Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Medium. II. pers. dual. Litauisches Medium. §. 286.Auch im medium, wie im activ, sind dise beiden formen Altindisch primär 2. dual. -athe, secundär und imperat. Altbaktr. die 3. dual. ist belegt durch fra-karoithe, das Griech. Die 2. dual. lautet primär, secundär und im- Man siht deutlich, daß die mediale beziehung dem activ Anhang. Das medium im slawolettischen und §. 287.italokeltischen. Im slawischen wird das medium umschriben durch se (acc. Medium. II. pers. dual. Litauisches Medium. §. 286.Auch im medium, wie im activ, sind dise beiden formen Altindisch primär 2. dual. -âthê, secundär und imperat. Altbaktr. die 3. dual. ist belegt durch fra-ḱarôithê, das Griech. Die 2. dual. lautet primär, secundär und im- Man siht deutlich, daß die mediale beziehung dem activ Anhang. Das medium im slawolettischen und §. 287.italokeltischen. Im slawischen wird das medium umschriben durch sę (acc. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <pb facs="#f0262" n="536"/> <fw place="top" type="header">Medium. II. pers. dual. Litauisches Medium.</fw><lb/> <note place="left">§. 286.</note> <p>Auch im medium, wie im activ, sind dise beiden formen<lb/> durch analoge bildungsweise enge mit einander verknüpft.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altindisch</hi> primär 2. dual. <hi rendition="#i">-âthê,</hi> secundär und imperat.<lb/><hi rendition="#i">-âthâm;</hi> 3. dual., nur durch nicht aspiriertes <hi rendition="#i">t</hi> von der 2. pers.<lb/> geschiden, <hi rendition="#i">-âtê,</hi> secundär und imperativ <hi rendition="#i">-âtâm</hi> (vgl. activ pri-<lb/> mär 2. dual. <hi rendition="#i">-thas,</hi> 3. <hi rendition="#i">-tas</hi>), z. b. 2. dual. praes. <hi rendition="#i">bíbhr-âthê;<lb/> bhárêthê,</hi> lezteres unregelmäßig auß *<hi rendition="#i">bhara-âthê;</hi> imperfectum<lb/><hi rendition="#i">ábibhr-âthâm, ábharêthâm;</hi> 3. dual. <hi rendition="#i">bíbhr-âtê, bhárêtê,</hi> imperf.<lb/><hi rendition="#i">ábibhr-âtâm, ábharêtâm</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altbaktr</hi>. die 3. dual. ist belegt durch <hi rendition="#i">fra-ḱarôithê</hi>, das<lb/> einem altind. <hi rendition="#i">pra-ḱarêtê</hi> aufs genaueste entspricht, praesens-<lb/> stamm <hi rendition="#i">ḱara,</hi> wurzel <hi rendition="#i">ḱar</hi> (ire); <hi rendition="#i">uç-zajôithê</hi> = altind. <hi rendition="#i">ǵâjêtê,</hi><lb/> praesensstamm <hi rendition="#i">zaja</hi> (masci), wurz. <hi rendition="#i">za</hi>, urspr. <hi rendition="#i">ga</hi> (Brockhaus<lb/> im glossar u. Spiegel in Beitr. II, 34).</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Griech</hi>. Die 2. dual. lautet primär, secundär und im-<lb/> perativ <hi rendition="#i">-σθον;</hi> die 3. dual. dagegen primär <hi rendition="#i">-σθον</hi> und, mit<lb/> einem dem activ volkommen parallelen vocalwechsel, secundär<lb/><hi rendition="#i">-σθην</hi>, im imperativ <hi rendition="#i">-σθων;</hi> vgl. activ primär <hi rendition="#i">-τον</hi>, mit der 2.<lb/> dualis zusammen fallend wie <hi rendition="#i">-σθον</hi>, secund. <hi rendition="#i">-την</hi> wie <hi rendition="#i">-σθην</hi>,<lb/> imperativ <hi rendition="#i">-των</hi> wie <hi rendition="#i">-σθων</hi>.</p><lb/> <p>Man siht deutlich, daß die mediale beziehung dem activ<lb/> gegenüber in dem <hi rendition="#i">σθ</hi> ligt. Formen, welche das walten der<lb/> analogie in so hohem grade zeigen, wie die oben an gefürten,<lb/> dürften wol kaum jemals in irer entstehung klar erkant und<lb/> auf ire grundformen zurück gefürt werden können.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head><hi rendition="#g">Anhang. Das medium im slawolettischen und<lb/> italokeltischen</hi>.</head><lb/> <note place="left">§. 287.</note> <p>Im slawischen wird das medium umschriben durch <hi rendition="#i">sę</hi> (acc.<lb/> sing. des reflexivstammes urspr. <hi rendition="#i">sva,</hi> s. §. 265, pg. 492. Dise<lb/> umschreibung hat meist passive beziehung, die ja dem me-<lb/> dium überhaupt leicht zu teile wird. Im litauischen tritt <hi rendition="#i">-si,</hi><lb/> verkürzt <hi rendition="#i">-s,</hi> ebenfals rest eines casus des selben pronomens,<lb/> an das verbum und zwar entweder an den außlaut des ver-<lb/> bum fest an, wobei diser seine ursprünglichere vollere form be-<lb/> hält und sogar nach diser analogie gedent wird, oder zwischen<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [536/0262]
Medium. II. pers. dual. Litauisches Medium.
Auch im medium, wie im activ, sind dise beiden formen
durch analoge bildungsweise enge mit einander verknüpft.
Altindisch primär 2. dual. -âthê, secundär und imperat.
-âthâm; 3. dual., nur durch nicht aspiriertes t von der 2. pers.
geschiden, -âtê, secundär und imperativ -âtâm (vgl. activ pri-
mär 2. dual. -thas, 3. -tas), z. b. 2. dual. praes. bíbhr-âthê;
bhárêthê, lezteres unregelmäßig auß *bhara-âthê; imperfectum
ábibhr-âthâm, ábharêthâm; 3. dual. bíbhr-âtê, bhárêtê, imperf.
ábibhr-âtâm, ábharêtâm.
Altbaktr. die 3. dual. ist belegt durch fra-ḱarôithê, das
einem altind. pra-ḱarêtê aufs genaueste entspricht, praesens-
stamm ḱara, wurzel ḱar (ire); uç-zajôithê = altind. ǵâjêtê,
praesensstamm zaja (masci), wurz. za, urspr. ga (Brockhaus
im glossar u. Spiegel in Beitr. II, 34).
Griech. Die 2. dual. lautet primär, secundär und im-
perativ -σθον; die 3. dual. dagegen primär -σθον und, mit
einem dem activ volkommen parallelen vocalwechsel, secundär
-σθην, im imperativ -σθων; vgl. activ primär -τον, mit der 2.
dualis zusammen fallend wie -σθον, secund. -την wie -σθην,
imperativ -των wie -σθων.
Man siht deutlich, daß die mediale beziehung dem activ
gegenüber in dem σθ ligt. Formen, welche das walten der
analogie in so hohem grade zeigen, wie die oben an gefürten,
dürften wol kaum jemals in irer entstehung klar erkant und
auf ire grundformen zurück gefürt werden können.
Anhang. Das medium im slawolettischen und
italokeltischen.
Im slawischen wird das medium umschriben durch sę (acc.
sing. des reflexivstammes urspr. sva, s. §. 265, pg. 492. Dise
umschreibung hat meist passive beziehung, die ja dem me-
dium überhaupt leicht zu teile wird. Im litauischen tritt -si,
verkürzt -s, ebenfals rest eines casus des selben pronomens,
an das verbum und zwar entweder an den außlaut des ver-
bum fest an, wobei diser seine ursprünglichere vollere form be-
hält und sogar nach diser analogie gedent wird, oder zwischen
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