Mein letzter Bericht war vom 18. Juni. Da ich bei der Grösse meiner Ausgrabungen gar nicht im Stande bin, mit weniger als 120 Mann zu arbeiten, so habe ich, der Erntezeit wegen, schon seit dem 1. Juni den Tagelohn auf 12 Piaster erhöhen müs- sen, und würde selbst dadurch nicht im Stande ge- wesen sein, die nöthige Zahl von Leuten zusammenzu- bringen, hätte nicht Herr Max Müller, der würdige deutsche Consul in Gallipoli, die Güte gehabt, mir 40 Arbeiter von dort zu schicken. Infolge dessen habe ich selbst in der schwersten Erntezeit immer 120 bis 130 Arbeiter gehabt, und jetzt, wo die Ernte beendigt ist, habe ich beständig 150. Zur Erleich- terung der Arbeiten habe ich mir durch die Güte des englischen Consuls, Herrn Charles Cookson in Kon- stantinopel, 10 man-carts angeschafft, die von zwei Mann gezogen und von einem dritten geschoben werden. Derselbe hat ausserdem 20 Schiebkarren geschickt, so- dass ich jetzt mit 10 man-carts und 88 Schiebkarren arbeiten lasse. Ich halte aber ausserdem noch sechs Schuttwagen mit Pferden, wovon jeder 5 Frs. täglich
vermehrung der mittel zum ausgraben.
XI.
Auf dem Berge Hissarlik, 13. Juli 1872.
Mein letzter Bericht war vom 18. Juni. Da ich bei der Grösse meiner Ausgrabungen gar nicht im Stande bin, mit weniger als 120 Mann zu arbeiten, so habe ich, der Erntezeit wegen, schon seit dem 1. Juni den Tagelohn auf 12 Piaster erhöhen müs- sen, und würde selbst dadurch nicht im Stande ge- wesen sein, die nöthige Zahl von Leuten zusammenzu- bringen, hätte nicht Herr Max Müller, der würdige deutsche Consul in Gallipoli, die Güte gehabt, mir 40 Arbeiter von dort zu schicken. Infolge dessen habe ich selbst in der schwersten Erntezeit immer 120 bis 130 Arbeiter gehabt, und jetzt, wo die Ernte beendigt ist, habe ich beständig 150. Zur Erleich- terung der Arbeiten habe ich mir durch die Güte des englischen Consuls, Herrn Charles Cookson in Kon- stantinopel, 10 man-carts angeschafft, die von zwei Mann gezogen und von einem dritten geschoben werden. Derselbe hat ausserdem 20 Schiebkarren geschickt, so- dass ich jetzt mit 10 man-carts und 88 Schiebkarren arbeiten lasse. Ich halte aber ausserdem noch sechs Schuttwagen mit Pferden, wovon jeder 5 Frs. täglich
<TEI><text><body><pbfacs="#f0205"n="139"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#k">vermehrung der mittel zum ausgraben.</hi></fw><lb/><divn="1"><head>XI.</head><lb/><opener><dateline><placeName>Auf dem Berge Hissarlik, 13. Juli 1872.</placeName></dateline></opener><lb/><p>Mein letzter Bericht war vom 18. Juni. Da ich<lb/>
bei der Grösse meiner Ausgrabungen gar nicht im<lb/>
Stande bin, mit weniger als 120 Mann zu arbeiten,<lb/>
so habe ich, der Erntezeit wegen, schon seit dem<lb/>
1. Juni den Tagelohn auf 12 Piaster erhöhen müs-<lb/>
sen, und würde selbst dadurch nicht im Stande ge-<lb/>
wesen sein, die nöthige Zahl von Leuten zusammenzu-<lb/>
bringen, hätte nicht Herr Max Müller, der würdige<lb/>
deutsche Consul in Gallipoli, die Güte gehabt,<lb/>
mir 40 Arbeiter von dort zu schicken. Infolge dessen<lb/>
habe ich selbst in der schwersten Erntezeit immer<lb/>
120 bis 130 Arbeiter gehabt, und jetzt, wo die Ernte<lb/>
beendigt ist, habe ich beständig 150. Zur Erleich-<lb/>
terung der Arbeiten habe ich mir durch die Güte<lb/>
des englischen Consuls, Herrn Charles Cookson in Kon-<lb/>
stantinopel, 10 man-carts angeschafft, die von zwei Mann<lb/>
gezogen und von einem dritten geschoben werden.<lb/>
Derselbe hat ausserdem 20 Schiebkarren geschickt, so-<lb/>
dass ich jetzt mit 10 man-carts und 88 Schiebkarren<lb/>
arbeiten lasse. Ich halte aber ausserdem noch sechs<lb/>
Schuttwagen mit Pferden, wovon jeder 5 Frs. täglich<lb/></p></div></body></text></TEI>
[139/0205]
vermehrung der mittel zum ausgraben.
XI.
Auf dem Berge Hissarlik, 13. Juli 1872.
Mein letzter Bericht war vom 18. Juni. Da ich
bei der Grösse meiner Ausgrabungen gar nicht im
Stande bin, mit weniger als 120 Mann zu arbeiten,
so habe ich, der Erntezeit wegen, schon seit dem
1. Juni den Tagelohn auf 12 Piaster erhöhen müs-
sen, und würde selbst dadurch nicht im Stande ge-
wesen sein, die nöthige Zahl von Leuten zusammenzu-
bringen, hätte nicht Herr Max Müller, der würdige
deutsche Consul in Gallipoli, die Güte gehabt,
mir 40 Arbeiter von dort zu schicken. Infolge dessen
habe ich selbst in der schwersten Erntezeit immer
120 bis 130 Arbeiter gehabt, und jetzt, wo die Ernte
beendigt ist, habe ich beständig 150. Zur Erleich-
terung der Arbeiten habe ich mir durch die Güte
des englischen Consuls, Herrn Charles Cookson in Kon-
stantinopel, 10 man-carts angeschafft, die von zwei Mann
gezogen und von einem dritten geschoben werden.
Derselbe hat ausserdem 20 Schiebkarren geschickt, so-
dass ich jetzt mit 10 man-carts und 88 Schiebkarren
arbeiten lasse. Ich halte aber ausserdem noch sechs
Schuttwagen mit Pferden, wovon jeder 5 Frs. täglich
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/205>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.