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Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725.

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Sols nicht ein Ungluͤck ſeyn, von keinen Suͤnden wiſſen,
Wenn man beſchuldiget uud uͤberzeuget wird?
Wenn das Gewiſſen uns von innen uͤberfuͤhrt?
Und doch verbleibet man auf Luͤgen hingeriſſen.
Jſts aber nicht ein Gluͤck, wer ſeine Greuel fuͤhlet
Und ſeiner Augen-Bach mit Thraͤnen quillen laͤſt?
Der in der Warheit ſtirbt und ſtoͤhrt des Teuffels Neſt?
Darin er lag, und ſich von Kindheit an gewuͤhlet.
Begluͤckter Suͤnder dich will dein Erloͤſer nehmen,
Der dich bekehrtes Schaaf auf ſeine Achſeln legt,
Dein ungezaͤhmtes Weib das PATER NOSTER traͤgt,
Au weh! ihr AVE muß MARIA ſelbſt beſchaͤmen.
Geh! FIXEL mit dem Sohn, verſuch es mit der Mutter,
Du unbekehrtes Kind, was kan dieſelbe doch
Dir helffen, da du bleibſt in deiner Suͤnden-Joch,
Jſt dieſe Boßheit nicht des Drachens Unterfutter?
Ein Hertzbetruͤbter muß den Sohn im Glauben kuͤſſen,
Jn welchem alles Heyl ein Suͤnder finden kan,
Jn ihme trifft der Menſch die ebne Himmels-Bahn,
So koͤnnen wir mit Recht die Creaturen miſſen.
Nun faͤlt mirs ein, was euch der Richter frey bekannte,
Da eurer viere ſich bekettet hingeſtelt;
Erſtaunt, ſo offt ſein Wort euch in die Seele faͤlt,
Als ſein beſtuͤrtzter Mund euch boͤſe Buben nannte:
Jhr ſollet alleſamt des Todes Urthel hoͤren,
Das allen gleich gefaͤlt; denn, wie ihr gleich gefrohnt,
So werdet ihr auch gleich mit Schlag und Rad belohnt.
Erwartet weiter nichts, ſonſt werdet ihr euch thoͤren.
Jhr

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Zitationshilfe: Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725, S. 122[120]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmid_justitzrad_1725/128>, abgerufen am 18.02.2025.