Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
Am H. Oster-
Daß wir wohl zu Hertzen fassen/
Was der Todt der Frommen sey/
Nehmlich eine Sabbaths-Ruh;
Du schleust unsre Gräber zu/
Und wenn wir daraus erstanden/
Jst ein Sabbath noch verhanden.
4.
Laß mich heut und alle Tage
Mit dir geistlich aufferstehn.
Daß ich nicht Gefallen trage/
Mit der bösen Welt zu gehn.
Die in Sünden-Gräbern lebt/
Und an Eitelkeiten klebt;
Sondern mich der Ostern freue/
Und mein Leben gantz verneue.
5.
Bey der frühen Morgenröthe
Gehst du aus der Grufft hervor/
Und die Sonne/ dein Prophete/
Steigt in vollem Glantz empor.
GOttes Zorn hat eine Nacht
Voller Finsternüß gemacht:
Da du aber aufferstanden/
So ist Gnad und Licht verhanden.
6.
Wirff doch auch/ du Oster-Sonne/
Deine Strahlen auff mein Hertz/
Und erfülle mich mit Wonne/
Komm vergrabe meinen Schmertz.
Treib der Sünden Nacht von mir/
Daß ich sey ein Licht in dir.
Wer
Am H. Oſter-
Daß wir wohl zu Hertzen faſſen/
Was der Todt der Frommen ſey/
Nehmlich eine Sabbaths-Ruh;
Du ſchleuſt unſre Graͤber zu/
Und wenn wir daraus erſtanden/
Jſt ein Sabbath noch verhanden.
4.
Laß mich heut und alle Tage
Mit dir geiſtlich aufferſtehn.
Daß ich nicht Gefallen trage/
Mit der boͤſen Welt zu gehn.
Die in Suͤnden-Graͤbern lebt/
Und an Eitelkeiten klebt;
Sondern mich der Oſtern freue/
Und mein Leben gantz verneue.
5.
Bey der fruͤhen Morgenroͤthe
Gehſt du aus der Grufft hervor/
Und die Sonne/ dein Prophete/
Steigt in vollem Glantz empor.
GOttes Zorn hat eine Nacht
Voller Finſternuͤß gemacht:
Da du aber aufferſtanden/
So iſt Gnad und Licht verhanden.
6.
Wirff doch auch/ du Oſter-Sonne/
Deine Strahlen auff mein Hertz/
Und erfuͤlle mich mit Wonne/
Komm vergrabe meinen Schmertz.
Treib der Suͤnden Nacht von mir/
Daß ich ſey ein Licht in dir.
Wer
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0120" n="92"/>
          <fw place="top" type="header">Am H. O&#x017F;ter-</fw><lb/>
          <lg n="4">
            <l>Daß wir wohl zu Hertzen fa&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
            <l>Was der Todt der Frommen &#x017F;ey/</l><lb/>
            <l>Nehmlich eine Sabbaths-Ruh;</l><lb/>
            <l>Du &#x017F;chleu&#x017F;t un&#x017F;re Gra&#x0364;ber zu/</l><lb/>
            <l>Und wenn wir daraus er&#x017F;tanden/</l><lb/>
            <l>J&#x017F;t ein Sabbath noch verhanden.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l> <hi rendition="#c">4.</hi> </l><lb/>
            <l>Laß mich heut und alle Tage</l><lb/>
            <l>Mit dir gei&#x017F;tlich auffer&#x017F;tehn.</l><lb/>
            <l>Daß ich nicht Gefallen trage/</l><lb/>
            <l>Mit der bo&#x0364;&#x017F;en Welt zu gehn.</l><lb/>
            <l>Die in Su&#x0364;nden-Gra&#x0364;bern lebt/</l><lb/>
            <l>Und an Eitelkeiten klebt;</l><lb/>
            <l>Sondern mich der O&#x017F;tern freue/</l><lb/>
            <l>Und mein Leben gantz verneue.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l> <hi rendition="#c">5.</hi> </l><lb/>
            <l>Bey der fru&#x0364;hen Morgenro&#x0364;the</l><lb/>
            <l>Geh&#x017F;t du aus der Grufft hervor/</l><lb/>
            <l>Und die Sonne/ dein Prophete/</l><lb/>
            <l>Steigt in vollem Glantz empor.</l><lb/>
            <l>GOttes Zorn hat eine Nacht</l><lb/>
            <l>Voller Fin&#x017F;ternu&#x0364;ß gemacht:</l><lb/>
            <l>Da du aber auffer&#x017F;tanden/</l><lb/>
            <l>So i&#x017F;t Gnad und Licht verhanden.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <l> <hi rendition="#c">6.</hi> </l><lb/>
            <l>Wirff doch auch/ du O&#x017F;ter-Sonne/</l><lb/>
            <l>Deine Strahlen auff mein Hertz/</l><lb/>
            <l>Und erfu&#x0364;lle mich mit Wonne/</l><lb/>
            <l>Komm vergrabe meinen Schmertz.</l><lb/>
            <l>Treib der Su&#x0364;nden Nacht von mir/</l><lb/>
            <l>Daß ich &#x017F;ey ein Licht in dir.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wer</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[92/0120] Am H. Oſter- Daß wir wohl zu Hertzen faſſen/ Was der Todt der Frommen ſey/ Nehmlich eine Sabbaths-Ruh; Du ſchleuſt unſre Graͤber zu/ Und wenn wir daraus erſtanden/ Jſt ein Sabbath noch verhanden. 4. Laß mich heut und alle Tage Mit dir geiſtlich aufferſtehn. Daß ich nicht Gefallen trage/ Mit der boͤſen Welt zu gehn. Die in Suͤnden-Graͤbern lebt/ Und an Eitelkeiten klebt; Sondern mich der Oſtern freue/ Und mein Leben gantz verneue. 5. Bey der fruͤhen Morgenroͤthe Gehſt du aus der Grufft hervor/ Und die Sonne/ dein Prophete/ Steigt in vollem Glantz empor. GOttes Zorn hat eine Nacht Voller Finſternuͤß gemacht: Da du aber aufferſtanden/ So iſt Gnad und Licht verhanden. 6. Wirff doch auch/ du Oſter-Sonne/ Deine Strahlen auff mein Hertz/ Und erfuͤlle mich mit Wonne/ Komm vergrabe meinen Schmertz. Treib der Suͤnden Nacht von mir/ Daß ich ſey ein Licht in dir. Wer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/120
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/120>, abgerufen am 04.12.2024.