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Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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stück, wie die Hottentotten und Koffern, warum sollte es ihr anders ergehen als diesen . . .

In diesem Augenblick schlug der Luftzug den Vorhang etwas zurück und ließ einen Blick auf die Straße thun. Franzel sah halb unwillkürlich hinaus, zuckte zusammen und unterdrückte mit Mühe einen Schrei der Ueberraschung. Nein, nein, rief sie hastig, ich will nicht! schob den verblüfften Ausrufer und das geputzte Weib bei Seite und stürzte hinaus.

Sie hatte Hanney gesehn, der vor der Bude stand, sie hatte gesehn, daß er bleich aussah und mit kummervollem Blick die ausgehängten Abbildungen der Wilden betrachtete ... Er war also da! Er war ihr nachgeeilt, denn was konnte ihn sonst hieher geführt haben . . . er bereute vielleicht . . .

Enttäuscht blickte sie draußen um sich. Es war Hanney gewesen, sie hatte sich nicht geirrt -- aber er war nirgends zu sehn, er hatte sich im wachsenden Gedränge des Jahrmarkts verloren. Sie lief schnell nach den verschiedenen Richtungen, die er eingeschlagen haben konnte, sie drängte sich durch, wo sie in der Ferne einen runden Schifferhut über die Menge emporragen sah -- es war vergebens. Dennoch gab sie es nicht auf, nach ihm zu suchen. Sie wollte sich entweder überzeugen, daß sie dennoch falsch gesehn, oder, wenn er es wirklich war, wollte sie ihn wenigstens von ferne beobachten, und wollte erfahren, ob ihr thörichtes Herz Recht hatte mit seiner Vermuthung, daß er ihretwegen gekommen.

stück, wie die Hottentotten und Koffern, warum sollte es ihr anders ergehen als diesen . . .

In diesem Augenblick schlug der Luftzug den Vorhang etwas zurück und ließ einen Blick auf die Straße thun. Franzel sah halb unwillkürlich hinaus, zuckte zusammen und unterdrückte mit Mühe einen Schrei der Ueberraschung. Nein, nein, rief sie hastig, ich will nicht! schob den verblüfften Ausrufer und das geputzte Weib bei Seite und stürzte hinaus.

Sie hatte Hanney gesehn, der vor der Bude stand, sie hatte gesehn, daß er bleich aussah und mit kummervollem Blick die ausgehängten Abbildungen der Wilden betrachtete ... Er war also da! Er war ihr nachgeeilt, denn was konnte ihn sonst hieher geführt haben . . . er bereute vielleicht . . .

Enttäuscht blickte sie draußen um sich. Es war Hanney gewesen, sie hatte sich nicht geirrt — aber er war nirgends zu sehn, er hatte sich im wachsenden Gedränge des Jahrmarkts verloren. Sie lief schnell nach den verschiedenen Richtungen, die er eingeschlagen haben konnte, sie drängte sich durch, wo sie in der Ferne einen runden Schifferhut über die Menge emporragen sah — es war vergebens. Dennoch gab sie es nicht auf, nach ihm zu suchen. Sie wollte sich entweder überzeugen, daß sie dennoch falsch gesehn, oder, wenn er es wirklich war, wollte sie ihn wenigstens von ferne beobachten, und wollte erfahren, ob ihr thörichtes Herz Recht hatte mit seiner Vermuthung, daß er ihretwegen gekommen.

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[0076] stück, wie die Hottentotten und Koffern, warum sollte es ihr anders ergehen als diesen . . . In diesem Augenblick schlug der Luftzug den Vorhang etwas zurück und ließ einen Blick auf die Straße thun. Franzel sah halb unwillkürlich hinaus, zuckte zusammen und unterdrückte mit Mühe einen Schrei der Ueberraschung. Nein, nein, rief sie hastig, ich will nicht! schob den verblüfften Ausrufer und das geputzte Weib bei Seite und stürzte hinaus. Sie hatte Hanney gesehn, der vor der Bude stand, sie hatte gesehn, daß er bleich aussah und mit kummervollem Blick die ausgehängten Abbildungen der Wilden betrachtete ... Er war also da! Er war ihr nachgeeilt, denn was konnte ihn sonst hieher geführt haben . . . er bereute vielleicht . . . Enttäuscht blickte sie draußen um sich. Es war Hanney gewesen, sie hatte sich nicht geirrt — aber er war nirgends zu sehn, er hatte sich im wachsenden Gedränge des Jahrmarkts verloren. Sie lief schnell nach den verschiedenen Richtungen, die er eingeschlagen haben konnte, sie drängte sich durch, wo sie in der Ferne einen runden Schifferhut über die Menge emporragen sah — es war vergebens. Dennoch gab sie es nicht auf, nach ihm zu suchen. Sie wollte sich entweder überzeugen, daß sie dennoch falsch gesehn, oder, wenn er es wirklich war, wollte sie ihn wenigstens von ferne beobachten, und wollte erfahren, ob ihr thörichtes Herz Recht hatte mit seiner Vermuthung, daß er ihretwegen gekommen.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T11:20:55Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T11:20:55Z)

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Zitationshilfe: Schmid, Hermann: Mohrenfranzl. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 16. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 88–178. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmid_mohrenfranzl_1910/76>, abgerufen am 21.11.2024.