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Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 2. Chemnitz, 1705.

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Untersuchung derer von super-klugen
der setzet seine Zuversicht nicht auff GOtt alleine/
wie er doch billich thun solte/ sondern auff den
Dattel-Kern/ und treibt also Abgötterey damit.
Ich gebe aber solchen abgöttischen Leuten nur
noch so viel zu bedencken/ damit sie sich gar leichte
selbst überzeugen können/ daß sie irren: Wenn
sie einen Dattel-Kern hinwerffen/ so fället er
selbst zu Boden/ und bleibt auff der Erden liegen/
so lange/ biß er wieder auffgehoben wird. Was
nun aber selbst dem Falle unterworffen ist/ das
kan einen Menschen ja nicht vom Fallen versi-
chern und befreyen. Ist also dieser Glaubens-
Grund nichts nütze. Ich erinnere mich zwar
gar wohl/ was für Krafft der Edelstein Türckos/
in eben diesem Punct/ haben soll/ wie Helmon-
tius
in seinen sonst sehr sinnreichen Schrifften
gäntzlich behaupten will/ ja gar diejenigen gantz
spöttisch ansiehet/ und für eigensinnige Leute hält/
welche in die Krafft des Türckoffes/ die dieser bey
Fallenden erweiset/ einigen Zweiffel setzen wol-
len. Alleine/ wem des berühmten Helmontii
seine Schrifften bekandt sind/ und ist nicht über
die Gebühr von dessen principiis eingenommen
und angesteckt/ der wird gestehen müssen/ daß sehr
viel Alte-Weiber-Künste darinnen für gantz ge-
wisse Dinge angebracht sind/ die doch in der War-
heit nicht bestehen/ und bleibt dabey/ daß alle der-
gleichen Sachen auff nichts anders als eine Ab-
götterey auslauffen.

Ich

Unterſuchung derer von ſuper-klugen
der ſetzet ſeine Zuverſicht nicht auff GOtt alleine/
wie er doch billich thun ſolte/ ſondern auff den
Dattel-Kern/ und treibt alſo Abgoͤtterey damit.
Ich gebe aber ſolchen abgoͤttiſchen Leuten nur
noch ſo viel zu bedencken/ damit ſie ſich gar leichte
ſelbſt uͤberzeugen koͤnnen/ daß ſie irren: Wenn
ſie einen Dattel-Kern hinwerffen/ ſo faͤllet er
ſelbſt zu Boden/ und bleibt auff der Erden liegen/
ſo lange/ biß er wieder auffgehoben wird. Was
nun aber ſelbſt dem Falle unterworffen iſt/ das
kan einen Menſchen ja nicht vom Fallen verſi-
chern und befreyen. Iſt alſo dieſer Glaubens-
Grund nichts nuͤtze. Ich erinnere mich zwar
gar wohl/ was fuͤr Krafft der Edelſtein Tuͤrckos/
in eben dieſem Punct/ haben ſoll/ wie Helmon-
tius
in ſeinen ſonſt ſehr ſinnreichen Schrifften
gaͤntzlich behaupten will/ ja gar diejenigen gantz
ſpoͤttiſch anſiehet/ und fuͤr eigenſinnige Leute haͤlt/
welche in die Krafft des Tuͤrckoffes/ die dieſer bey
Fallenden erweiſet/ einigen Zweiffel ſetzen wol-
len. Alleine/ wem des beruͤhmten Helmontii
ſeine Schrifften bekandt ſind/ und iſt nicht uͤber
die Gebuͤhr von deſſen principiis eingenommen
und angeſteckt/ der wird geſtehen muͤſſen/ daß ſehr
viel Alte-Weiber-Kuͤnſte darinnen fuͤr gantz ge-
wiſſe Dinge angebracht ſind/ die doch in der War-
heit nicht beſtehen/ und bleibt dabey/ daß alle der-
gleichen Sachen auff nichts anders als eine Ab-
goͤtterey auslauffen.

Ich
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[252/0076] Unterſuchung derer von ſuper-klugen der ſetzet ſeine Zuverſicht nicht auff GOtt alleine/ wie er doch billich thun ſolte/ ſondern auff den Dattel-Kern/ und treibt alſo Abgoͤtterey damit. Ich gebe aber ſolchen abgoͤttiſchen Leuten nur noch ſo viel zu bedencken/ damit ſie ſich gar leichte ſelbſt uͤberzeugen koͤnnen/ daß ſie irren: Wenn ſie einen Dattel-Kern hinwerffen/ ſo faͤllet er ſelbſt zu Boden/ und bleibt auff der Erden liegen/ ſo lange/ biß er wieder auffgehoben wird. Was nun aber ſelbſt dem Falle unterworffen iſt/ das kan einen Menſchen ja nicht vom Fallen verſi- chern und befreyen. Iſt alſo dieſer Glaubens- Grund nichts nuͤtze. Ich erinnere mich zwar gar wohl/ was fuͤr Krafft der Edelſtein Tuͤrckos/ in eben dieſem Punct/ haben ſoll/ wie Helmon- tius in ſeinen ſonſt ſehr ſinnreichen Schrifften gaͤntzlich behaupten will/ ja gar diejenigen gantz ſpoͤttiſch anſiehet/ und fuͤr eigenſinnige Leute haͤlt/ welche in die Krafft des Tuͤrckoffes/ die dieſer bey Fallenden erweiſet/ einigen Zweiffel ſetzen wol- len. Alleine/ wem des beruͤhmten Helmontii ſeine Schrifften bekandt ſind/ und iſt nicht uͤber die Gebuͤhr von deſſen principiis eingenommen und angeſteckt/ der wird geſtehen muͤſſen/ daß ſehr viel Alte-Weiber-Kuͤnſte darinnen fuͤr gantz ge- wiſſe Dinge angebracht ſind/ die doch in der War- heit nicht beſtehen/ und bleibt dabey/ daß alle der- gleichen Sachen auff nichts anders als eine Ab- goͤtterey auslauffen. Ich

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Zitationshilfe: Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 2. Chemnitz, 1705, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia02_1705/76>, abgerufen am 26.11.2024.