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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Sechste Stuffe.
tigkeit und Unwürdigkeit: Sondern allein auf dei-
ne grosse Barmhertzigkeit, und auf das theure Ver-
dienst meines Bürgen, deines allerliebsten Sohns
JESU Christi. Aber, ach HERR! straff mich
nicht in deinem Grimm. HErr, der du bist vor-
mals gnädig gewesen deinem Volck, wann es seine
Missethat bekennte; sey auch mir armen Sünder
gnädig, dann ich bekenne und erkenne meine Mis-
sethaten, und meine Sünden seynd immer vor mir;
darum seynd meine Gebeine darüber erschrocken,
und meine Seele ist sehr erschrocken. Aber wie heff-
tig mich meine Sünden drücken, und zur Erden
darnieder schlagen: So kräfftig richtet mich auf das
Wort deines Trostes, daß derjenige, der seine Sün-
den bekennet, solle Barmhertzigkeit erlangen. Ach
GOtt! du kennest ja die Aufrichtigkeit meiner See-
len: Laß doch mein Buß-Gebett durch die Wolcken
dringen, und zu deinem heiligen Tempel kommen,
und laß doch mein Hertz empfinden die kräfftige Zu-
sprache deines Geistes: Sey getrost mein Sohn!
dir sind deine Sünden vergeben. Vatter! nimm
doch den Bürgen an, der auf Golgatha das theure
Lösegeld für mich bezahlet. Dann sollen wieder
frölich werden die Gebeine, die du zerschlagen hast.
Dann will ich hinfüro mein Leben so anstellen, daß
ich in wahrer Gottseligkeit, und unsträflichem Wan-
del, als dein treues Kind, fromm leben und selig
sterben möge. HErr! diß ist mein Gelübde, und
ich spreche in kindlichem Vertrauen Amen.

Sie-
B b 3

Sechſte Stuffe.
tigkeit und Unwürdigkeit: Sondern allein auf dei-
ne groſſe Barmhertzigkeit, und auf das theure Ver-
dienſt meines Bürgen, deines allerliebſten Sohns
JESU Chriſti. Aber, ach HERR! ſtraff mich
nicht in deinem Grimm. HErr, der du biſt vor-
mals gnädig geweſen deinem Volck, wann es ſeine
Miſſethat bekennte; ſey auch mir armen Sünder
gnädig, dann ich bekenne und erkenne meine Miſ-
ſethaten, und meine Sünden ſeynd immer vor mir;
darum ſeynd meine Gebeine darüber erſchrocken,
und meine Seele iſt ſehr erſchrocken. Aber wie heff-
tig mich meine Sünden drücken, und zur Erden
darnieder ſchlagen: So kräfftig richtet mich auf das
Wort deines Troſtes, daß derjenige, der ſeine Sün-
den bekennet, ſolle Barmhertzigkeit erlangen. Ach
GOtt! du kenneſt ja die Aufrichtigkeit meiner See-
len: Laß doch mein Buß-Gebett durch die Wolcken
dringen, und zu deinem heiligen Tempel kommen,
und laß doch mein Hertz empfinden die kräfftige Zu-
ſprache deines Geiſtes: Sey getroſt mein Sohn!
dir ſind deine Sünden vergeben. Vatter! nimm
doch den Bürgen an, der auf Golgatha das theure
Löſegeld für mich bezahlet. Dann ſollen wieder
frölich werden die Gebeine, die du zerſchlagen haſt.
Dann will ich hinfüro mein Leben ſo anſtellen, daß
ich in wahrer Gottſeligkeit, und unſträflichem Wan-
del, als dein treues Kind, fromm leben und ſelig
ſterben möge. HErr! diß iſt mein Gelübde, und
ich ſpreche in kindlichem Vertrauen Amen.

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[389/0411] Sechſte Stuffe. tigkeit und Unwürdigkeit: Sondern allein auf dei- ne groſſe Barmhertzigkeit, und auf das theure Ver- dienſt meines Bürgen, deines allerliebſten Sohns JESU Chriſti. Aber, ach HERR! ſtraff mich nicht in deinem Grimm. HErr, der du biſt vor- mals gnädig geweſen deinem Volck, wann es ſeine Miſſethat bekennte; ſey auch mir armen Sünder gnädig, dann ich bekenne und erkenne meine Miſ- ſethaten, und meine Sünden ſeynd immer vor mir; darum ſeynd meine Gebeine darüber erſchrocken, und meine Seele iſt ſehr erſchrocken. Aber wie heff- tig mich meine Sünden drücken, und zur Erden darnieder ſchlagen: So kräfftig richtet mich auf das Wort deines Troſtes, daß derjenige, der ſeine Sün- den bekennet, ſolle Barmhertzigkeit erlangen. Ach GOtt! du kenneſt ja die Aufrichtigkeit meiner See- len: Laß doch mein Buß-Gebett durch die Wolcken dringen, und zu deinem heiligen Tempel kommen, und laß doch mein Hertz empfinden die kräfftige Zu- ſprache deines Geiſtes: Sey getroſt mein Sohn! dir ſind deine Sünden vergeben. Vatter! nimm doch den Bürgen an, der auf Golgatha das theure Löſegeld für mich bezahlet. Dann ſollen wieder frölich werden die Gebeine, die du zerſchlagen haſt. Dann will ich hinfüro mein Leben ſo anſtellen, daß ich in wahrer Gottſeligkeit, und unſträflichem Wan- del, als dein treues Kind, fromm leben und ſelig ſterben möge. HErr! diß iſt mein Gelübde, und ich ſpreche in kindlichem Vertrauen Amen. Sie- B b 3

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 389. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/411>, abgerufen am 22.11.2024.