Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Partic. activi auf urspr. -vant. Urspr., Altind., Altbaktr., Griech. §. 216.griechische -[w]ent für das vorhandensein der vollen form des suf-fixes in der südlich europäischen abteilung des indogermanischen); z. b. fructu-oso, lumin-oso, *forma-oso, darauß (§. 51) formoso u. s. f. Betrachten wir nun das vorkommen des suffixes -vant Indog. urspr. Z. b. vivid-vant, wurz. vid (videre, scire); Altindisch. Das suffix urspr. -vant zeigt sich vor den Altbaktrisch. Hier scheint überall t in s über gegan- Griechisch. Das suffix hat den ursprünglichen außlaut Partic. activi auf urspr. -vant. Urspr., Altind., Altbaktr., Griech. §. 216.griechische -[ϝ]εντ für das vorhandensein der vollen form des suf-fixes in der südlich europäischen abteilung des indogermanischen); z. b. fructu-ôso, lumin-ôso, *forma-ôso, darauß (§. 51) formôso u. s. f. Betrachten wir nun das vorkommen des suffixes -vant Indog. urspr. Z. b. vivid-vant, wurz. vid (videre, scire); Altindisch. Das suffix urspr. -vant zeigt sich vor den Altbaktrisch. Hier scheint überall t in s über gegan- Griechisch. Das suffix hat den ursprünglichen außlaut <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <p><pb facs="#f0044" n="318"/><fw place="top" type="header">Partic. activi auf urspr. <hi rendition="#i">-vant</hi>. 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Partic. activi auf urspr. -vant. Urspr., Altind., Altbaktr., Griech.
griechische -ϝεντ für das vorhandensein der vollen form des suf-
fixes in der südlich europäischen abteilung des indogermanischen);
z. b. fructu-ôso, lumin-ôso, *forma-ôso, darauß (§. 51) formôso
u. s. f.
§. 216.
Betrachten wir nun das vorkommen des suffixes -vant
(-vans) in der function das part. praet. activi zu bilden.
Indog. urspr. Z. b. vivid-vant, wurz. vid (videre, scire);
dadha-vant, wurz. dha (ponere) u. s. f. Dise stämme lauteten
in den drei geschlechtern gleich.
Altindisch. Das suffix urspr. -vant zeigt sich vor den
verschidenen casussuffixen als -vat, -vâns und -us; -vans, auß
urspr. -vant, ward durch außfall des n zu -vas und dises durch
schwund des a (§. 6) zu -us geschwächt; vâns ist denung oder
steigerung von -vans (s. u. d. lere v. d. declination). Das sufffix
tritt an die reduplicierte wurzel, an den perfectstamm in seiner
schwächeren form (s. unten die lere von der conjugation), z. b.
rurud-vánt, wurz. rud (flere), femin. rurud-úśî auß *-vantjâ,
*-vansja, *-vasjâ, *-usjâ; tên-i-vánt auß *tatin-i-vánt, mit hilfs-
vocal i, wurz. tan (extendere) u. s. f.; vid-vánt (sciens, eigent-
lich qui vidit) mit verlorner reduplication von wurzel vid (vi-
dere, scire).
Altbaktrisch. Hier scheint überall t in s über gegan-
gen zu sein, so daß -vans, gesteigert -vâns und -us die formen
sind, in welchen diß suffix erscheint; das femin. wird wie im
altindischen gebildet; z. b. stamm vidh-vans, wurz. vid (scire),
acc. sg. masc. vîdh-vâoṅhem, d. i. *vid-vânsam, fem. vîth-uśi,
d. i. *vid-usjâ (über das th s. §. 139, 2); stamm dad-vans, acc.
sg. dadh-vâoṅhem von wurz. da, urspr. dha (ponere, creare)
mit verlust des wurzelaußlautes, instr. plur. dad-ûś-bis dad-
ûź-bîs, d. i. *dadh-us-bhis auß *dadh(a)-vans-bhis u. s. f.
Griechisch. Das suffix hat den ursprünglichen außlaut
t fast durchauß bewart, das n aber verloren, es lautet im mas-
culinum und neutrum -ϝότ = -va(n)t; im nomin. sing. neutr.
-ϝος für -ϝοτ (§. 149), msc. -ϝως für -ϝοτ-ς (mit ersazdenung).
Das femin. lautete -υῖα, d. i. -usjâ (§. 145, 2, c) auß -vasjâ
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