Schleiermacher, Friedrich: Hermeneutik und Kritik. Berlin, 1838.bindungen aus. Lernt man die materiellen aus dem Lexikon, 2. Anwendung des ersten Kanons auf das Neue Te- 1. Soll die Specialhermeneutik des N. T. wissenschaftlich 2. Die neutestam. Sprache muß unter die Totalität der 3. Die neutestam. Sprache gehört aber in die Periode des 1) Hier ist, was an diesem Orte weiter über die Bedingungen der Spe-
cialhermeneutik überhaupt gesagt ist, ausgelassen, weil alles hierher ge- hörige schon in der Einleitung S. 24 ff. vollständiger und deutlicher erörtert ist. bindungen aus. Lernt man die materiellen aus dem Lexikon, 2. Anwendung des erſten Kanons auf das Neue Te- 1. Soll die Specialhermeneutik des N. T. wiſſenſchaftlich 2. Die neuteſtam. Sprache muß unter die Totalitaͤt der 3. Die neuteſtam. Sprache gehoͤrt aber in die Periode des 1) Hier iſt, was an dieſem Orte weiter uͤber die Bedingungen der Spe-
cialhermeneutik uͤberhaupt geſagt iſt, ausgelaſſen, weil alles hierher ge- hoͤrige ſchon in der Einleitung S. 24 ff. vollſtaͤndiger und deutlicher eroͤrtert iſt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0078" n="54"/> bindungen aus. Lernt man die materiellen aus dem Lexikon,<lb/> ſo die formellen aus der Grammatik, namentlich der Syntax.<lb/> Es gilt aber von dieſen formellen Elementen (Partikeln) was<lb/> von den materiellen, nemlich, daß jedes von ihnen eine Einheit<lb/> iſt, aber auch dieſe iſt nicht durch Entgegenſezung, ſondern unter<lb/> der Form des allmaͤhlichen Überganges zu erkennen. Nur iſt<lb/> man in der Grammatik mehr an das etymologiſche Verfahren<lb/> gewieſen, weil hier die Formen in beſtimmter Verwandtſchaft<lb/> aufgefuͤhrt ſtehen.</p><lb/> <p>2. Anwendung des erſten Kanons auf das Neue Te-<lb/> ſtament.</p><lb/> <p>1. Soll die Specialhermeneutik des N. T. wiſſenſchaftlich<lb/> conſtruirt werden, ſo muß bei jedem Punkt (der allgemeinen<lb/> Hermeneutik) betrachtet werden was in Bezug auf einen be-<lb/> ſtimmten Gegenſtand dadurch von ſelbſt geſezt wird oder aus-<lb/> geſchloſſen <note place="foot" n="1)">Hier iſt, was an dieſem Orte weiter uͤber die Bedingungen der Spe-<lb/> cialhermeneutik uͤberhaupt geſagt iſt, ausgelaſſen, weil alles hierher ge-<lb/> hoͤrige ſchon in der Einleitung S. 24 ff. vollſtaͤndiger und deutlicher<lb/> eroͤrtert iſt.</note>. —</p><lb/> <p>2. Die neuteſtam. Sprache muß unter die Totalitaͤt der<lb/> griechiſchen ſubſumirt werden. Die Buͤcher ſelbſt ſind nicht<lb/> uͤberſezt, nicht einmal Matthaͤus und der Brief an die He-<lb/> braͤer. Aber auch die Verfaſſer haben nicht geradehin hebraͤiſch<lb/> gedacht und nur griechiſch geſchrieben oder ſchreiben laſſen.<lb/> Denn ſie konnten unter ihren Leſern uͤberall beſſere Überſetzer<lb/> vorausſezen. Sondern ſie haben wie jeder Verſtaͤndige (im<lb/> Einzelnen wenigſtens, denn die erſte niemals ausgefuͤhrte Con-<lb/> ception gehoͤrt nicht hieher) in der Sprache auch gedacht in<lb/> der ſie geſchrieben.</p><lb/> <p>3. Die neuteſtam. Sprache gehoͤrt aber in die Periode des<lb/> Verfalls. Dieſe kann man ſchon von Alexander an rechnen.<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0078]
bindungen aus. Lernt man die materiellen aus dem Lexikon,
ſo die formellen aus der Grammatik, namentlich der Syntax.
Es gilt aber von dieſen formellen Elementen (Partikeln) was
von den materiellen, nemlich, daß jedes von ihnen eine Einheit
iſt, aber auch dieſe iſt nicht durch Entgegenſezung, ſondern unter
der Form des allmaͤhlichen Überganges zu erkennen. Nur iſt
man in der Grammatik mehr an das etymologiſche Verfahren
gewieſen, weil hier die Formen in beſtimmter Verwandtſchaft
aufgefuͤhrt ſtehen.
2. Anwendung des erſten Kanons auf das Neue Te-
ſtament.
1. Soll die Specialhermeneutik des N. T. wiſſenſchaftlich
conſtruirt werden, ſo muß bei jedem Punkt (der allgemeinen
Hermeneutik) betrachtet werden was in Bezug auf einen be-
ſtimmten Gegenſtand dadurch von ſelbſt geſezt wird oder aus-
geſchloſſen 1). —
2. Die neuteſtam. Sprache muß unter die Totalitaͤt der
griechiſchen ſubſumirt werden. Die Buͤcher ſelbſt ſind nicht
uͤberſezt, nicht einmal Matthaͤus und der Brief an die He-
braͤer. Aber auch die Verfaſſer haben nicht geradehin hebraͤiſch
gedacht und nur griechiſch geſchrieben oder ſchreiben laſſen.
Denn ſie konnten unter ihren Leſern uͤberall beſſere Überſetzer
vorausſezen. Sondern ſie haben wie jeder Verſtaͤndige (im
Einzelnen wenigſtens, denn die erſte niemals ausgefuͤhrte Con-
ception gehoͤrt nicht hieher) in der Sprache auch gedacht in
der ſie geſchrieben.
3. Die neuteſtam. Sprache gehoͤrt aber in die Periode des
Verfalls. Dieſe kann man ſchon von Alexander an rechnen.
1) Hier iſt, was an dieſem Orte weiter uͤber die Bedingungen der Spe-
cialhermeneutik uͤberhaupt geſagt iſt, ausgelaſſen, weil alles hierher ge-
hoͤrige ſchon in der Einleitung S. 24 ff. vollſtaͤndiger und deutlicher
eroͤrtert iſt.
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