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Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773.

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ren muß er gar, manche Materialien darf
er gar nicht vor den Fensterladen setzen: die
Schmeißfliegen würden sie ihm in den Hunds-
tagen verderben. 3. Ob er aber nicht falsch
repräsentire, das ist, ob die angezeigten Ma-
terialien wirklich in seiner Apotheke, und
zwar in erfoderlicher Menge und Güte, vor-
handen seyn: das muß der bevollmächtigte
Visitator wissen. Aber 4. hat denn Hr. H.,
um bei seiner beliebten Allegorie zu bleiben,
je meine Apotheke visitirt? hat er je in mei-
ne Büchsen geguckt? Und 5. wollte er visi-
tiren: was hat der Bückeburger Consistorial-
Rath für Recht, dem Göttingischen Pro-
fessor seine Collegia zu visitiren? -- Und 6.
wollt ich ihm die Erlaubniß zur Visitation
meiner Collegien freiwillig erteilen, die ich
ihm und einem jeden andern hiedurch feier-
lich gebe: was hat er für Geschicke dazu?
Apotheken kan nur ein Arzt, das Kammer-
gericht nur ein Rechtsgelehrter, und Univer-
salhistorien kein Herder, visitiren. Und end-
lich 7. der Apotheker, der das allervollständig-
ste Dispensatorium auf seinem Tische liegen
hätte, und solches den Leuten etwa auf die
Art vorwiese: "alles das muß eine vollständi-
ge Apothek besitzen, die meinige suche ich all-

mälich



ren muß er gar, manche Materialien darf
er gar nicht vor den Fenſterladen ſetzen: die
Schmeißfliegen wuͤrden ſie ihm in den Hunds-
tagen verderben. 3. Ob er aber nicht falſch
repraͤſentire, das iſt, ob die angezeigten Ma-
terialien wirklich in ſeiner Apotheke, und
zwar in erfoderlicher Menge und Guͤte, vor-
handen ſeyn: das muß der bevollmaͤchtigte
Viſitator wiſſen. Aber 4. hat denn Hr. H.,
um bei ſeiner beliebten Allegorie zu bleiben,
je meine Apotheke viſitirt? hat er je in mei-
ne Buͤchſen geguckt? Und 5. wollte er viſi-
tiren: was hat der Buͤckeburger Conſiſtorial-
Rath fuͤr Recht, dem Goͤttingiſchen Pro-
feſſor ſeine Collegia zu viſitiren? — Und 6.
wollt ich ihm die Erlaubniß zur Viſitation
meiner Collegien freiwillig erteilen, die ich
ihm und einem jeden andern hiedurch feier-
lich gebe: was hat er fuͤr Geſchicke dazu?
Apotheken kan nur ein Arzt, das Kammer-
gericht nur ein Rechtsgelehrter, und Univer-
ſalhiſtorien kein Herder, viſitiren. Und end-
lich 7. der Apotheker, der das allervollſtaͤndig-
ſte Diſpenſatorium auf ſeinem Tiſche liegen
haͤtte, und ſolches den Leuten etwa auf die
Art vorwieſe: “alles das muß eine vollſtaͤndi-
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[288[64]/0084] ren muß er gar, manche Materialien darf er gar nicht vor den Fenſterladen ſetzen: die Schmeißfliegen wuͤrden ſie ihm in den Hunds- tagen verderben. 3. Ob er aber nicht falſch repraͤſentire, das iſt, ob die angezeigten Ma- terialien wirklich in ſeiner Apotheke, und zwar in erfoderlicher Menge und Guͤte, vor- handen ſeyn: das muß der bevollmaͤchtigte Viſitator wiſſen. Aber 4. hat denn Hr. H., um bei ſeiner beliebten Allegorie zu bleiben, je meine Apotheke viſitirt? hat er je in mei- ne Buͤchſen geguckt? Und 5. wollte er viſi- tiren: was hat der Buͤckeburger Conſiſtorial- Rath fuͤr Recht, dem Goͤttingiſchen Pro- feſſor ſeine Collegia zu viſitiren? — Und 6. wollt ich ihm die Erlaubniß zur Viſitation meiner Collegien freiwillig erteilen, die ich ihm und einem jeden andern hiedurch feier- lich gebe: was hat er fuͤr Geſchicke dazu? Apotheken kan nur ein Arzt, das Kammer- gericht nur ein Rechtsgelehrter, und Univer- ſalhiſtorien kein Herder, viſitiren. Und end- lich 7. der Apotheker, der das allervollſtaͤndig- ſte Diſpenſatorium auf ſeinem Tiſche liegen haͤtte, und ſolches den Leuten etwa auf die Art vorwieſe: “alles das muß eine vollſtaͤndi- ge Apothek beſitzen, die meinige ſuche ich all- maͤlich

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Zitationshilfe: Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 288[64]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/84>, abgerufen am 25.11.2024.