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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Der andächtige Christ betet
4) Es nehmen sich andächtige Seelen auch mit GOtt bey
Anfang des Jahrs für, GOttes Wort fleißig zu hören, im
Hertzen zu bewahren, und darnach ihr Leben anzustellen.

Gebett.

ICh beuge meine Knie gegen dem Vat-
ter unsers HErrn JESU Christi,
welcher ein Vatter ist über alles, das da
Kinder heisset im Himmel und auf Erden,
und opffere ihm Danck, daß er das ver-
flossene Jahr über Leben und Wohlthat
an mir gethan, und mich diesen heutigen
Tag gesund erleben lassen. Ach ich elen-
der Mensch bin zu gering aller deiner Treue
und Barmhertzigkeit, die du, o GOtt!
an mir thust, und nicht werth, daß du
mir bisher geholffen hast. Meine blut-
rothe Sünden hatten verdienet, daß du
deine Hand von mir abgezogen, und mich
in verkehrtem Sinn dahin gegeben hättest:
Aber nun erfahre ich in der Wahrheit, daß
du Mitleiden mit unsrer Schwachheit ha-
best, und weder den Tod des Sünders willt,
noch sonsten die Schaafe deiner Weyde ger-
ne verderben läßt. O du GOtt aller Gna-

den,

Der andächtige Chriſt betet
4) Es nehmen ſich andächtige Seelen auch mit GOtt bey
Anfang des Jahrs für, GOttes Wort fleißig zu hören, im
Hertzen zu bewahren, und darnach ihr Leben anzuſtellen.

Gebett.

ICh beuge meine Knie gegen dem Vat-
ter unſers HErrn JESU Chriſti,
welcher ein Vatter iſt über alles, das da
Kinder heiſſet im Himmel und auf Erden,
und opffere ihm Danck, daß er das ver-
floſſene Jahr über Leben und Wohlthat
an mir gethan, und mich dieſen heutigen
Tag geſund erleben laſſen. Ach ich elen-
der Menſch bin zu gering aller deiner Treue
und Barmhertzigkeit, die du, o GOtt!
an mir thuſt, und nicht werth, daß du
mir bisher geholffen haſt. Meine blut-
rothe Sünden hatten verdienet, daß du
deine Hand von mir abgezogen, und mich
in verkehrtem Sinn dahin gegeben hätteſt:
Aber nun erfahre ich in der Wahrheit, daß
du Mitleiden mit unſrer Schwachheit ha-
beſt, und weder den Tod des Sünders willt,
noch ſonſten die Schaafe deiner Weyde ger-
ne verderben läßt. O du GOtt aller Gna-

den,
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[224/0246] Der andächtige Chriſt betet 4) Es nehmen ſich andächtige Seelen auch mit GOtt bey Anfang des Jahrs für, GOttes Wort fleißig zu hören, im Hertzen zu bewahren, und darnach ihr Leben anzuſtellen. Gebett. ICh beuge meine Knie gegen dem Vat- ter unſers HErrn JESU Chriſti, welcher ein Vatter iſt über alles, das da Kinder heiſſet im Himmel und auf Erden, und opffere ihm Danck, daß er das ver- floſſene Jahr über Leben und Wohlthat an mir gethan, und mich dieſen heutigen Tag geſund erleben laſſen. Ach ich elen- der Menſch bin zu gering aller deiner Treue und Barmhertzigkeit, die du, o GOtt! an mir thuſt, und nicht werth, daß du mir bisher geholffen haſt. Meine blut- rothe Sünden hatten verdienet, daß du deine Hand von mir abgezogen, und mich in verkehrtem Sinn dahin gegeben hätteſt: Aber nun erfahre ich in der Wahrheit, daß du Mitleiden mit unſrer Schwachheit ha- beſt, und weder den Tod des Sünders willt, noch ſonſten die Schaafe deiner Weyde ger- ne verderben läßt. O du GOtt aller Gna- den,

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/246>, abgerufen am 21.11.2024.