4. Die Frommen sind bey GOtt in Gnaden, der Zutritt stehet ihnen frey, nichts kan den Kindern GOttes schaden, GOtt stehet ihnen treulich bey, GOtt weichet von den Frommen nicht, der HErr ist selbst ihr Heyl und Licht.
5. Der Frommen Elend muß verschwinden, auf Leiden folget Trost und Freud, sie werden grossen Segen finden nach ausge- stand'nem Hertzeleyd: GOtt wirfft ins Feuer solche Ruth, die seinen Kindern wehe thut.
6. Die Frommen können sich getrösten, daß keine Noth sie stür- tzen wird, ist gleich die Noth am allergrösten, so bleibt doch GOtt ihr Schutz und Hirt, o Schäflein habe guten Muth, du bist in deines Hirten Hut.
7. Die Frommen werden nicht verlassen, GOtt ists, der ihnen helffen kan, drum wissen sie sich wohl zu fassen, er nimmt sich sei- ner Kinder an, spricht man: Nun ist das Unglück da, so spre- chen sie: Und GOtt ist nah.
8. Die Frommen wird GOtt schon versorgen, als welcher ih- rer sich annimmt, ihr Seußen ist ihm unverborgen, drum hat er schon die Stund bestimmt, darinn er ihre Sorgen stillt, und sie mit Trost und Freud erfüllt.
9. Die Frommen können selig sterben, sie sterben ja auf JE- sum Christ, sie werden Cron und Himmel erben, der ihnen längst bereitet ist, sie sind schon selig in der Zeit, und kommen dort zur Herrlichkeit.
Gebett um Besserung des Lebens.
Jes. 1, 16. 17. Waschet, reiniget euch, thut euer böses Wesen weg von meinen Augen: Lasset ab vom Bösen, und lernet Gutes thun.
OAllwissender GOtt! vor dessen alles- sehenden Augen nichts verborgen ist, du siehest den Menschen-Kindern ins Hertz, und bringest ihre unerkannten Sünden ans Licht vor deinem Angesicht, dann du weißt alles, was unter der Sonnen geschicht.
Ich bekenne gern, mein GOtt! und er- fahre es täglich, daß in meinem Beruff viel
Sün-
Gebett
4. Die Frommen ſind bey GOtt in Gnaden, der Zutritt ſtehet ihnen frey, nichts kan den Kindern GOttes ſchaden, GOtt ſtehet ihnen treulich bey, GOtt weichet von den Frommen nicht, der HErr iſt ſelbſt ihr Heyl und Licht.
5. Der Frommen Elend muß verſchwinden, auf Leiden folget Troſt und Freud, ſie werden groſſen Segen finden nach ausge- ſtand’nem Hertzeleyd: GOtt wirfft ins Feuer ſolche Ruth, die ſeinen Kindern wehe thut.
6. Die Frommen können ſich getröſten, daß keine Noth ſie ſtür- tzen wird, iſt gleich die Noth am allergröſten, ſo bleibt doch GOtt ihr Schutz und Hirt, o Schäflein habe guten Muth, du biſt in deines Hirten Hut.
7. Die Frommen werden nicht verlaſſen, GOtt iſts, der ihnen helffen kan, drum wiſſen ſie ſich wohl zu faſſen, er nimmt ſich ſei- ner Kinder an, ſpricht man: Nun iſt das Unglück da, ſo ſpre- chen ſie: Und GOtt iſt nah.
8. Die Frommen wird GOtt ſchon verſorgen, als welcher ih- rer ſich annimmt, ihr Seuſzen iſt ihm unverborgen, drum hat er ſchon die Stund beſtimmt, darinn er ihre Sorgen ſtillt, und ſie mit Troſt und Freud erfüllt.
9. Die Frommen können ſelig ſterben, ſie ſterben ja auf JE- ſum Chriſt, ſie werden Cron und Himmel erben, der ihnen längſt bereitet iſt, ſie ſind ſchon ſelig in der Zeit, und kommen dort zur Herrlichkeit.
Gebett um Beſſerung des Lebens.
Jeſ. 1, 16. 17. Waſchet, reiniget euch, thut euer böſes Weſen weg von meinen Augen: Laſſet ab vom Böſen, und lernet Gutes thun.
OAllwiſſender GOtt! vor deſſen alles- ſehenden Augen nichts verborgen iſt, du ſieheſt den Menſchen-Kindern ins Hertz, und bringeſt ihre unerkannten Sünden ans Licht vor deinem Angeſicht, dann du weißt alles, was unter der Sonnen geſchicht.
Ich bekenne gern, mein GOtt! und er- fahre es täglich, daß in meinem Beruff viel
Sün-
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Gebett
4. Die Frommen ſind bey GOtt in Gnaden, der Zutritt ſtehet
ihnen frey, nichts kan den Kindern GOttes ſchaden, GOtt ſtehet
ihnen treulich bey, GOtt weichet von den Frommen nicht, der
HErr iſt ſelbſt ihr Heyl und Licht.
5. Der Frommen Elend muß verſchwinden, auf Leiden folget
Troſt und Freud, ſie werden groſſen Segen finden nach ausge-
ſtand’nem Hertzeleyd: GOtt wirfft ins Feuer ſolche Ruth, die
ſeinen Kindern wehe thut.
6. Die Frommen können ſich getröſten, daß keine Noth ſie ſtür-
tzen wird, iſt gleich die Noth am allergröſten, ſo bleibt doch GOtt
ihr Schutz und Hirt, o Schäflein habe guten Muth, du biſt in
deines Hirten Hut.
7. Die Frommen werden nicht verlaſſen, GOtt iſts, der ihnen
helffen kan, drum wiſſen ſie ſich wohl zu faſſen, er nimmt ſich ſei-
ner Kinder an, ſpricht man: Nun iſt das Unglück da, ſo ſpre-
chen ſie: Und GOtt iſt nah.
8. Die Frommen wird GOtt ſchon verſorgen, als welcher ih-
rer ſich annimmt, ihr Seuſzen iſt ihm unverborgen, drum hat
er ſchon die Stund beſtimmt, darinn er ihre Sorgen ſtillt, und
ſie mit Troſt und Freud erfüllt.
9. Die Frommen können ſelig ſterben, ſie ſterben ja auf JE-
ſum Chriſt, ſie werden Cron und Himmel erben, der ihnen längſt
bereitet iſt, ſie ſind ſchon ſelig in der Zeit, und kommen dort zur
Herrlichkeit.
Gebett um Beſſerung des Lebens.
Jeſ. 1, 16. 17. Waſchet, reiniget euch, thut euer böſes Weſen weg von meinen
Augen: Laſſet ab vom Böſen, und lernet Gutes thun.
OAllwiſſender GOtt! vor deſſen alles-
ſehenden Augen nichts verborgen iſt,
du ſieheſt den Menſchen-Kindern ins Hertz,
und bringeſt ihre unerkannten Sünden ans
Licht vor deinem Angeſicht, dann du weißt
alles, was unter der Sonnen geſchicht.
Ich bekenne gern, mein GOtt! und er-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/420>, abgerufen am 22.11.2024.
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