Schmidlin, Johann Gottlieb: Ueber öffentliche Kinder-Industrie-Anstalten überhaupt, und insbesondere in Württemberg. Stuttgart, 1821.in anderen beläuft sie sich auf 50, 60, 70, 80, bis 90, §. 30. Manche der in Württemberg bereits bestehenden 3
in anderen belaͤuft ſie ſich auf 50, 60, 70, 80, bis 90, §. 30. Manche der in Wuͤrttemberg bereits beſtehenden 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0043" n="33"/> in anderen belaͤuft ſie ſich auf 50, 60, 70, 80, bis 90,<lb/> — in den groͤßten Landſtaͤdten auf 140, bis 160, —<lb/> und in der Reſidenzſtadt Stuttgardt auf 800 Kinder. —<lb/> Nimmt man im Durchſchnitt die Zahl der Schuͤler in<lb/> jeder der gegenwaͤrtig beſtehenden 132 Jnduſtrie-Schu-<lb/> len zu 80 an, ſo waͤren es im Ganzen zwiſchen 10 und<lb/> 11,000 Jnduſtrie-Schuͤler.</p> </div><lb/> <div n="1"> <head>§. 30.</head><lb/> <p>Manche der in Wuͤrttemberg bereits beſtehenden<lb/> Jnduſtrie-Schulen ſcheinen auch wirklich <hi rendition="#g">ihrem Zwecke<lb/> vollkommen zu entſprechen</hi>, und haben zum<lb/> Theil bereits ſehr <hi rendition="#g">erfreuliche Reſultate</hi> geliefert.<lb/> — Einen Beweiß hievon gibt unter anderem die am<lb/> 14 Septbr. 1818 in der Catharinen-Schule zu Stutt-<lb/> gardt gehaltene Rede, worin es heißt: „Es ſind nur<lb/> aͤußerſt wenige unter den Kindern uͤbrig, die ſich bis<lb/> jetzt nicht haben abſchrecken laſſen, je und je noch der<lb/> Verſuchung zum Bettel Raum zu geben. Dagegen<lb/> zaͤhlen wir viele, die auch den Sommer hindurch die<lb/> Anſtalt fleißig beſuchten; beſonders iſt ein wahrer Eifer<lb/> des Fleißes unter den Knaben rege; man konnte in<lb/> gegenwaͤrtigem Sommer dieſe wackeren Menſchen oft<lb/> ſchon Morgens um 4 Uhr nach dem Hauſe der Anſtalt<lb/> gehen ſehen, um ihre Geſchaͤfte zu beginnen; wir zaͤh-<lb/> len viele, die mit Vergnuͤgen lernen und arbeiten. Ein<lb/> betraͤchtlicher Theil der Zoͤglinge hat es in Handarbei-<lb/> ten, die ſie in der Anſtalt treiben, zu einer ruͤhmlichen<lb/> Geſchicklichkeit und Fertigkeit gebracht. Auch der Un-<lb/> terricht, den ein Theil der Knaben noch in anderen,<lb/> beſonders fuͤr den kuͤnftigen Handwerker nuͤtzlichen Faͤ-<lb/> chern erhaͤlt, und der Unterricht, den Knaben, und<lb/> Maͤdchen in Schulkenntniſſen erhalten, zeigt bey man-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">3</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [33/0043]
in anderen belaͤuft ſie ſich auf 50, 60, 70, 80, bis 90,
— in den groͤßten Landſtaͤdten auf 140, bis 160, —
und in der Reſidenzſtadt Stuttgardt auf 800 Kinder. —
Nimmt man im Durchſchnitt die Zahl der Schuͤler in
jeder der gegenwaͤrtig beſtehenden 132 Jnduſtrie-Schu-
len zu 80 an, ſo waͤren es im Ganzen zwiſchen 10 und
11,000 Jnduſtrie-Schuͤler.
§. 30.
Manche der in Wuͤrttemberg bereits beſtehenden
Jnduſtrie-Schulen ſcheinen auch wirklich ihrem Zwecke
vollkommen zu entſprechen, und haben zum
Theil bereits ſehr erfreuliche Reſultate geliefert.
— Einen Beweiß hievon gibt unter anderem die am
14 Septbr. 1818 in der Catharinen-Schule zu Stutt-
gardt gehaltene Rede, worin es heißt: „Es ſind nur
aͤußerſt wenige unter den Kindern uͤbrig, die ſich bis
jetzt nicht haben abſchrecken laſſen, je und je noch der
Verſuchung zum Bettel Raum zu geben. Dagegen
zaͤhlen wir viele, die auch den Sommer hindurch die
Anſtalt fleißig beſuchten; beſonders iſt ein wahrer Eifer
des Fleißes unter den Knaben rege; man konnte in
gegenwaͤrtigem Sommer dieſe wackeren Menſchen oft
ſchon Morgens um 4 Uhr nach dem Hauſe der Anſtalt
gehen ſehen, um ihre Geſchaͤfte zu beginnen; wir zaͤh-
len viele, die mit Vergnuͤgen lernen und arbeiten. Ein
betraͤchtlicher Theil der Zoͤglinge hat es in Handarbei-
ten, die ſie in der Anſtalt treiben, zu einer ruͤhmlichen
Geſchicklichkeit und Fertigkeit gebracht. Auch der Un-
terricht, den ein Theil der Knaben noch in anderen,
beſonders fuͤr den kuͤnftigen Handwerker nuͤtzlichen Faͤ-
chern erhaͤlt, und der Unterricht, den Knaben, und
Maͤdchen in Schulkenntniſſen erhalten, zeigt bey man-
3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |