dern seinen Creutz - Becher eingeschenckt; sollte ich dann den Kelch nicht trincken, den du mir eingeschenckt hast? und nicht auch mein Creutz dir meinem Heyland nachtra- gen? Ich weiß, es sind nur Liebes-Schlä- ge deines himmlischen Vatters, die zu mei- ner Besserung dienen: Du willt dadurch meinen Glauben, meine Gedult und mei- ne Standhafftigkeit prüffen: Du entwöh- nest mich dadurch von der Eitelkeit, und machest mir die Welt bitter, daß mir der Himmel desto süsser und angenehmer sey.
Zwar ich muß dir meine Schwachheit bekennen: Daß sich mein armes Hertz nicht allemal finden kan, wann Creutz und Trübsalen kommen, und daß es zuweilen in allzugrosse Traurigkeit versincken will: Ach HErr! dein freudiger Geist erhalte mich: Deine mächtige Hand unterstütze mich: Dein inwendiger Trost stärcke mich: Es ist ja kein Heiliger im Himmel, der nicht auch das seine gelitten auf Erden: Hast du, mein JEsu! um meinetwillen so viel gelitten, sollte ich nicht auch etwas leiden um
deinet-
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am Freytag.
dern ſeinen Creutz - Becher eingeſchenckt; ſollte ich dann den Kelch nicht trincken, den du mir eingeſchenckt haſt? und nicht auch mein Creutz dir meinem Heyland nachtra- gen? Ich weiß, es ſind nur Liebes-Schlä- ge deines himmliſchen Vatters, die zu mei- ner Beſſerung dienen: Du willt dadurch meinen Glauben, meine Gedult und mei- ne Standhafftigkeit prüffen: Du entwöh- neſt mich dadurch von der Eitelkeit, und macheſt mir die Welt bitter, daß mir der Himmel deſto ſüſſer und angenehmer ſey.
Zwar ich muß dir meine Schwachheit bekennen: Daß ſich mein armes Hertz nicht allemal finden kan, wann Creutz und Trübſalen kommen, und daß es zuweilen in allzugroſſe Traurigkeit verſincken will: Ach HErr! dein freudiger Geiſt erhalte mich: Deine mächtige Hand unterſtütze mich: Dein inwendiger Troſt ſtärcke mich: Es iſt ja kein Heiliger im Himmel, der nicht auch das ſeine gelitten auf Erden: Haſt du, mein JEſu! um meinetwillen ſo viel gelitten, ſollte ich nicht auch etwas leiden um
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am Freytag.
dern ſeinen Creutz - Becher eingeſchenckt;
ſollte ich dann den Kelch nicht trincken, den
du mir eingeſchenckt haſt? und nicht auch
mein Creutz dir meinem Heyland nachtra-
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ge deines himmliſchen Vatters, die zu mei-
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meinen Glauben, meine Gedult und mei-
ne Standhafftigkeit prüffen: Du entwöh-
neſt mich dadurch von der Eitelkeit, und
macheſt mir die Welt bitter, daß mir der
Himmel deſto ſüſſer und angenehmer ſey.
Zwar ich muß dir meine Schwachheit
bekennen: Daß ſich mein armes Hertz nicht
allemal finden kan, wann Creutz und
Trübſalen kommen, und daß es zuweilen in
allzugroſſe Traurigkeit verſincken will: Ach
HErr! dein freudiger Geiſt erhalte mich:
Deine mächtige Hand unterſtütze mich:
Dein inwendiger Troſt ſtärcke mich: Es iſt
ja kein Heiliger im Himmel, der nicht auch
das ſeine gelitten auf Erden: Haſt du, mein
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/187>, abgerufen am 21.11.2024.
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