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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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widerlegung der ansicht des herrn nikolaides.
Todtenopfer, nicht nur auf dem Grabe des Achilleus,
sondern auch auf den in der Nähe liegenden Gräbern
des Patroklos und des Antilochos (Strabo, XIII, 1).
Alexander der Grosse opferte hier im Tempel des
Achill (Plutarch, Leben Alexanders des Grossen; Cicero,
pro Archia, 10; Aelian V. H., 12, 7). Auch Caracalla
brachte hier mit seinem Heere dem Achill Todten-
opfer und stellte um das Grab herum Wettspiele an
(Dio Cassius, LXXVII, 16). Homer sagt nie etwas von
einem Fluss im griechischen Lager, welches vermuthlich
das ganze Ufer zwischen dem Cap Sigeion und dem Ska-
mander eingenommen hat, der damals das alte Bett des
Kalifatli-Asmak hatte. Letzteres ist aber jedenfalls vom
Dorfe Kum-Köi ab identisch mit dem grossen Bett des
kleinen Stroms Intepe-Asmak, der beim Cap Rhoeteum
in den Hellespont fliesst.

"Herr Nikolaides führt ferner die Verse der Ilias
(II, 811--815) an:

esti de tis proparoithe polios aipeia kolone,
en pedio apaneuthe, peridromos entha kai entha,
ten etoi andres Batieian kikleskousin,
athanatoi de te sema poluskarthmoio Murines.
entha tote Troes te diekrithen edepikouroi.

(Vor der Stadt, seitwärts in der Ebene, erhebt sich ein
steiler, freistehender Hügel, den die Menschen Batieia,
die Unsterblichen das Grab der gewandten Myrine
nennen; dort stellten sich gesondert die Trojaner und
ihre Verbündeten auf.) Herr Nikolaides folgert daraus,
dass vor Ilium ein sehr grosser Hügel war, auf wel-
chem sich das trojanische Heer von 50000 Mann in

widerlegung der ansicht des herrn nikolaïdes.
Todtenopfer, nicht nur auf dem Grabe des Achilleus,
sondern auch auf den in der Nähe liegenden Gräbern
des Patroklos und des Antilochos (Strabo, XIII, 1).
Alexander der Grosse opferte hier im Tempel des
Achill (Plutarch, Leben Alexanders des Grossen; Cicero,
pro Archia, 10; Aelian V. H., 12, 7). Auch Caracalla
brachte hier mit seinem Heere dem Achill Todten-
opfer und stellte um das Grab herum Wettspiele an
(Dio Cassius, LXXVII, 16). Homer sagt nie etwas von
einem Fluss im griechischen Lager, welches vermuthlich
das ganze Ufer zwischen dem Cap Sigeion und dem Ska-
mander eingenommen hat, der damals das alte Bett des
Kalifatli-Asmak hatte. Letzteres ist aber jedenfalls vom
Dorfe Kum-Köi ab identisch mit dem grossen Bett des
kleinen Stroms Intépé-Asmak, der beim Cap Rhoeteum
in den Hellespont fliesst.

„Herr Nikolaïdes führt ferner die Verse der Ilias
(II, 811—815) an:

ἔστι δέ τις προπάροιϑε πόλιος αἰπεῖα κολώνη,
ἐν πεδίῳ ἀπάνευϑε, περίδρομος ἔνϑα καὶ ἔνϑα,
τὴν ἤτοι ἄνδρες Βατίειαν κικλήσκουσιν,
ἀϑάνατοι δέ τε σῆμα πολυσκάρϑμοιο Μυρίνης.
ἔνϑα τότε Τρῶές τε διέκριϑεν ἠδ̕ἐπίκουροι.

(Vor der Stadt, seitwärts in der Ebene, erhebt sich ein
steiler, freistehender Hügel, den die Menschen Batieia,
die Unsterblichen das Grab der gewandten Myrine
nennen; dort stellten sich gesondert die Trojaner und
ihre Verbündeten auf.) Herr Nikolaïdes folgert daraus,
dass vor Ilium ein sehr grosser Hügel war, auf wel-
chem sich das trojanische Heer von 50000 Mann in

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[132/0198] widerlegung der ansicht des herrn nikolaïdes. Todtenopfer, nicht nur auf dem Grabe des Achilleus, sondern auch auf den in der Nähe liegenden Gräbern des Patroklos und des Antilochos (Strabo, XIII, 1). Alexander der Grosse opferte hier im Tempel des Achill (Plutarch, Leben Alexanders des Grossen; Cicero, pro Archia, 10; Aelian V. H., 12, 7). Auch Caracalla brachte hier mit seinem Heere dem Achill Todten- opfer und stellte um das Grab herum Wettspiele an (Dio Cassius, LXXVII, 16). Homer sagt nie etwas von einem Fluss im griechischen Lager, welches vermuthlich das ganze Ufer zwischen dem Cap Sigeion und dem Ska- mander eingenommen hat, der damals das alte Bett des Kalifatli-Asmak hatte. Letzteres ist aber jedenfalls vom Dorfe Kum-Köi ab identisch mit dem grossen Bett des kleinen Stroms Intépé-Asmak, der beim Cap Rhoeteum in den Hellespont fliesst. „Herr Nikolaïdes führt ferner die Verse der Ilias (II, 811—815) an: ἔστι δέ τις προπάροιϑε πόλιος αἰπεῖα κολώνη, ἐν πεδίῳ ἀπάνευϑε, περίδρομος ἔνϑα καὶ ἔνϑα, τὴν ἤτοι ἄνδρες Βατίειαν κικλήσκουσιν, ἀϑάνατοι δέ τε σῆμα πολυσκάρϑμοιο Μυρίνης. ἔνϑα τότε Τρῶές τε διέκριϑεν ἠδ̕ἐπίκουροι. (Vor der Stadt, seitwärts in der Ebene, erhebt sich ein steiler, freistehender Hügel, den die Menschen Batieia, die Unsterblichen das Grab der gewandten Myrine nennen; dort stellten sich gesondert die Trojaner und ihre Verbündeten auf.) Herr Nikolaïdes folgert daraus, dass vor Ilium ein sehr grosser Hügel war, auf wel- chem sich das trojanische Heer von 50000 Mann in

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/198>, abgerufen am 21.11.2024.