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Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725.

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Jhr unbegluͤckte Brut, koͤnt gluͤcklich wieder werden,
So ihr euch niederwerfft fuͤr Gottes Gnaden-Stuhl,
Ach eylet, daß ihr bald entlaufft der Hoͤllen-Pfuel!
Entlaſtet euren Geiſt von heimlichen Beſchwerden.
Allein ich fuͤrchte ſehr, der Teuffel holt die meiſten,
Da eurer drey verrucht in Luͤgen eingehuͤlt,
Und mit dem Hoͤllen-Zeug biß oben angefuͤllt,
Der ſchlaͤgt euch alle drey noch uͤber einen Leiſten.
Ein eintziger von euch will gute Hoffnung geben,
Der in der Warheit bleibt, und glaͤubet Gottes Wort,
Der wie ein armes Schaaf laufft zu dem Himmels-Port,
Begluͤckter FIXEL, brich hindurch ins rechte Leben.
So weit des Richters-Spruch: der laͤſſet deutlich ſchauen,
Was fuͤr ein Opffer hier das Prieſterthum bekam,
Am Hertzen war es blind, und an den Fuͤſſen lahm,
Es wiederſetzte ſich, als nimmer Horn und Klauen.
Jch will der zween noch mit wenigen gedencken,
Wie ſie ſich angeſchickt zum letzten Lebens-Ziel,
Wiewol mit zittrendem Gemuͤth und Feder-Kiel,
Weil ſie zur Ewigkeit ſich ſchwerlich lieſſen lencken.
Ein Kranich in dem Feld iſt kluͤger als ein Suͤnder,
Der Kranichfeld benahmt; da jener wacht und ſteht,
Liegt dieſer hingeſtreckt vom Rauſche umgeweht,
Wie ſeines gleichen thun der finſtren Hoͤllen-Kinder.
Der Menſchen Uberlauff betaͤubte die Gedancken,
Daß dieſer blinde Tropff nicht wuſte was er wolt,
Daher er bald Gericht, bald ſelbſt die Prieſter ſcholt:
Bald gab er Reue vor, bald hub er an zu wancken.
Zu-
Q 2

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Zitationshilfe: Schmidt, Andreas: Das Uber vier Malefitz-Personen ergangene Justitz-Rad. Berlin, 1725, S. 123[121]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmid_justitzrad_1725/129>, abgerufen am 18.02.2025.