Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja). Litauisch. §. 209.Litauisch*). 1. Verba mit a, das teils im nichtprae- Auch die verba, welche überall am außlaute der wurzel 2. Die verba auf e entsprechen den slawischen auf e, wel- *) Genaueres in meiner litauischen grammatik, Prag 1856. §. 65--74.
pg. 155 flg. Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja). Litauisch. §. 209.Litauisch*). 1. Verba mit a, das teils im nichtprae- Auch die verba, welche überall am außlaute der wurzel 2. Die verba auf ė entsprechen den slawischen auf ě, wel- *) Genaueres in meiner litauischen grammatik, Prag 1856. §. 65—74.
pg. 155 flg. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0028" n="302"/> <fw place="top" type="header">Verbalstämme auf ursprünglich <hi rendition="#i">ja (a-ja)</hi>. Litauisch.</fw><lb/> <note place="left">§. 209.</note> <p><hi rendition="#g">Litauisch</hi><note place="foot" n="*)">Genaueres in meiner litauischen grammatik, Prag 1856. §. 65—74.<lb/> pg. 155 flg.</note>. 1. Verba mit <hi rendition="#i">a</hi>, das teils im nichtprae-<lb/> sensstamme mit <hi rendition="#i">î</hi> wechselt, teils im zweiten stamme als <hi rendition="#i">ô</hi> er-<lb/> scheint; z. b. 1. sg. <hi rendition="#i">táikau</hi> (apto) = *<hi rendition="#i">taikaju</hi> auß *<hi rendition="#i">taik-a-jâ-<lb/> mi</hi>, 2. sg. <hi rendition="#i">táikai</hi> = *<hi rendition="#i">taikaji</hi> auß *<hi rendition="#i">taik-a-ja-si</hi>, 1. plur. <hi rendition="#i">táiko-me</hi><lb/> auß *<hi rendition="#i">taik-a-jâ-masi</hi>, 2. plur. <hi rendition="#i">táiko-te</hi> auß *<hi rendition="#i">taik-a-ja-tasi</hi> u. s. f.;<lb/> fut. <hi rendition="#i">táiky-siu</hi> auß *<hi rendition="#i">taik-a-ja-sjâmi</hi> mit schwächung des <hi rendition="#i">a</hi> in <hi rendition="#i">i</hi>,<lb/> also zunächst auß *<hi rendition="#i">taikiji-siu,</hi> verbalstamm <hi rendition="#i">taika-ja</hi> von wurz.<lb/><hi rendition="#i">tik</hi> (1. sg. praes. <hi rendition="#i">ti-n-k-ù</hi> aptus sum; dise formen haben dura-<lb/> tive, causative, iterative function); 1. sg. praes. <hi rendition="#i">żinaú</hi> (scio) =<lb/> *<hi rendition="#i">żinaju</hi> auß *<hi rendition="#i">gan-a-jâ-mi</hi> u. s. f.; fut. <hi rendition="#i">żinó-siu</hi> auß *<hi rendition="#i">gan-a-ja-<lb/> sjâmi,</hi> wurz. <hi rendition="#i">gan</hi> (auch <hi rendition="#i">gna</hi>, scire; dise form litauischer ab ge-<lb/> leiteter verba scheint durative function zu haben).</p><lb/> <p>Auch die verba, welche überall am außlaute der wurzel<lb/> ein <hi rendition="#i">ô</hi> zeigen, gehören hierher, es sind iterativa, durativa von<lb/> verbalstämmen gebildet und denominativa. Sie bilden ir prae-<lb/> sens mittels <hi rendition="#i">j</hi>, z. b. 1. sg. praes. <hi rendition="#i">láido-ju</hi> (sepelio), warschein-<lb/> lich eine späte bildung, die in der grundform *<hi rendition="#i">laid-aja-jâmi</hi> zu<lb/> lauten hätte, oder es ist <hi rendition="#i">láidoju</hi> als <hi rendition="#i">laidâjâ-mi</hi> (vgl. formen<lb/> wie altind. <hi rendition="#i">lôhitâjâ-mi)</hi> zu faßen und denung des stammaußlau-<lb/> tes <hi rendition="#i">a</hi> in <hi rendition="#i">â</hi> vor <hi rendition="#i">j</hi> an zu nemen; in lezterem falle gehörte <hi rendition="#i">ja</hi><lb/> zur stambildung und wäre nicht als praesensbildend zu faßen;<lb/> diser vermutung widerspricht jedoch die analogie der verba,<lb/> deren stamm mittels <hi rendition="#i">av</hi> gebildet ist, und die ebenfals ir prae-<lb/> sens mit <hi rendition="#i">j</hi> bilden, wärend die der verba auf <hi rendition="#i">ė</hi> (s. d. flg.) für<lb/> die selbe zeugt. Wir haben eben eine junge bildung vor uns,<lb/> und die zurükfürung diser auf die älteren formen ist oft un-<lb/> sicher; futurum <hi rendition="#i">láido-siu</hi> = *<hi rendition="#i">laid-aja-sjâmi</hi> (oder *<hi rendition="#i">laid-âja-<lb/> sjâmi)</hi> wurz. <hi rendition="#i">lid</hi> (in <hi rendition="#i">léid-mi</hi> sino, permitto). So <hi rendition="#i">pásako-ju</hi> (narro)<lb/> von <hi rendition="#i">pásaka</hi> (fem. narratio); <hi rendition="#i">balnó-ju</hi> (sellam impono) von <hi rendition="#i">bàlna-s</hi><lb/> (msc. sella, ephippium) u. s. f.</p><lb/> <p>2. Die verba auf <hi rendition="#i">ė</hi> entsprechen den slawischen auf <hi rendition="#i">ě,</hi> wel-<lb/> che im praesens <hi rendition="#i">ě-ją</hi> haben; das <hi rendition="#i">ė</hi> ist junge denung von <hi rendition="#i">e</hi>, urspr.<lb/><hi rendition="#i">a</hi> (§. 98), z. b. <hi rendition="#i">szyksztė́ja</hi> (avarus est) = *<hi rendition="#i">szykszte-ja-ti</hi> (wir<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [302/0028]
Verbalstämme auf ursprünglich ja (a-ja). Litauisch.
Litauisch *). 1. Verba mit a, das teils im nichtprae-
sensstamme mit î wechselt, teils im zweiten stamme als ô er-
scheint; z. b. 1. sg. táikau (apto) = *taikaju auß *taik-a-jâ-
mi, 2. sg. táikai = *taikaji auß *taik-a-ja-si, 1. plur. táiko-me
auß *taik-a-jâ-masi, 2. plur. táiko-te auß *taik-a-ja-tasi u. s. f.;
fut. táiky-siu auß *taik-a-ja-sjâmi mit schwächung des a in i,
also zunächst auß *taikiji-siu, verbalstamm taika-ja von wurz.
tik (1. sg. praes. ti-n-k-ù aptus sum; dise formen haben dura-
tive, causative, iterative function); 1. sg. praes. żinaú (scio) =
*żinaju auß *gan-a-jâ-mi u. s. f.; fut. żinó-siu auß *gan-a-ja-
sjâmi, wurz. gan (auch gna, scire; dise form litauischer ab ge-
leiteter verba scheint durative function zu haben).
Auch die verba, welche überall am außlaute der wurzel
ein ô zeigen, gehören hierher, es sind iterativa, durativa von
verbalstämmen gebildet und denominativa. Sie bilden ir prae-
sens mittels j, z. b. 1. sg. praes. láido-ju (sepelio), warschein-
lich eine späte bildung, die in der grundform *laid-aja-jâmi zu
lauten hätte, oder es ist láidoju als laidâjâ-mi (vgl. formen
wie altind. lôhitâjâ-mi) zu faßen und denung des stammaußlau-
tes a in â vor j an zu nemen; in lezterem falle gehörte ja
zur stambildung und wäre nicht als praesensbildend zu faßen;
diser vermutung widerspricht jedoch die analogie der verba,
deren stamm mittels av gebildet ist, und die ebenfals ir prae-
sens mit j bilden, wärend die der verba auf ė (s. d. flg.) für
die selbe zeugt. Wir haben eben eine junge bildung vor uns,
und die zurükfürung diser auf die älteren formen ist oft un-
sicher; futurum láido-siu = *laid-aja-sjâmi (oder *laid-âja-
sjâmi) wurz. lid (in léid-mi sino, permitto). So pásako-ju (narro)
von pásaka (fem. narratio); balnó-ju (sellam impono) von bàlna-s
(msc. sella, ephippium) u. s. f.
2. Die verba auf ė entsprechen den slawischen auf ě, wel-
che im praesens ě-ją haben; das ė ist junge denung von e, urspr.
a (§. 98), z. b. szyksztė́ja (avarus est) = *szykszte-ja-ti (wir
*) Genaueres in meiner litauischen grammatik, Prag 1856. §. 65—74.
pg. 155 flg.
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