O! daß ich doch diese Woche so zuge- bracht hätte, daß keine unruhige Gedan- cken meine Seele möchten beschwären, wann ich meine Verrichtungen überdencke: Doch wie unser bestes Wissen Stückwerck ist, so sind auch unsere besten Thaten lauter Stückwerck: Diß beunruhiget mich, und macht, daß ich in der unvollkommenen Welt keine vollkommene Ruhe suchen darf, es sey dann, daß ich mich selbst verläugne, meiner eigenen Gerechtigkeit gantz verges- se, und mich wie ein Tröpflein in dem Meer deiner vollkommenen Gerechtigkeit, HErr JEsu! gantz verliere: Mich lasse nichts, und dich in mir alles seyn.
Unterdeß will ich arbeiten, so lang ich kan: Ich will thun, was ich durch deine Gnade vermag: Ich will kämpfen wider alle Versuchungen: Ich will mich üben zu haben ein gutes Gewissen, damit ich in der That und Wahrheit sagen könne: Geden- cke doch HErr, wie ich vor dir gewandelt habe, wo nicht mit vollkommenem, doch mit aufrichtigem Hertzen, und hab mich
bemü-
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am Sonnabend.
O! daß ich doch dieſe Woche ſo zuge- bracht hätte, daß keine unruhige Gedan- cken meine Seele möchten beſchwären, wann ich meine Verrichtungen überdencke: Doch wie unſer beſtes Wiſſen Stückwerck iſt, ſo ſind auch unſere beſten Thaten lauter Stückwerck: Diß beunruhiget mich, und macht, daß ich in der unvollkommenen Welt keine vollkommene Ruhe ſuchen darf, es ſey dann, daß ich mich ſelbſt verläugne, meiner eigenen Gerechtigkeit gantz vergeſ- ſe, und mich wie ein Tröpflein in dem Meer deiner vollkommenen Gerechtigkeit, HErr JEſu! gantz verliere: Mich laſſe nichts, und dich in mir alles ſeyn.
Unterdeß will ich arbeiten, ſo lang ich kan: Ich will thun, was ich durch deine Gnade vermag: Ich will kämpfen wider alle Verſuchungen: Ich will mich üben zu haben ein gutes Gewiſſen, damit ich in der That und Wahrheit ſagen könne: Geden- cke doch HErr, wie ich vor dir gewandelt habe, wo nicht mit vollkommenem, doch mit aufrichtigem Hertzen, und hab mich
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am Sonnabend.
O! daß ich doch dieſe Woche ſo zuge-
bracht hätte, daß keine unruhige Gedan-
cken meine Seele möchten beſchwären,
wann ich meine Verrichtungen überdencke:
Doch wie unſer beſtes Wiſſen Stückwerck
iſt, ſo ſind auch unſere beſten Thaten lauter
Stückwerck: Diß beunruhiget mich, und
macht, daß ich in der unvollkommenen Welt
keine vollkommene Ruhe ſuchen darf, es
ſey dann, daß ich mich ſelbſt verläugne,
meiner eigenen Gerechtigkeit gantz vergeſ-
ſe, und mich wie ein Tröpflein in dem Meer
deiner vollkommenen Gerechtigkeit, HErr
JEſu! gantz verliere: Mich laſſe nichts,
und dich in mir alles ſeyn.
Unterdeß will ich arbeiten, ſo lang ich
kan: Ich will thun, was ich durch deine
Gnade vermag: Ich will kämpfen wider
alle Verſuchungen: Ich will mich üben zu
haben ein gutes Gewiſſen, damit ich in der
That und Wahrheit ſagen könne: Geden-
cke doch HErr, wie ich vor dir gewandelt
habe, wo nicht mit vollkommenem, doch
mit aufrichtigem Hertzen, und hab mich
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/201>, abgerufen am 04.11.2024.
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