specialgrammatik. Deutlich von nominibus gebildet sind stämme wie joktra- Häufig wird aber vor dem ja das stammaußlautende a zu Auch wird das a zu i geschwächt, und diß dann zu ei ge- Ferner schwindet der stamaußlaut völlig, z. b. putrakam- Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja). Altindisch. §. 209.tivi zu wurz. bhar (ferre); sâdája-ti, das selbe zu wurz. sad(sedere); vêdája-ti (nuntiat), das selbe zu wurz. vid (videre, scire); bôdhája-ti (certiorem facit) zu wurz. budh (scire) u. s. f. Wur- zeln auf i und u haben zweite steigerung, z. b. nâjá-ja-ti zu wurz. ni (ducere); çrâvá-ja-ti zu wurz. çru (audire); vêdaji-śjá- ti, 3. sg. futuri zu stamm vêdaja mit schwächung von ja zu ji. Das perfectum diser verbalstämme wird umschriben mittels einer abstractform auf â und dem perfect eines hilfsverbum, z. b. vêdajấṁ-ḱakâra, wörtlich notionem feci; der aorist wird gar nicht von disem stamme auf aja, sondern von der redupli- cierten wurzel gebildet, und es ligt hier in der reduplication die causale function, die man als eine steigerung der activen faßen kann, z. b. á-vîvid-am zu praes. vêdájâ-mi; andere for- men dieser verba büßen ja ein, so das vom futurum gebildete praeteritum (der so genante conditionalis), z. b. á-vêd-i-śjam zu stamm vêdaja u. s. f. Diß gehört jedoch, als dem altindi- schen eigentümlich, mer in die indische specialgrammatik. Deutlich von nominibus gebildet sind stämme wie jôktrá- Häufig wird aber vor dem ja das stammaußlautende a zu Auch wird das a zu i geschwächt, und diß dann zu î ge- Ferner schwindet der stamaußlaut völlig, z. b. putrakâm- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0022" n="296"/><fw place="top" type="header">Verbalstämme auf ursprünglich <hi rendition="#i">ja (a-ja)</hi>. Altindisch.</fw><lb/><note place="left">§. 209.</note>tivi zu wurz. <hi rendition="#i">bhar</hi> (ferre); <hi rendition="#i">sâdája-ti</hi>, das selbe zu wurz. <hi rendition="#i">sad</hi><lb/> (sedere); <hi rendition="#i">vêdája-ti</hi> (nuntiat), das selbe zu wurz. <hi rendition="#i">vid</hi> (videre, scire);<lb/><hi rendition="#i">bôdhája-ti</hi> (certiorem facit) zu wurz. <hi rendition="#i">budh</hi> (scire) u. s. f. 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Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja). Altindisch.
tivi zu wurz. bhar (ferre); sâdája-ti, das selbe zu wurz. sad
(sedere); vêdája-ti (nuntiat), das selbe zu wurz. vid (videre, scire);
bôdhája-ti (certiorem facit) zu wurz. budh (scire) u. s. f. Wur-
zeln auf i und u haben zweite steigerung, z. b. nâjá-ja-ti zu
wurz. ni (ducere); çrâvá-ja-ti zu wurz. çru (audire); vêdaji-śjá-
ti, 3. sg. futuri zu stamm vêdaja mit schwächung von ja zu ji.
Das perfectum diser verbalstämme wird umschriben mittels
einer abstractform auf â und dem perfect eines hilfsverbum,
z. b. vêdajấṁ-ḱakâra, wörtlich notionem feci; der aorist wird
gar nicht von disem stamme auf aja, sondern von der redupli-
cierten wurzel gebildet, und es ligt hier in der reduplication
die causale function, die man als eine steigerung der activen
faßen kann, z. b. á-vîvid-am zu praes. vêdájâ-mi; andere for-
men dieser verba büßen ja ein, so das vom futurum gebildete
praeteritum (der so genante conditionalis), z. b. á-vêd-i-śjam
zu stamm vêdaja u. s. f. Diß gehört jedoch, als dem altindi-
schen eigentümlich, mer in die indische specialgrammatik.
§. 209.
Deutlich von nominibus gebildet sind stämme wie jôktrá-
ja-ti (circumligat; amplectitur) vom nominalstamme jôktra- (vin-
culum), tulá-ja-ti (ponderat) von stamm tula- nom. sg., tulấ fem.
(trutina, libra) u. a.
Häufig wird aber vor dem ja das stammaußlautende a zu
â gedent (s. oben §. 15, 2, a), z. b. vâśpâ-ja-tê (lacrimat) von
stamm vâśpa- (lacrima), lôhitâ-ja-ti (rubescit) von stamm lôhita-
(ruber), açvâ-já-ti (equos cupit) von stamm áçva- (equus) u. a.
Das selbe findet bei i, u statt (vgl. §. 15, 2, a), z. b. patî-já-ti
(maritum cupit) von stamm páti- (maritus), asû-já-ti (succenset,
fremit) von stamm ásu- (spiritus).
Auch wird das a zu i geschwächt, und diß dann zu î ge-
dent, z. b. putrî-já-ti (filium cupit) von stamm putra- (filius).
Ferner schwindet der stamaußlaut völlig, z. b. putrakâm-
ja-ti (filium cupit) von putra-kâma- (kâma-s amor, cupido). Hier
sind besonders die in dem ältesten altindisch (vêda) erscheinen-
den verba auf -anja zu erwähnen, die von abstractnominibus
auf -ana (nom. sing. -ana-m, neutr.) gebildet sind, z. b. ḱaran-
já-ti (movetur, it) von ḱárana- (itio) von wurz. ḱar (ire);
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