Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Praesensstamm; indog. urspr., Altind. z. b. altind. ki-na-d-mi und griech. skid-ne-mi sich gegenüber§. 293.stehen. Beispile wie altind. lumpati, latein. rumpit, grundf. ru-m-pa-ti zeugen für das hohe alter auch diser bildung. V. Der wurzel ward ja an gefügt, dessen a vor den VI. Der wurzel ward ska an gesezt, das a wird Anm. Ob noch eine VII. form des praesensstammes der ursprache bereits zu zu schreiben sei, nämlich praesensstämme mittels -ta gebildet (ta ist ein häufig gebrauchtes stambildungselement, s. §. 217), scheint deshalb zweifelhaft, weil gerade die altertüm- lichsten sprachen, altindisch und altbaktrisch, keine spur diser bildung zeigen. Bei Griechen, Italern und Litauern findet sie sich (tup-to-men, plec-ti-mus, lit. tis-ta-me). Altind. I, a (fält in die II. classe der indischen gram- Bisweilen komt ein spät ein geschobener hilfsvocal i, ei I, b (VI. classe und bei wurzelvocal a I. classe der ind. Praesensstamm; indog. urspr., Altind. z. b. altind. ḱi-ná-d-mi und griech. σϰίδ-νη-μι sich gegenüber§. 293.stehen. Beispile wie altind. lumpáti, latein. rumpit, grundf. ru-m-pa-ti zeugen für das hohe alter auch diser bildung. V. Der wurzel ward ja an gefügt, dessen a vor den VI. Der wurzel ward ska an gesezt, das a wird Anm. Ob noch eine VII. form des praesensstammes der ursprache bereits zu zu schreiben sei, nämlich praesensstämme mittels -ta gebildet (ta ist ein häufig gebrauchtes stambildungselement, s. §. 217), scheint deshalb zweifelhaft, weil gerade die altertüm- lichsten sprachen, altindisch und altbaktrisch, keine spur diser bildung zeigen. Bei Griechen, Italern und Litauern findet sie sich (τύπ-το-μεν, plec-ti-mus, lit. ti̧s-ta-me). Altind. I, a (fält in die II. classe der indischen gram- Bisweilen komt ein spät ein geschobener hilfsvocal i, î I, b (VI. classe und bei wurzelvocal a I. classe der ind. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0303" n="577"/><fw place="top" type="header">Praesensstamm; indog. urspr., Altind.</fw><lb/> z. b. altind. <hi rendition="#i">ḱi-ná-d-mi</hi> und griech. <hi rendition="#i">σϰίδ-νη-μι</hi> sich gegenüber<note place="right">§. 293.</note><lb/> stehen. Beispile wie altind. <hi rendition="#i">lumpáti,</hi> latein. <hi rendition="#i">rumpit,</hi> grundf.<lb/><hi rendition="#i">ru-m-pa-ti</hi> zeugen für das hohe alter auch diser bildung.</p><lb/> <p>V. <hi rendition="#g">Der wurzel ward</hi> <hi rendition="#i">ja</hi> <hi rendition="#g">an gefügt</hi>, dessen <hi rendition="#i">a</hi> vor den<lb/> ersten personen des indicativs gesteigert wird. 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Praesensstamm; indog. urspr., Altind.
z. b. altind. ḱi-ná-d-mi und griech. σϰίδ-νη-μι sich gegenüber
stehen. Beispile wie altind. lumpáti, latein. rumpit, grundf.
ru-m-pa-ti zeugen für das hohe alter auch diser bildung.
§. 293.
V. Der wurzel ward ja an gefügt, dessen a vor den
ersten personen des indicativs gesteigert wird. Das element
ja ist eines der am häufigsten in stambildungen an gewanten
(vgl. §. 222). Z. b. praesensstamm svidja, wurzel svid (su-
dare), 1. singul. svid-jâ-mi, 2. singul. svid-ja-si u. s. f. (wie
bharâ-mi).
VI. Der wurzel ward ska an gesezt, das a wird
eben so behandelt wie bei ja, z. b. wurzel ga (ire), praesens-
stamm ga-ska, 1. sing. ga-skâ-mi, 2. sing. ga-ska-si u. s. f.
Anm. Ob noch eine VII. form des praesensstammes der ursprache
bereits zu zu schreiben sei, nämlich praesensstämme mittels -ta
gebildet (ta ist ein häufig gebrauchtes stambildungselement, s.
§. 217), scheint deshalb zweifelhaft, weil gerade die altertüm-
lichsten sprachen, altindisch und altbaktrisch, keine spur diser
bildung zeigen. Bei Griechen, Italern und Litauern findet sie
sich (τύπ-το-μεν, plec-ti-mus, lit. ti̧s-ta-me).
Altind. I, a (fält in die II. classe der indischen gram-
matik); z. b. 1. sing. ád-mi, 2. sing. *ad-si darauß át-si u. s. f.
1. plur. ad-mási, 3. plur. ad-ánti, praesensstamm und wurzel
ad (edere); 3. sg. vák-ti, wrz. vaḱ (loqui); 3. sg. ás-ti, 1 plur.
s-mási, mit verlorenem a (vgl. d. flg. classe), wurzel und prae-
sensstamm as (esse) u. a.
Bisweilen komt ein spät ein geschobener hilfsvocal i, î
(§. 15, e) zwischen wurzelaußlaut und consonantischem anlaute
der personalendung vor, z. b. 1. sing. sváp-i-mi, 2. sing. sváp-
i-śi, 3. sing. sváp-i-ti, praesensstamm und wurzel svap (dor-
mire); 2. sing. ấs-î-s, 3. sing. ấs-î-t, imperf. von as-mi, für
*a-as-s, *a-as-t.
I, b (VI. classe und bei wurzelvocal a I. classe der ind.
gramm.); z. b. praesensstamm tudá, wurzel tud (tundere);
praesensstamm bhára, wurz. bhar (ferre); 1. sing. tudấ-mi,
bhárâ-mi; 2. sing. tudá-si, bhára-si; 3. sing. tudá-ti; 1. plur.
tudá́-masi, 2. tudá-tha, 3. tudá-nti.
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