Turba frequens hominum strepitus sonitusque ciebat, Et secum potuit vix habitare miser. Tandem fit sobrius postquam dilata per octo, Esset Supplicii Rege jubente dies. En Satanae lusum! Mysta praesente quiescit. Se simulans facti poenituisse sui. Improbat & damnat sua non, sed judicis acta, Pessimus ad vomitum ceu canis ille redit. Agnovit sero, se commisisse rapinam, Atque rotam metuens expetit ense necem. AVLICVS obscurus, stupidus vir, grammatis expers, HOFFMANN, vix Patri, Maria, dicit, ave! Deficiebat ei, quae relligiosa corona Dicitur, haec illi, patre favente, datur. Sed tamen, ut mulier, non vult innoxius esse, Quae fuit ad mortem durior, usque, petra. Aspice, mi Lector, spectas quam triste theatrum. Et dicas, nostri commiserere DEVS!
BEglückt mit unbeglückt geht auf des Todes Strassen Ein viel-bemanntes Weih, ein falsch-beweibter Mann Schaut dort die FIXELIN, und hier den FIXEL an; Aus umgesetzter Schrifft, läst sich dis Rätzel fassen.
Will jemand näher gehn und davon Ursach haben Warum dis unbeglückt, und jener heist beglückt? Sieh, wie ein jedes sich zum Tode angeschickt, Und wie sie unter uns den Lebens-Geist aufgaben.
Das unbeglückte Weib hielt nichts von wahrer Busse, Blieb frech und wolte nicht verändern ihren Sinn; Allein beglückter Mann, du wurffest alles hin, Und unterwurffest dich zu deines Gottes Fusse.
Sols
Q
Turba frequens hominum ſtrepitus ſonitusque ciebat, Et ſecum potuit vix habitare miſer. Tandem fit ſobrius poſtquam dilata per octo, Eſſet Supplicii Rege jubente dies. En Satanæ luſum! Myſtâ præſente quieſcit. Se ſimulans facti pœnituiſſe ſui. Improbat & damnat ſua non, ſed judicis acta, Pesſimus ad vomitum ceu canis ille redit. Agnovit ſero, ſe commiſiſſe rapinam, Atque rotam metuens expetit enſe necem. AVLICVS obſcurus, ſtupidus vir, grammatis expers, HOFFMANN, vix Patri, Maria, dicit, ave! Deficiebat ei, quæ relligioſa corona Dicitur, hæc illi, patre favente, datur. Sed tamen, ut mulier, non vult innoxius eſſe, Quæ fuit ad mortem durior, usque, petrâ. Aſpice, mi Lector, ſpectas quam triſte theatrum. Et dicas, noſtri commiſerere DEVS!
BEgluͤckt mit unbegluͤckt geht auf des Todes Straſſen Ein viel-bemanntes Weih, ein falſch-beweibter Mann Schaut dort die FIXELIN, und hier den FIXEL an; Aus umgeſetzter Schrifft, laͤſt ſich dis Raͤtzel faſſen.
Will jemand naͤher gehn und davon Urſach haben Warum dis unbegluͤckt, und jener heiſt begluͤckt? Sieh, wie ein jedes ſich zum Tode angeſchickt, Und wie ſie unter uns den Lebens-Geiſt aufgaben.
Das unbegluͤckte Weib hielt nichts von wahrer Buſſe, Blieb frech und wolte nicht veraͤndern ihren Sinn; Allein begluͤckter Mann, du wurffeſt alles hin, Und unterwurffeſt dich zu deines Gottes Fuſſe.
Sols
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[121[119]/0127]
Turba frequens hominum ſtrepitus ſonitusque ciebat,
Et ſecum potuit vix habitare miſer.
Tandem fit ſobrius poſtquam dilata per octo,
Eſſet Supplicii Rege jubente dies.
En Satanæ luſum! Myſtâ præſente quieſcit.
Se ſimulans facti pœnituiſſe ſui.
Improbat & damnat ſua non, ſed judicis acta,
Pesſimus ad vomitum ceu canis ille redit.
Agnovit ſero, ſe commiſiſſe rapinam,
Atque rotam metuens expetit enſe necem.
AVLICVS obſcurus, ſtupidus vir, grammatis expers,
HOFFMANN, vix Patri, Maria, dicit, ave!
Deficiebat ei, quæ relligioſa corona
Dicitur, hæc illi, patre favente, datur.
Sed tamen, ut mulier, non vult innoxius eſſe,
Quæ fuit ad mortem durior, usque, petrâ.
Aſpice, mi Lector, ſpectas quam triſte theatrum.
Et dicas, noſtri commiſerere DEVS!
BEgluͤckt mit unbegluͤckt geht auf des Todes Straſſen
Ein viel-bemanntes Weih, ein falſch-beweibter Mann
Schaut dort die FIXELIN, und hier den FIXEL an;
Aus umgeſetzter Schrifft, laͤſt ſich dis Raͤtzel faſſen.
Will jemand naͤher gehn und davon Urſach haben
Warum dis unbegluͤckt, und jener heiſt begluͤckt?
Sieh, wie ein jedes ſich zum Tode angeſchickt,
Und wie ſie unter uns den Lebens-Geiſt aufgaben.
Das unbegluͤckte Weib hielt nichts von wahrer Buſſe,
Blieb frech und wolte nicht veraͤndern ihren Sinn;
Allein begluͤckter Mann, du wurffeſt alles hin,
Und unterwurffeſt dich zu deines Gottes Fuſſe.
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Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725, S. 121[119]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmid_justitzrad_1725/127>, abgerufen am 18.02.2025.
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