Seuffzer: Bleib bey mir, HERR JE- SU! und beschütze dein Erbtheil, das du mit deinem theuren Blut erkaufft hast.
HERR JEsu! es will auch Abend werden mit deiner lieben Kirchen: Die dunckele Nacht des Aberglaubens, und die finstere Schatten irriger Lehre bede- cken den Erdboden: Hilff, HERR! dei- ne Heiligen haben abgenommen, und die Zahl der Gerechten ist gar klein worden: Allerhand Sünden und gottloses Wesen nimmt überhand: HERR! erhalte das Häufflein deiner Gerechten: Laß mich auf meiner Hut seyn, daß ich behalte was ich habe, damit mir niemand meine Crone nehme.
Soll ich in dieser Welt nach deinem Rath, o GOtt! noch manchen sauren Tritt thun, und noch manchen Abend des sich nei- genden Glücks erleben: So bleib bey mir, HERR JESU! und versüsse mir alles mein Creutz und Leiden. Kommt ein unglückliches Stündlein, so komm du,
HERR
N 3
am Sonnabend.
Seuffzer: Bleib bey mir, HERR JE- SU! und beſchütze dein Erbtheil, das du mit deinem theuren Blut erkaufft haſt.
HERR JEſu! es will auch Abend werden mit deiner lieben Kirchen: Die dunckele Nacht des Aberglaubens, und die finſtere Schatten irriger Lehre bede- cken den Erdboden: Hilff, HERR! dei- ne Heiligen haben abgenommen, und die Zahl der Gerechten iſt gar klein worden: Allerhand Sünden und gottloſes Weſen nimmt überhand: HERR! erhalte das Häufflein deiner Gerechten: Laß mich auf meiner Hut ſeyn, daß ich behalte was ich habe, damit mir niemand meine Crone nehme.
Soll ich in dieſer Welt nach deinem Rath, o GOtt! noch manchen ſauren Tritt thun, und noch manchen Abend des ſich nei- genden Glücks erleben: So bleib bey mir, HERR JESU! und verſüſſe mir alles mein Creutz und Leiden. Kommt ein unglückliches Stündlein, ſo komm du,
HERR
N 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0219"n="197"/><fwplace="top"type="header">am Sonnabend.</fw><lb/>
Seuffzer: Bleib bey mir, HERR JE-<lb/>
SU! und beſchütze dein Erbtheil, das<lb/>
du mit deinem theuren Blut erkaufft<lb/>
haſt.</p><lb/><p>HERR JEſu! es will auch Abend<lb/>
werden mit deiner lieben Kirchen: Die<lb/>
dunckele Nacht des Aberglaubens, und<lb/>
die finſtere Schatten irriger Lehre bede-<lb/>
cken den Erdboden: Hilff, HERR! dei-<lb/>
ne Heiligen haben abgenommen, und die<lb/>
Zahl der Gerechten iſt gar klein worden:<lb/>
Allerhand Sünden und gottloſes Weſen<lb/>
nimmt überhand: HERR! erhalte das<lb/>
Häufflein deiner Gerechten: Laß mich auf<lb/>
meiner Hut ſeyn, daß ich behalte was ich<lb/>
habe, damit mir niemand meine Crone<lb/>
nehme.</p><lb/><p>Soll ich in dieſer Welt nach deinem<lb/>
Rath, o GOtt! noch manchen ſauren Tritt<lb/>
thun, und noch manchen Abend des ſich nei-<lb/>
genden Glücks erleben: So bleib bey mir,<lb/>
HERR JESU! und verſüſſe mir alles<lb/>
mein Creutz und Leiden. Kommt ein<lb/>
unglückliches Stündlein, ſo komm du,<lb/><fwplace="bottom"type="sig">N 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">HERR</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[197/0219]
am Sonnabend.
Seuffzer: Bleib bey mir, HERR JE-
SU! und beſchütze dein Erbtheil, das
du mit deinem theuren Blut erkaufft
haſt.
HERR JEſu! es will auch Abend
werden mit deiner lieben Kirchen: Die
dunckele Nacht des Aberglaubens, und
die finſtere Schatten irriger Lehre bede-
cken den Erdboden: Hilff, HERR! dei-
ne Heiligen haben abgenommen, und die
Zahl der Gerechten iſt gar klein worden:
Allerhand Sünden und gottloſes Weſen
nimmt überhand: HERR! erhalte das
Häufflein deiner Gerechten: Laß mich auf
meiner Hut ſeyn, daß ich behalte was ich
habe, damit mir niemand meine Crone
nehme.
Soll ich in dieſer Welt nach deinem
Rath, o GOtt! noch manchen ſauren Tritt
thun, und noch manchen Abend des ſich nei-
genden Glücks erleben: So bleib bey mir,
HERR JESU! und verſüſſe mir alles
mein Creutz und Leiden. Kommt ein
unglückliches Stündlein, ſo komm du,
HERR
N 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/219>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.