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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

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heit, und darinnen er insonderheit einige
Geschicklichkeit besitzet, dem Publico
gnugsame Proben vorleget; denn hier-
aus ist sodann gar leicht auf das übrige,
und sonderlich aufs zukünfftige ein
Schluß zu machen.

Hat es mit diesem ersten Punct seine
Richtigkeit. Hat er den ersten Schritt
wohl gemacht, und durch gnugsame Pro-
ben seinen Fleiß erwiesen, und also, zu fer-
nerer guten Hoffnung von ihm, einen si-
chern Grund geleget so erfordern alsdenn
die Regeln der Klugheit und Erkänntlich-
keit weiter, auch an die Danckbarkeit und
an diejenigen zu gedencken, denen er seinen
Beruf und davon abhangendes Glücke,
nechst GOtt, zu dancken und zuzuschrei-
ben habe. Schon die klugen alten Heyden
haben geglaubet, daß ein Mensch, durch
keine Tugend, den Göttern so nahe kom-
men könne, als durch die Danckbahrkeit.
Sie wird ja auch noch heut zu Tag unter
uns Himmels-hoch erhaben. Und gleich-
wohl lehret die leydige Erfahrung, daß sie
hie unten auf Erden, bey denen wenigsten

Men-

heit, und darinnen er inſonderheit einige
Geſchicklichkeit beſitzet, dem Publico
gnugſame Proben vorleget; denn hier-
aus iſt ſodann gar leicht auf das uͤbrige,
und ſonderlich aufs zukuͤnfftige ein
Schluß zu machen.

Hat es mit dieſem erſten Punct ſeine
Richtigkeit. Hat er den erſten Schritt
wohl gemacht, und durch gnugſame Pro-
ben ſeinen Fleiß erwieſen, und alſo, zu fer-
nerer guten Hoffnung von ihm, einen ſi-
chern Grund geleget ſo erfordern alsdenn
die Regeln der Klugheit und Erkaͤnntlich-
keit weiter, auch an die Danckbarkeit und
an diejenigen zu gedencken, denen er ſeinen
Beruf und davon abhangendes Gluͤcke,
nechſt GOtt, zu dancken und zuzuſchrei-
ben habe. Schon die klugen alten Heyden
haben geglaubet, daß ein Menſch, durch
keine Tugend, den Goͤttern ſo nahe kom-
men koͤnne, als durch die Danckbahrkeit.
Sie wird ja auch noch heut zu Tag unter
uns Himmels-hoch erhaben. Und gleich-
wohl lehret die leydige Erfahrung, daß ſie
hie unten auf Erden, bey denen wenigſten

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[0010] heit, und darinnen er inſonderheit einige Geſchicklichkeit beſitzet, dem Publico gnugſame Proben vorleget; denn hier- aus iſt ſodann gar leicht auf das uͤbrige, und ſonderlich aufs zukuͤnfftige ein Schluß zu machen. Hat es mit dieſem erſten Punct ſeine Richtigkeit. Hat er den erſten Schritt wohl gemacht, und durch gnugſame Pro- ben ſeinen Fleiß erwieſen, und alſo, zu fer- nerer guten Hoffnung von ihm, einen ſi- chern Grund geleget ſo erfordern alsdenn die Regeln der Klugheit und Erkaͤnntlich- keit weiter, auch an die Danckbarkeit und an diejenigen zu gedencken, denen er ſeinen Beruf und davon abhangendes Gluͤcke, nechſt GOtt, zu dancken und zuzuſchrei- ben habe. Schon die klugen alten Heyden haben geglaubet, daß ein Menſch, durch keine Tugend, den Goͤttern ſo nahe kom- men koͤnne, als durch die Danckbahrkeit. Sie wird ja auch noch heut zu Tag unter uns Himmels-hoch erhaben. Und gleich- wohl lehret die leydige Erfahrung, daß ſie hie unten auf Erden, bey denen wenigſten Men-

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Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/10>, abgerufen am 21.11.2024.