Barmhertzigkeit, die du an mir thust. Aber, ach Vatter! wie unartig, wie rebellisch, wie undanckbar bin ich manchmal gewesen. Vatter! du bist nicht müde geworden, mir Gutes zu thun; aber ich bin leyder nicht er- müdet, deine Wohlthat mit schnödem Undanck zu vergelten. Du bist mir nach- gangen, und hast deine Hände gegen mir ausgebreitet den gantzen Tag: Und ich bin doch von deinen Wegen abgewichen. Ja, Vatter! ich habe gesündiget im Himmel und vor dir, und bin nicht werth, daß ich dein Kind soll heissen. Allerliebster JEsu! der du mein Bruder geworden, theurester Fürsprecher bey dem Vatter! söhne du mich aus, um deines Bluts und Verdienstes willen. Abba, Vatter! gieb du mir ein recht kindlich Hertz. Entwöhne mich von der Welt und deren Eitelkeit, und gieb, daß ich mich nicht möge gleich stellen den Kin- dern der Welt in Augen-Lust, Fleisches- Lust und hoffärtigem Wesen. Laß dein E- benbild, o Vatter! immer mehr und mehr hervor leuchten aus meinem Hertzen, aus
mei-
Abtritt von dem Gnaden-Thron.
Barmhertzigkeit, die du an mir thuſt. Aber, ach Vatter! wie unartig, wie rebelliſch, wie undanckbar bin ich manchmal geweſen. Vatter! du biſt nicht müde geworden, mir Gutes zu thun; aber ich bin leyder nicht er- müdet, deine Wohlthat mit ſchnödem Undanck zu vergelten. Du biſt mir nach- gangen, und haſt deine Hände gegen mir ausgebreitet den gantzen Tag: Und ich bin doch von deinen Wegen abgewichen. Ja, Vatter! ich habe geſündiget im Himmel und vor dir, und bin nicht werth, daß ich dein Kind ſoll heiſſen. Allerliebſter JEſu! der du mein Bruder geworden, theureſter Fürſprecher bey dem Vatter! ſöhne du mich aus, um deines Bluts und Verdienſtes willen. Abba, Vatter! gieb du mir ein recht kindlich Hertz. Entwöhne mich von der Welt und deren Eitelkeit, und gieb, daß ich mich nicht möge gleich ſtellen den Kin- dern der Welt in Augen-Luſt, Fleiſches- Luſt und hoffärtigem Weſen. Laß dein E- benbild, o Vatter! immer mehr und mehr hervor leuchten aus meinem Hertzen, aus
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Abtritt von dem Gnaden-Thron.
Barmhertzigkeit, die du an mir thuſt. Aber,
ach Vatter! wie unartig, wie rebelliſch,
wie undanckbar bin ich manchmal geweſen.
Vatter! du biſt nicht müde geworden, mir
Gutes zu thun; aber ich bin leyder nicht er-
müdet, deine Wohlthat mit ſchnödem
Undanck zu vergelten. Du biſt mir nach-
gangen, und haſt deine Hände gegen mir
ausgebreitet den gantzen Tag: Und ich bin
doch von deinen Wegen abgewichen. Ja,
Vatter! ich habe geſündiget im Himmel
und vor dir, und bin nicht werth, daß ich
dein Kind ſoll heiſſen. Allerliebſter JEſu!
der du mein Bruder geworden, theureſter
Fürſprecher bey dem Vatter! ſöhne du mich
aus, um deines Bluts und Verdienſtes
willen. Abba, Vatter! gieb du mir ein recht
kindlich Hertz. Entwöhne mich von der
Welt und deren Eitelkeit, und gieb, daß
ich mich nicht möge gleich ſtellen den Kin-
dern der Welt in Augen-Luſt, Fleiſches-
Luſt und hoffärtigem Weſen. Laß dein E-
benbild, o Vatter! immer mehr und mehr
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/392>, abgerufen am 23.11.2024.
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