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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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einleitung.
König von Troja zur Zeit von Homer's Besuch sein Ge-
schlecht in gerader Linie von Aeneas abzustammen
vorgab.

Weil nun Homer Iliums grossen Thurm und das
Skaeische Thor nicht sah, sich nicht denken konnte,
dass diese Bauten tief unter seinen Füssen begraben
ruhten, sich auch wol -- nach den damals bestehenden
Gesängen -- Troja als sehr gross vorstellen mochte und
es vielleicht noch grösser zu schildern wünschte, so ist es
nicht zu verwundern, wenn er Hektor vom Palast in der
Pergamos heruntersteigen und die Stadt durcheilen lässt,
um ans Skaeische Thor zu gelangen, während dieses in
der Wirklichkeit, ebenso wie Iliums grosser Thurm, in
welchem es sich befindet, unmittelbar vor dem königlichen
Hause ist. Dass dies Haus wirklich des Königs Haus ist,
das scheint durch seine Grösse, durch die Dicke seiner
steinernen Mauern, im Gegensatze zu den übrigen fast
ausschliesslich von ungebrannten Ziegeln erbauten Häu-
sern der Stadt, durch seine imposante Lage auf einem
künstlichen Hügel unmittelbar vor oder neben dem
Skaeischen Thor, dem grossen Thurm und der grossen
Ringmauer, ferner durch die darin gefundenen vielen
herrlichen Sachen, namentlich durch die ungeheuere,
königlich geschmückte Vase mit dem Bilde der eulen-
köpfigen ilischen Schutzgöttin Minerva, weiter, und vor
allen Dingen, durch den unmittelbar neben demselben
gefundenen reichen Schatz hervorzugehen. Ich kann na-
türlich nicht beweisen, dass der Name des Königs, des
Besitzers des Schatzes, wirklich Priamus war, ich nenne
ihn aber so, weil er mit diesem Namen von Homer und
von der ganzen Tradition genannt wurde. Alles was

einleitung.
König von Troja zur Zeit von Homer’s Besuch sein Ge-
schlecht in gerader Linie von Aeneas abzustammen
vorgab.

Weil nun Homer Iliums grossen Thurm und das
Skaeische Thor nicht sah, sich nicht denken konnte,
dass diese Bauten tief unter seinen Füssen begraben
ruhten, sich auch wol — nach den damals bestehenden
Gesängen — Troja als sehr gross vorstellen mochte und
es vielleicht noch grösser zu schildern wünschte, so ist es
nicht zu verwundern, wenn er Hektor vom Palast in der
Pergamos heruntersteigen und die Stadt durcheilen lässt,
um ans Skaeische Thor zu gelangen, während dieses in
der Wirklichkeit, ebenso wie Iliums grosser Thurm, in
welchem es sich befindet, unmittelbar vor dem königlichen
Hause ist. Dass dies Haus wirklich des Königs Haus ist,
das scheint durch seine Grösse, durch die Dicke seiner
steinernen Mauern, im Gegensatze zu den übrigen fast
ausschliesslich von ungebrannten Ziegeln erbauten Häu-
sern der Stadt, durch seine imposante Lage auf einem
künstlichen Hügel unmittelbar vor oder neben dem
Skaeischen Thor, dem grossen Thurm und der grossen
Ringmauer, ferner durch die darin gefundenen vielen
herrlichen Sachen, namentlich durch die ungeheuere,
königlich geschmückte Vase mit dem Bilde der eulen-
köpfigen ilischen Schutzgöttin Minerva, weiter, und vor
allen Dingen, durch den unmittelbar neben demselben
gefundenen reichen Schatz hervorzugehen. Ich kann na-
türlich nicht beweisen, dass der Name des Königs, des
Besitzers des Schatzes, wirklich Priamus war, ich nenne
ihn aber so, weil er mit diesem Namen von Homer und
von der ganzen Tradition genannt wurde. Alles was

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[XIV/0020] einleitung. König von Troja zur Zeit von Homer’s Besuch sein Ge- schlecht in gerader Linie von Aeneas abzustammen vorgab. Weil nun Homer Iliums grossen Thurm und das Skaeische Thor nicht sah, sich nicht denken konnte, dass diese Bauten tief unter seinen Füssen begraben ruhten, sich auch wol — nach den damals bestehenden Gesängen — Troja als sehr gross vorstellen mochte und es vielleicht noch grösser zu schildern wünschte, so ist es nicht zu verwundern, wenn er Hektor vom Palast in der Pergamos heruntersteigen und die Stadt durcheilen lässt, um ans Skaeische Thor zu gelangen, während dieses in der Wirklichkeit, ebenso wie Iliums grosser Thurm, in welchem es sich befindet, unmittelbar vor dem königlichen Hause ist. Dass dies Haus wirklich des Königs Haus ist, das scheint durch seine Grösse, durch die Dicke seiner steinernen Mauern, im Gegensatze zu den übrigen fast ausschliesslich von ungebrannten Ziegeln erbauten Häu- sern der Stadt, durch seine imposante Lage auf einem künstlichen Hügel unmittelbar vor oder neben dem Skaeischen Thor, dem grossen Thurm und der grossen Ringmauer, ferner durch die darin gefundenen vielen herrlichen Sachen, namentlich durch die ungeheuere, königlich geschmückte Vase mit dem Bilde der eulen- köpfigen ilischen Schutzgöttin Minerva, weiter, und vor allen Dingen, durch den unmittelbar neben demselben gefundenen reichen Schatz hervorzugehen. Ich kann na- türlich nicht beweisen, dass der Name des Königs, des Besitzers des Schatzes, wirklich Priamus war, ich nenne ihn aber so, weil er mit diesem Namen von Homer und von der ganzen Tradition genannt wurde. Alles was

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. XIV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/20>, abgerufen am 03.12.2024.