Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
Am Sonntage
Gib/ daß dich mein Auge sieht
Bey den auserwehlten Schaaren.
Wo man dort in jener Welt
Erst das rechte Licht-Fest hält.
XXIV.
Die belohnende Gnade.
Am Sonntage Septuagesimä.
Mel. Was GOtt thut/ das ist wohl gethan.
1.
MEin GOtt/ dein Weinberg ist
für mir/
Den du so treulich bauest.
Der Sonnen Licht trit kaum herfür/
Da du schon um dich schauest/
Wo Leute stehn/
Die müßig gehn/
Daß du sie alsdenn dingest/
Und zu der Arbeit bringest.
2.
Ein Groschen ist das Tage-Lohn/
Doch nur aus lauter Gnaden/
Den trägt ein jeder hier davon/
Den du hast eingeladen/
Spat oder früh/
Heist eine Müh/
Es kriegt das ausgesetzte
Der Erste wie |der Letzte.
3.
Ach laß mich/ Herr/ nicht müßig stehn/
Daß ich den Marckt bald lasse/
Wenn
Am Sonntage
Gib/ daß dich mein Auge ſieht
Bey den auserwehlten Schaaren.
Wo man dort in jener Welt
Erſt das rechte Licht-Feſt haͤlt.
XXIV.
Die belohnende Gnade.
Am Sonntage Septuageſimaͤ.
Mel. Was GOtt thut/ das iſt wohl gethan.
1.
MEin GOtt/ dein Weinberg iſt
fuͤr mir/
Den du ſo treulich baueſt.
Der Sonnen Licht trit kaum herfuͤr/
Da du ſchon um dich ſchaueſt/
Wo Leute ſtehn/
Die muͤßig gehn/
Daß du ſie alsdenn dingeſt/
Und zu der Arbeit bringeſt.
2.
Ein Groſchen iſt das Tage-Lohn/
Doch nur aus lauter Gnaden/
Den traͤgt ein jeder hier davon/
Den du haſt eingeladen/
Spat oder fruͤh/
Heiſt eine Muͤh/
Es kriegt das ausgeſetzte
Der Erſte wie |der Letzte.
3.
Ach laß mich/ Herr/ nicht muͤßig ſtehn/
Daß ich den Marckt bald laſſe/
Wenn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0084" n="56"/>
          <fw place="top" type="header">Am Sonntage</fw><lb/>
          <lg n="9">
            <l>Gib/ daß dich mein Auge &#x017F;ieht</l><lb/>
            <l>Bey den auserwehlten Schaaren.</l><lb/>
            <l>Wo man dort in jener Welt</l><lb/>
            <l>Er&#x017F;t das rechte Licht-Fe&#x017F;t ha&#x0364;lt.</l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">XXIV.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Die belohnende Gnade.<lb/>
Am Sonntage Septuage&#x017F;ima&#x0364;.<lb/>
Mel. Was GOtt thut/ das i&#x017F;t wohl gethan.</hi> </hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l> <hi rendition="#c">1.</hi> </l><lb/>
            <l><hi rendition="#in">M</hi>Ein GOtt/ dein Weinberg i&#x017F;t</l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">fu&#x0364;r mir/</hi> </l><lb/>
            <l>Den du &#x017F;o treulich baue&#x017F;t.</l><lb/>
            <l>Der Sonnen Licht trit kaum herfu&#x0364;r/</l><lb/>
            <l>Da du &#x017F;chon um dich &#x017F;chaue&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Wo Leute &#x017F;tehn/</l><lb/>
            <l>Die mu&#x0364;ßig gehn/</l><lb/>
            <l>Daß du &#x017F;ie alsdenn dinge&#x017F;t/</l><lb/>
            <l>Und zu der Arbeit bringe&#x017F;t.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l> <hi rendition="#c">2.</hi> </l><lb/>
            <l>Ein Gro&#x017F;chen i&#x017F;t das Tage-Lohn/</l><lb/>
            <l>Doch nur aus lauter Gnaden/</l><lb/>
            <l>Den tra&#x0364;gt ein jeder hier davon/</l><lb/>
            <l>Den du ha&#x017F;t eingeladen/</l><lb/>
            <l>Spat oder fru&#x0364;h/</l><lb/>
            <l>Hei&#x017F;t eine Mu&#x0364;h/</l><lb/>
            <l>Es kriegt das ausge&#x017F;etzte</l><lb/>
            <l>Der Er&#x017F;te wie |der Letzte.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l> <hi rendition="#c">3.</hi> </l><lb/>
            <l>Ach laß mich/ Herr/ nicht mu&#x0364;ßig &#x017F;tehn/</l><lb/>
            <l>Daß ich den Marckt bald la&#x017F;&#x017F;e/</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wenn</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[56/0084] Am Sonntage Gib/ daß dich mein Auge ſieht Bey den auserwehlten Schaaren. Wo man dort in jener Welt Erſt das rechte Licht-Feſt haͤlt. XXIV. Die belohnende Gnade. Am Sonntage Septuageſimaͤ. Mel. Was GOtt thut/ das iſt wohl gethan. 1. MEin GOtt/ dein Weinberg iſt fuͤr mir/ Den du ſo treulich baueſt. Der Sonnen Licht trit kaum herfuͤr/ Da du ſchon um dich ſchaueſt/ Wo Leute ſtehn/ Die muͤßig gehn/ Daß du ſie alsdenn dingeſt/ Und zu der Arbeit bringeſt. 2. Ein Groſchen iſt das Tage-Lohn/ Doch nur aus lauter Gnaden/ Den traͤgt ein jeder hier davon/ Den du haſt eingeladen/ Spat oder fruͤh/ Heiſt eine Muͤh/ Es kriegt das ausgeſetzte Der Erſte wie |der Letzte. 3. Ach laß mich/ Herr/ nicht muͤßig ſtehn/ Daß ich den Marckt bald laſſe/ Wenn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/84
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/84>, abgerufen am 04.12.2024.