Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am H. Oster- Daß wir wohl zu Hertzen fassen/ Was der Todt der Frommen sey/ Nehmlich eine Sabbaths-Ruh; Du schleust unsre Gräber zu/ Und wenn wir daraus erstanden/ Jst ein Sabbath noch verhanden. 4. Laß mich heut und alle Tage Mit dir geistlich aufferstehn. Daß ich nicht Gefallen trage/ Mit der bösen Welt zu gehn. Die in Sünden-Gräbern lebt/ Und an Eitelkeiten klebt; Sondern mich der Ostern freue/ Und mein Leben gantz verneue. 5. Bey der frühen Morgenröthe Gehst du aus der Grufft hervor/ Und die Sonne/ dein Prophete/ Steigt in vollem Glantz empor. GOttes Zorn hat eine Nacht Voller Finsternüß gemacht: Da du aber aufferstanden/ So ist Gnad und Licht verhanden. 6. Wirff doch auch/ du Oster-Sonne/ Deine Strahlen auff mein Hertz/ Und erfülle mich mit Wonne/ Komm vergrabe meinen Schmertz. Treib der Sünden Nacht von mir/ Daß ich sey ein Licht in dir. Wer
Am H. Oſter- Daß wir wohl zu Hertzen faſſen/ Was der Todt der Frommen ſey/ Nehmlich eine Sabbaths-Ruh; Du ſchleuſt unſre Graͤber zu/ Und wenn wir daraus erſtanden/ Jſt ein Sabbath noch verhanden. 4. Laß mich heut und alle Tage Mit dir geiſtlich aufferſtehn. Daß ich nicht Gefallen trage/ Mit der boͤſen Welt zu gehn. Die in Suͤnden-Graͤbern lebt/ Und an Eitelkeiten klebt; Sondern mich der Oſtern freue/ Und mein Leben gantz verneue. 5. Bey der fruͤhen Morgenroͤthe Gehſt du aus der Grufft hervor/ Und die Sonne/ dein Prophete/ Steigt in vollem Glantz empor. GOttes Zorn hat eine Nacht Voller Finſternuͤß gemacht: Da du aber aufferſtanden/ So iſt Gnad und Licht verhanden. 6. Wirff doch auch/ du Oſter-Sonne/ Deine Strahlen auff mein Hertz/ Und erfuͤlle mich mit Wonne/ Komm vergrabe meinen Schmertz. Treib der Suͤnden Nacht von mir/ Daß ich ſey ein Licht in dir. Wer
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Am H. Oſter-
Daß wir wohl zu Hertzen faſſen/
Was der Todt der Frommen ſey/
Nehmlich eine Sabbaths-Ruh;
Du ſchleuſt unſre Graͤber zu/
Und wenn wir daraus erſtanden/
Jſt ein Sabbath noch verhanden.
4.
Laß mich heut und alle Tage
Mit dir geiſtlich aufferſtehn.
Daß ich nicht Gefallen trage/
Mit der boͤſen Welt zu gehn.
Die in Suͤnden-Graͤbern lebt/
Und an Eitelkeiten klebt;
Sondern mich der Oſtern freue/
Und mein Leben gantz verneue.
5.
Bey der fruͤhen Morgenroͤthe
Gehſt du aus der Grufft hervor/
Und die Sonne/ dein Prophete/
Steigt in vollem Glantz empor.
GOttes Zorn hat eine Nacht
Voller Finſternuͤß gemacht:
Da du aber aufferſtanden/
So iſt Gnad und Licht verhanden.
6.
Wirff doch auch/ du Oſter-Sonne/
Deine Strahlen auff mein Hertz/
Und erfuͤlle mich mit Wonne/
Komm vergrabe meinen Schmertz.
Treib der Suͤnden Nacht von mir/
Daß ich ſey ein Licht in dir.
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