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Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732.

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Vorrede.
durch die Gesetze einer rechten Methode, hiezu mich
verpflichtet gefunden, die da haben wollen, daß dieje-
nigen Materien, welche durch eine natürliche Folge
aus einander fliessen, und eben eine solche Verbin-
dung unter sich haben, durchaus nicht von einander
gezerret, vielweniger mit, nicht dahin, wohl aber an
andere Stellen gehörigen Dingen, untermischet wer-
den, sondern dagegen alles fein aus einander gesetzet,
und jedes an seinem gehörigen Orte vorstellig gema-
chet werden solle. Da nun denen zufolge, ein Lehrer,
in solchen Bemühungen, nicht sowohl auf sich sehen
und seinem eignen Kopf folgen, als vielmehr auf seine
Zuhörer reflectiren soll, als hoffe, daß diejenigen, so
mit mir einerley Sinnes, dabey unpartheyisch, und
der Sachen kundig sind, mit Recht, schwerlich hier et-
was zu erinnern finden, vielmehr überhaupt, diejeni-
ge Freyheit, welche einem jeden, in Einrichtung und
Disposition der Sachen offen stehet, mir ebenfalls
freywillig gönnen werden.

Endlich, so ist und bleibet diese Arbeit eine Einlei-
tung, Abschilderung und Abriß von einem mächtigen
Gebäude, mithin ist sie das Gebäude nicht selbsten.
Ein Sceleton von einem grossen Cörper, welches
durch die Erläuterung und Discurse, als mit Fleisch
und Haut muß eingekleidet und ausgefüllet werden.
Es ist eine Einleitung vor Anfänger, welche zum
Leitfaden denselben dienen muß, um die Ausführung
dem Gemüthe desto besser einprägen zu können. Jch
sage, vor Anfänger. Diese brauchen in primis viis
Milch und keine starcke Speisen. Auf Universitäten
werden Studenten nicht grosse Staats-Ministri,
Gesandten, Cantzler u. s. w. sie werden aber dazu prä-
pariret und geschickt gemacht, oder zum wenigsten in

den

Vorrede.
durch die Geſetze einer rechten Methode, hiezu mich
verpflichtet gefunden, die da haben wollen, daß dieje-
nigen Materien, welche durch eine natuͤrliche Folge
aus einander flieſſen, und eben eine ſolche Verbin-
dung unter ſich haben, durchaus nicht von einander
gezerret, vielweniger mit, nicht dahin, wohl aber an
andere Stellen gehoͤrigen Dingen, untermiſchet wer-
den, ſondern dagegen alles fein aus einander geſetzet,
und jedes an ſeinem gehoͤrigen Orte vorſtellig gema-
chet werden ſolle. Da nun denen zufolge, ein Lehrer,
in ſolchen Bemuͤhungen, nicht ſowohl auf ſich ſehen
und ſeinem eignen Kopf folgen, als vielmehr auf ſeine
Zuhoͤrer reflectiren ſoll, als hoffe, daß diejenigen, ſo
mit mir einerley Sinnes, dabey unpartheyiſch, und
der Sachen kundig ſind, mit Recht, ſchwerlich hier et-
was zu erinnern finden, vielmehr uͤberhaupt, diejeni-
ge Freyheit, welche einem jeden, in Einrichtung und
Diſpoſition der Sachen offen ſtehet, mir ebenfalls
freywillig goͤnnen werden.

Endlich, ſo iſt und bleibet dieſe Arbeit eine Einlei-
tung, Abſchilderung und Abriß von einem maͤchtigen
Gebaͤude, mithin iſt ſie das Gebaͤude nicht ſelbſten.
Ein Sceleton von einem groſſen Coͤrper, welches
durch die Erlaͤuterung und Diſcurſe, als mit Fleiſch
und Haut muß eingekleidet und ausgefuͤllet werden.
Es iſt eine Einleitung vor Anfaͤnger, welche zum
Leitfaden denſelben dienen muß, um die Ausfuͤhrung
dem Gemuͤthe deſto beſſer einpraͤgen zu koͤnnen. Jch
ſage, vor Anfaͤnger. Dieſe brauchen in primis viis
Milch und keine ſtarcke Speiſen. Auf Univerſitaͤten
werden Studenten nicht groſſe Staats-Miniſtri,
Geſandten, Cantzler u. ſ. w. ſie werden aber dazu praͤ-
pariret und geſchickt gemacht, oder zum wenigſten in

den
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[0027] Vorrede. durch die Geſetze einer rechten Methode, hiezu mich verpflichtet gefunden, die da haben wollen, daß dieje- nigen Materien, welche durch eine natuͤrliche Folge aus einander flieſſen, und eben eine ſolche Verbin- dung unter ſich haben, durchaus nicht von einander gezerret, vielweniger mit, nicht dahin, wohl aber an andere Stellen gehoͤrigen Dingen, untermiſchet wer- den, ſondern dagegen alles fein aus einander geſetzet, und jedes an ſeinem gehoͤrigen Orte vorſtellig gema- chet werden ſolle. Da nun denen zufolge, ein Lehrer, in ſolchen Bemuͤhungen, nicht ſowohl auf ſich ſehen und ſeinem eignen Kopf folgen, als vielmehr auf ſeine Zuhoͤrer reflectiren ſoll, als hoffe, daß diejenigen, ſo mit mir einerley Sinnes, dabey unpartheyiſch, und der Sachen kundig ſind, mit Recht, ſchwerlich hier et- was zu erinnern finden, vielmehr uͤberhaupt, diejeni- ge Freyheit, welche einem jeden, in Einrichtung und Diſpoſition der Sachen offen ſtehet, mir ebenfalls freywillig goͤnnen werden. Endlich, ſo iſt und bleibet dieſe Arbeit eine Einlei- tung, Abſchilderung und Abriß von einem maͤchtigen Gebaͤude, mithin iſt ſie das Gebaͤude nicht ſelbſten. Ein Sceleton von einem groſſen Coͤrper, welches durch die Erlaͤuterung und Diſcurſe, als mit Fleiſch und Haut muß eingekleidet und ausgefuͤllet werden. Es iſt eine Einleitung vor Anfaͤnger, welche zum Leitfaden denſelben dienen muß, um die Ausfuͤhrung dem Gemuͤthe deſto beſſer einpraͤgen zu koͤnnen. Jch ſage, vor Anfaͤnger. Dieſe brauchen in primis viis Milch und keine ſtarcke Speiſen. Auf Univerſitaͤten werden Studenten nicht groſſe Staats-Miniſtri, Geſandten, Cantzler u. ſ. w. ſie werden aber dazu praͤ- pariret und geſchickt gemacht, oder zum wenigſten in den

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Zitationshilfe: Schmeizel, Martin: Einleitung Zur Staats-Wissenschafft. Halle, 1732, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmeizel_staatswissenschafft_1732/27>, abgerufen am 23.11.2024.