Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.Am 19. Sonntage Treibe sie von meinem Hertzen/ Denn mein Glaube zweiffelt nicht/ Du kanst schlagen und auch heilen/ Straffen und auch Trost ertheilen. 5. Worte voller Krafft und Leben/ Da du sprichst: Getrost mein Sohn! Deine Sünden sind vergeben. O der Absolution! Da ein Höllen-Kind geschwinde Wird zu einem GOttes-Kinde. 6. Laß mich auch die Stimme hören/ Nenne mich dein liebes Kind/ Das wird meinen Glauben mehren/ Wie so treulich du gesinnt/ Und ich werde meine Sünden Jn des Meeres Tieffe finden. 7. Laß die Schrifft gelehrten schmähen/ Denn sie werden selbst zu Spott/ Du kanst in ihr Hertze sehen/ Du nicht/ sie verlästern GOTT; Darumb kan ihr Arges dencken/ Deine Unschuld gar nicht kräncken. 8. Wer den Krancken gibt das Leben/ Und aus eigner Krafft sie heilt/ Kan die Sünden auch vergeben/ Weil ihm GOtt die Macht ertheilt. Du
Am 19. Sonntage Treibe ſie von meinem Hertzen/ Denn mein Glaube zweiffelt nicht/ Du kanſt ſchlagen und auch heilen/ Straffen und auch Troſt ertheilen. 5. Worte voller Krafft und Leben/ Da du ſprichſt: Getroſt mein Sohn! Deine Suͤnden ſind vergeben. O der Abſolution! Da ein Hoͤllen-Kind geſchwinde Wird zu einem GOttes-Kinde. 6. Laß mich auch die Stimme hoͤren/ Nenne mich dein liebes Kind/ Das wird meinen Glauben mehrẽ/ Wie ſo treulich du geſinnt/ Und ich werde meine Suͤnden Jn des Meeres Tieffe finden. 7. Laß die Schrifft gelehꝛten ſchmaͤhen/ Denn ſie werden ſelbſt zu Spott/ Du kanſt in ihr Hertze ſehen/ Du nicht/ ſie verlaͤſtern GOTT; Darumb kan ihr Arges dencken/ Deine Unſchuld gar nicht kraͤncken. 8. Wer den Krancken gibt das Leben/ Und aus eigner Krafft ſie heilt/ Kan die Suͤnden auch vergeben/ Weil ihm GOtt die Macht ertheilt. Du
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Am 19. Sonntage
Treibe ſie von meinem Hertzen/
Denn mein Glaube zweiffelt nicht/
Du kanſt ſchlagen und auch heilen/
Straffen und auch Troſt ertheilen.
5.
Worte voller Krafft und Leben/
Da du ſprichſt: Getroſt mein Sohn!
Deine Suͤnden ſind vergeben.
O der Abſolution!
Da ein Hoͤllen-Kind geſchwinde
Wird zu einem GOttes-Kinde.
6.
Laß mich auch die Stimme hoͤren/
Nenne mich dein liebes Kind/
Das wird meinen Glauben mehrẽ/
Wie ſo treulich du geſinnt/
Und ich werde meine Suͤnden
Jn des Meeres Tieffe finden.
7.
Laß die Schrifft gelehꝛten ſchmaͤhen/
Denn ſie werden ſelbſt zu Spott/
Du kanſt in ihr Hertze ſehen/
Du nicht/ ſie verlaͤſtern GOTT;
Darumb kan ihr Arges dencken/
Deine Unſchuld gar nicht kraͤncken.
8.
Wer den Krancken gibt das Leben/
Und aus eigner Krafft ſie heilt/
Kan die Suͤnden auch vergeben/
Weil ihm GOtt die Macht ertheilt.
Du
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