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Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773.

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dem, was sie gelesen hat, -- kein Wörtgen
weiß.

Wenn indessen so wenige, auch schöne
Geschichtschreiber, für diese Eigenschafft
(Abteilung, Ordnung, Leichtigkeit im Be-
halten und Ueberschauen des Ganzen) Sor-
ge tragen: so glaube man nur nicht, daß
es par Theorie geschehe, oder weil sie die
Wichtigkeit des Abteilens nicht wüßten;
nein, es geschieht aus Bequemlichkeit.
Eine saurere Arbeit kenne ich gar nicht in der
ganzen Historiographie. Hat der Geschicht-
schreiber einen ganzen Quartanten excerpiret,
und in Ein halbes schönes Alphabet gepreßt;
so darf er damit noch nicht in die Druckerei.
Nun muß er erst alles von Anfang bis zu
Ende wieder durchgehen, alles wieder durch-
denken, und die schicklichsten Ober- und Un-
terabteilungen suchen. Das ist mühsam:
also -- läßt ers bleiben.

§. 24.

II. dünken uns bei der syn-
chronistischen Tabelle die zusam-
mengefügten Namen offt wieder zu
sehr einem Spielwerk,

hie und da einem Gepränge des

Unbe-



dem, was ſie geleſen hat, — kein Woͤrtgen
weiß.

Wenn indeſſen ſo wenige, auch ſchoͤne
Geſchichtſchreiber, fuͤr dieſe Eigenſchafft
(Abteilung, Ordnung, Leichtigkeit im Be-
halten und Ueberſchauen des Ganzen) Sor-
ge tragen: ſo glaube man nur nicht, daß
es par Theorie geſchehe, oder weil ſie die
Wichtigkeit des Abteilens nicht wuͤßten;
nein, es geſchieht aus Bequemlichkeit.
Eine ſaurere Arbeit kenne ich gar nicht in der
ganzen Hiſtoriographie. Hat der Geſchicht-
ſchreiber einen ganzen Quartanten excerpiret,
und in Ein halbes ſchoͤnes Alphabet gepreßt;
ſo darf er damit noch nicht in die Druckerei.
Nun muß er erſt alles von Anfang bis zu
Ende wieder durchgehen, alles wieder durch-
denken, und die ſchicklichſten Ober- und Un-
terabteilungen ſuchen. Das iſt muͤhſam:
alſo — laͤßt ers bleiben.

§. 24.

II. dünken uns bei der ſyn-
chroniſtiſchen Tabelle die zuſam-
mengefügten Namen offt wieder zu
ſehr einem Spielwerk,

hie und da einem Gepränge des

Unbe-
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[315[91]/0111] dem, was ſie geleſen hat, — kein Woͤrtgen weiß. Wenn indeſſen ſo wenige, auch ſchoͤne Geſchichtſchreiber, fuͤr dieſe Eigenſchafft (Abteilung, Ordnung, Leichtigkeit im Be- halten und Ueberſchauen des Ganzen) Sor- ge tragen: ſo glaube man nur nicht, daß es par Theorie geſchehe, oder weil ſie die Wichtigkeit des Abteilens nicht wuͤßten; nein, es geſchieht aus Bequemlichkeit. Eine ſaurere Arbeit kenne ich gar nicht in der ganzen Hiſtoriographie. Hat der Geſchicht- ſchreiber einen ganzen Quartanten excerpiret, und in Ein halbes ſchoͤnes Alphabet gepreßt; ſo darf er damit noch nicht in die Druckerei. Nun muß er erſt alles von Anfang bis zu Ende wieder durchgehen, alles wieder durch- denken, und die ſchicklichſten Ober- und Un- terabteilungen ſuchen. Das iſt muͤhſam: alſo — laͤßt ers bleiben. §. 24. II. dünken uns bei der ſyn- chroniſtiſchen Tabelle die zuſam- mengefügten Namen offt wieder zu ſehr einem Spielwerk, hie und da einem Gepränge des Unbe-

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Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 315[91]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/111>, abgerufen am 24.11.2024.