Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
nach Trinitatis.
Mein eignes Hertze sagt es mir/
Wie schlecht ich haußgehalten.
3.
Was soll ich thun? wo flieh ich hin/
Wenn du mich ab wilst setzen?
Jch kan mich/ wo ich immer bin/
Vor dir nicht sicher schätzen.
Und ohne dich mag ich nicht seyn/
Das wäre mir die gröste Pein/
Von dir verstossen werden.
4.
Jch wage mich/ und wil allein
Zu dir die Zuflucht nehmen/
Und nicht wie jener Stoltze seyn/
Des Bettelns mich zu schämen.
Jch bitte/ HErr/ das Gnadenbrodt/
Erbarme dich in meiner Noth/
Und laß mich Gnade finden.
5.
Jch grabe hier in meine Brust/
Erkenne meine Sünden:
Mein Hertze klaget den Verlust
Mit schmertzlichem Empfinden.
Jch grabe mich hiernechst allein
Jn meines JESU Wunden ein.
Wie kanst du mich verdammen?
6.
Ach Vater/ dencke nicht/ wie ich
So übel haußgehalten;
Mein JESUS bürget ja für mich/
Laß
J 2
nach Trinitatis.
Mein eignes Hertze ſagt es mir/
Wie ſchlecht ich haußgehalten.
3.
Was ſoll ich thun? wo flieh ich hin/
Wenn du mich ab wilſt ſetzen?
Jch kan mich/ wo ich immer bin/
Vor dir nicht ſicher ſchaͤtzen.
Und ohne dich mag ich nicht ſeyn/
Das waͤre mir die groͤſte Pein/
Von dir verſtoſſen werden.
4.
Jch wage mich/ und wil allein
Zu dir die Zuflucht nehmen/
Und nicht wie jener Stoltze ſeyn/
Des Bettelns mich zu ſchaͤmen.
Jch bitte/ HErꝛ/ das Gnadenbrodt/
Erbarme dich in meiner Noth/
Und laß mich Gnade finden.
5.
Jch grabe hier in meine Bruſt/
Erkenne meine Suͤnden:
Mein Hertze klaget den Verluſt
Mit ſchmertzlichem Empfinden.
Jch grabe mich hiernechſt allein
Jn meines JESU Wunden ein.
Wie kanſt du mich verdammen?
6.
Ach Vater/ dencke nicht/ wie ich
So uͤbel haußgehalten;
Mein JESUS buͤrget ja fuͤr mich/
Laß
J 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0199" n="171"/>
          <fw place="top" type="header">nach Trinitatis.</fw><lb/>
          <lg n="3">
            <l>Mein eignes Hertze &#x017F;agt es mir/</l><lb/>
            <l>Wie &#x017F;chlecht ich haußgehalten.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/>
            <l>Was &#x017F;oll ich thun? wo flieh ich hin/</l><lb/>
            <l>Wenn du mich ab wil&#x017F;t &#x017F;etzen?</l><lb/>
            <l>Jch kan mich/ wo ich immer bin/</l><lb/>
            <l>Vor dir nicht &#x017F;icher &#x017F;cha&#x0364;tzen.</l><lb/>
            <l>Und ohne dich mag ich nicht &#x017F;eyn/</l><lb/>
            <l>Das wa&#x0364;re mir die gro&#x0364;&#x017F;te Pein/</l><lb/>
            <l>Von dir ver&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en werden.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="5">
            <l> <hi rendition="#c">4.</hi> </l><lb/>
            <l>Jch wage mich/ und wil allein</l><lb/>
            <l>Zu dir die Zuflucht nehmen/</l><lb/>
            <l>Und nicht wie jener Stoltze &#x017F;eyn/</l><lb/>
            <l>Des Bettelns mich zu &#x017F;cha&#x0364;men.</l><lb/>
            <l>Jch bitte/ HEr&#xA75B;/ das Gnadenbrodt/</l><lb/>
            <l>Erbarme dich in meiner Noth/</l><lb/>
            <l>Und laß mich Gnade finden.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="6">
            <l> <hi rendition="#c">5.</hi> </l><lb/>
            <l>Jch grabe hier in meine Bru&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Erkenne meine Su&#x0364;nden:</l><lb/>
            <l>Mein Hertze klaget den Verlu&#x017F;t</l><lb/>
            <l>Mit &#x017F;chmertzlichem Empfinden.</l><lb/>
            <l>Jch grabe mich hiernech&#x017F;t allein</l><lb/>
            <l>Jn meines JESU Wunden ein.</l><lb/>
            <l>Wie kan&#x017F;t du mich verdammen?</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="7">
            <l> <hi rendition="#c">6.</hi> </l><lb/>
            <l>Ach Vater/ dencke nicht/ wie ich</l><lb/>
            <l>So u&#x0364;bel haußgehalten;</l><lb/>
            <l>Mein JESUS bu&#x0364;rget ja fu&#x0364;r mich/</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Laß</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[171/0199] nach Trinitatis. Mein eignes Hertze ſagt es mir/ Wie ſchlecht ich haußgehalten. 3. Was ſoll ich thun? wo flieh ich hin/ Wenn du mich ab wilſt ſetzen? Jch kan mich/ wo ich immer bin/ Vor dir nicht ſicher ſchaͤtzen. Und ohne dich mag ich nicht ſeyn/ Das waͤre mir die groͤſte Pein/ Von dir verſtoſſen werden. 4. Jch wage mich/ und wil allein Zu dir die Zuflucht nehmen/ Und nicht wie jener Stoltze ſeyn/ Des Bettelns mich zu ſchaͤmen. Jch bitte/ HErꝛ/ das Gnadenbrodt/ Erbarme dich in meiner Noth/ Und laß mich Gnade finden. 5. Jch grabe hier in meine Bruſt/ Erkenne meine Suͤnden: Mein Hertze klaget den Verluſt Mit ſchmertzlichem Empfinden. Jch grabe mich hiernechſt allein Jn meines JESU Wunden ein. Wie kanſt du mich verdammen? 6. Ach Vater/ dencke nicht/ wie ich So uͤbel haußgehalten; Mein JESUS buͤrget ja fuͤr mich/ Laß J 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/199
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/199>, abgerufen am 04.12.2024.