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Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874.

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lage von gergis; antiochus i. oder iii.
Flecken Gergitha die Rede sein kann. Ich stimme jetzt
ganz mit Frank Calvert (Archaeological Journal, vol.
XXI, 1864) und mit Consul von Hahn (Die Ausgrabungen
auf der homerischen Pergamos, S. 24) überein, dass Gergis
durch die Ruinen der kleinen Stadt und Akropolis am
äussersten Ende der Höhen hinter Bunarbaschi bezeich-
net wird, in welchen höchst merkwürdiger Weise noch
bis vor kurzem die meisten Archäologen das homerische
Troja erblickten. Diese Baustelle von Gergis, in ge-
rader Linie zwischen Ilium und Skepsis, dessen Ruinen
man weiterhin auf den Höhen des Ida sieht, ist ganz
im Einklange mit der Inschrift. Livius (XXXV, 43)
erzählt von dem Besuch Antiochus', III., des Grossen.
Auch finde ich im "Corpus Inscriptionum Graecarum",
No. 3596, dass derselbe einen General Meleagros hatte,
welcher später Satrap des Hellesponts geworden sein
mag. Dagegen sagt Chishull in seinen "Antiquitates
Asiaticae", dass Antiochus I., Soter, auf einer Expedition
gegen den König von Bithynien mit seiner Flotte bei
der nahe bei Ilium gelegenen Stadt Sigeum anhielt und
mit der Königin, die seine Frau und Schwester war,
sowie mit den Grosswürdenträgern und Suite nach
Ilium hinaufstieg. Ueber den glänzenden Empfang, der
ihm hier bereitet wurde, ist zwar nichts Genaueres be-
kannt, wohl aber der Empfang, der ihm in Sigeum zu-
theil wurde. Die Sigeer überhäuften ihn mit knech-
tischen Schmeicheleien, und nicht nur sandten sie ihm
Gesandte entgegen, um ihn zu beglückwünschen, son-
dern sie erliessen auch ein Senatsdecret, worin sie des
Königs Handlungsweise bis zum Himmel erhoben und
anordneten, dass öffentliche Gebete für sein und seiner

lage von gergis; antiochus i. oder iii.
Flecken Gergitha die Rede sein kann. Ich stimme jetzt
ganz mit Frank Calvert (Archæological Journal, vol.
XXI, 1864) und mit Consul von Hahn (Die Ausgrabungen
auf der homerischen Pergamos, S. 24) überein, dass Gergis
durch die Ruinen der kleinen Stadt und Akropolis am
äussersten Ende der Höhen hinter Bunarbaschi bezeich-
net wird, in welchen höchst merkwürdiger Weise noch
bis vor kurzem die meisten Archäologen das homerische
Troja erblickten. Diese Baustelle von Gergis, in ge-
rader Linie zwischen Ilium und Skepsis, dessen Ruinen
man weiterhin auf den Höhen des Ida sieht, ist ganz
im Einklange mit der Inschrift. Livius (XXXV, 43)
erzählt von dem Besuch Antiochus’, III., des Grossen.
Auch finde ich im „Corpus Inscriptionum Graecarum“,
No. 3596, dass derselbe einen General Meleagros hatte,
welcher später Satrap des Hellesponts geworden sein
mag. Dagegen sagt Chishull in seinen „Antiquitates
Asiaticae“, dass Antiochus I., Soter, auf einer Expedition
gegen den König von Bithynien mit seiner Flotte bei
der nahe bei Ilium gelegenen Stadt Sigeum anhielt und
mit der Königin, die seine Frau und Schwester war,
sowie mit den Grosswürdenträgern und Suite nach
Ilium hinaufstieg. Ueber den glänzenden Empfang, der
ihm hier bereitet wurde, ist zwar nichts Genaueres be-
kannt, wohl aber der Empfang, der ihm in Sigeum zu-
theil wurde. Die Sigeer überhäuften ihn mit knech-
tischen Schmeicheleien, und nicht nur sandten sie ihm
Gesandte entgegen, um ihn zu beglückwünschen, son-
dern sie erliessen auch ein Senatsdecret, worin sie des
Königs Handlungsweise bis zum Himmel erhoben und
anordneten, dass öffentliche Gebete für sein und seiner

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[207/0273] lage von gergis; antiochus i. oder iii. Flecken Gergitha die Rede sein kann. Ich stimme jetzt ganz mit Frank Calvert (Archæological Journal, vol. XXI, 1864) und mit Consul von Hahn (Die Ausgrabungen auf der homerischen Pergamos, S. 24) überein, dass Gergis durch die Ruinen der kleinen Stadt und Akropolis am äussersten Ende der Höhen hinter Bunarbaschi bezeich- net wird, in welchen höchst merkwürdiger Weise noch bis vor kurzem die meisten Archäologen das homerische Troja erblickten. Diese Baustelle von Gergis, in ge- rader Linie zwischen Ilium und Skepsis, dessen Ruinen man weiterhin auf den Höhen des Ida sieht, ist ganz im Einklange mit der Inschrift. Livius (XXXV, 43) erzählt von dem Besuch Antiochus’, III., des Grossen. Auch finde ich im „Corpus Inscriptionum Graecarum“, No. 3596, dass derselbe einen General Meleagros hatte, welcher später Satrap des Hellesponts geworden sein mag. Dagegen sagt Chishull in seinen „Antiquitates Asiaticae“, dass Antiochus I., Soter, auf einer Expedition gegen den König von Bithynien mit seiner Flotte bei der nahe bei Ilium gelegenen Stadt Sigeum anhielt und mit der Königin, die seine Frau und Schwester war, sowie mit den Grosswürdenträgern und Suite nach Ilium hinaufstieg. Ueber den glänzenden Empfang, der ihm hier bereitet wurde, ist zwar nichts Genaueres be- kannt, wohl aber der Empfang, der ihm in Sigeum zu- theil wurde. Die Sigeer überhäuften ihn mit knech- tischen Schmeicheleien, und nicht nur sandten sie ihm Gesandte entgegen, um ihn zu beglückwünschen, son- dern sie erliessen auch ein Senatsdecret, worin sie des Königs Handlungsweise bis zum Himmel erhoben und anordneten, dass öffentliche Gebete für sein und seiner

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Zitationshilfe: Schliemann, Heinrich: Trojanische Alterthümer. Bericht über die Ausgrabungen in Troja. Leipzig, 1874, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schliemann_trojanische_1874/273>, abgerufen am 24.11.2024.