Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.Vorrede. erst zu reden. So hast du allbereit eine bewe-gende Ursache vernommen, die sich auf die Beschaffenheit meiner Auditorum gründet. Hiezu kommet, daß mir kein Buch bekannt gewesen, das nach meiner Absicht hiebey zum Leitfaden hätte gebrauchet werden mögen. Aber du langest aus deinem Vorrath einen mächtigen Einwurff hervor, und sprichst, es seyen gleichwohl pag. 23. dergleichen Schriff- ten nahmhafft gemachet worden; Unter de- nen ja vermuthlich eines dürffte anzutreffen seyn, welches, zu diesem Zweck dienliche Ei- genschafften haben möchte. Vielleicht sey auch bey diesem Vornehmen ein bißgen Ei- gensinn und Begierde mit untergelauffen, die Zahl meiner Schrifften, und die Menge derer Bücher in den Buchladen zu vermeh- ren. Dieser Einwurff, ich gestehe es, ist wich- tig, und wo du diese gute Gedancken bey dir hast, sind sie nicht zu verachten. Ja sie grün- den sich, bey vielen Schriftstellern, auf die täg- liche Erfahrung. Nur, wie kommen wir bey- de von einander, und wie kan ich mich dieses Vorwurffes entledigen? Jch antworte: gar sehr leicht, und ohne vieles Kopffbrechen. Jch setze aber hier, als bekannt, zum Voraus, daß dergleichen Dinge, als nach Anleitung dieser Blätter vorgetragen worden, in vielen Stü- cken die Eigenschafft des Mondes an sich ha- ben,
Vorrede. erſt zu reden. So haſt du allbereit eine bewe-gende Urſache vernommen, die ſich auf die Beſchaffenheit meiner Auditorum gruͤndet. Hiezu kommet, daß mir kein Buch bekannt geweſen, das nach meiner Abſicht hiebey zum Leitfaden haͤtte gebrauchet werden moͤgen. Aber du langeſt aus deinem Vorrath einen maͤchtigen Einwurff hervor, und ſprichſt, es ſeyen gleichwohl pag. 23. dergleichen Schriff- ten nahmhafft gemachet worden; Unter de- nen ja vermuthlich eines duͤrffte anzutreffen ſeyn, welches, zu dieſem Zweck dienliche Ei- genſchafften haben moͤchte. Vielleicht ſey auch bey dieſem Vornehmen ein bißgen Ei- genſinn und Begierde mit untergelauffen, die Zahl meiner Schrifften, und die Menge derer Buͤcher in den Buchladen zu vermeh- ren. Dieſer Einwurff, ich geſtehe es, iſt wich- tig, und wo du dieſe gute Gedancken bey dir haſt, ſind ſie nicht zu verachten. Ja ſie gruͤn- den ſich, bey vielen Schriftſtellern, auf die taͤg- liche Erfahrung. Nur, wie kommen wir bey- de von einander, und wie kan ich mich dieſes Vorwurffes entledigen? Jch antworte: gar ſehr leicht, und ohne vieles Kopffbrechen. Jch ſetze aber hier, als bekannt, zum Voraus, daß dergleichen Dinge, als nach Anleitung dieſer Blaͤtter vorgetragen worden, in vielen Stuͤ- cken die Eigenſchafft des Mondes an ſich ha- ben,
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Vorrede.
erſt zu reden. So haſt du allbereit eine bewe-
gende Urſache vernommen, die ſich auf die
Beſchaffenheit meiner Auditorum gruͤndet.
Hiezu kommet, daß mir kein Buch bekannt
geweſen, das nach meiner Abſicht hiebey zum
Leitfaden haͤtte gebrauchet werden moͤgen.
Aber du langeſt aus deinem Vorrath einen
maͤchtigen Einwurff hervor, und ſprichſt, es
ſeyen gleichwohl pag. 23. dergleichen Schriff-
ten nahmhafft gemachet worden; Unter de-
nen ja vermuthlich eines duͤrffte anzutreffen
ſeyn, welches, zu dieſem Zweck dienliche Ei-
genſchafften haben moͤchte. Vielleicht ſey
auch bey dieſem Vornehmen ein bißgen Ei-
genſinn und Begierde mit untergelauffen,
die Zahl meiner Schrifften, und die Menge
derer Buͤcher in den Buchladen zu vermeh-
ren. Dieſer Einwurff, ich geſtehe es, iſt wich-
tig, und wo du dieſe gute Gedancken bey dir
haſt, ſind ſie nicht zu verachten. Ja ſie gruͤn-
den ſich, bey vielen Schriftſtellern, auf die taͤg-
liche Erfahrung. Nur, wie kommen wir bey-
de von einander, und wie kan ich mich dieſes
Vorwurffes entledigen? Jch antworte: gar
ſehr leicht, und ohne vieles Kopffbrechen. Jch
ſetze aber hier, als bekannt, zum Voraus, daß
dergleichen Dinge, als nach Anleitung dieſer
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